Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 04-2025
Umstellung einer Erdgasfernleitung auf Wasserstofftransport – eine werkstofftechnische und bruchmechanische Betrachtung
Das Transportmedium Wasserstoff stellt Fernleitungsnetzbetreiber vor neue Herausforderungen. Im Vergleich zu Methan kann Wasserstoff nachweislich die Eigenschaften von Leitungsstahlen negativ beeinflussen. Dass Leitungs-, aber auch Druckbehälterstähle grundsätzlich für den Wasserstofftransport geeignet sind, wurde bereits durch verschiedene nationale und internationale Projekte experimentell und praxisorientiert nachgewiesen. In diesem Kontext sei auf die nationalen DVGW-Projekte SyWeSt H2, UKoBaRi H2 und UKoBaRiS H2 verwiesen.
Autor: Dr. Robert Fussik (GASCADE Gastransport GmbH)
Eignung von Gasleitungen aus Stahl für Wasserstoff – Errichtung, Umstellung und Betrieb
Grundvoraussetzung für den Wasserstoff-Hochlauf ist, dass Wasserstoff in ausreichendem Maße zur Verfügung steht; und zwar dort, wo er gebraucht wird. Hierfür ist ein Wasserstoff-Kernnetz als Bindeglied zwischen Wasserstoff-Einspeisern und Verbrauchern erforderlich. Der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur erfolgt nicht nur durch Neubau, sondern insbesondere durch die Umstellung bereits bestehender Gasinfrastrukturen. Diese bieten an dieser Stelle für die Einspeisung, Verteilung sowie Speicherung von Wasserstoff ein großes Potenzial. Dabei kann Wasserstoff entweder in Reinform transportiert oder dem Erdgasstrom zugemischt werden.
Autoren: Agnes Schwigon (DVGW-Hauptgeschäftsstelle), Dr. Michael Steiner (Open Grid Europe GmbH)
CO2-Pipelines – Herausforderungen und Risiken
Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung (Carbon Capture, Utilization and Storage, CCUS) gilt schon lange als potenzieller Wegbereiter für die globale Dekarbonisierung und das Erreichen der Klimaneutralität. Bei CCUS geht es um die Abscheidung von CO2, meist aus großen industriellen Quellen wie der Stromerzeugung, die entweder fossile Brennstoffe oder Biomasse als Brennstoff verwenden. Die geplanten Kapazitäten für CO2-Transport und -Speicherung sind in den letzten Jahren sehr deutlich gestiegen: Seit Januar 2022 wurden jährlich mehr als 370 Mio. Tonnen CO2 zusätzlicher Speicherkapazität angekündigt und für die Anschlussinfrastruktur ist von ähnlich hohen Kapazitäten die Rede. Das sind positive Aussichten für die CCUS-Branche, die auf verbesserte Marktbedingungen hindeuten, die in erster Linie auf die Umsetzung politischer Maßnahmen und die koordinierte Ausrichtung der Akteure der CCUS-Wertschöpfungskette zurückzuführen sind.
Autoren: Dr. Sameera Naib, Dr. Daniel Sandana (ROSEN Swiss AG)
Das neue Arbeitsblatt AGFW FW 446
Das Arbeitsblatt AGFW FW 446 „Schweißverbindungen an Rohrleitungen aus Stahl in der Fernwärmeversorgung – Herstellung, Prüfung und Bewertung“ beschreibt umfassend und allgemein gültig die Anforderungen, die bei Schweiß- und Prüfarbeiten im Fernwärmerohrleitungsbau umzusetzen sind. Es ist im August 2024 neu erschienen und ersetzt damit die Ausgabe aus dem Jahr 2020. In diesem Artikel werden insbesondere die Neuerungen vorgestellt.
Autor: Jan Wittorf (WITTORF – Qualität und Organisation im Rohrleitungsbau)
Komplettlösung aus GFK beim Abwasserpumpwerk und Regenüberlaufbecken Schmölz
Ein häufiges Problem von Abwassersystemen ist die Korrosion von Rohren und Schächten und die vergleichsweise kürzere Lebensdauer altherkömmlicher Materialien. Der Abwasserverband Kronach-Süd hat deshalb jetzt Vorsorge getroffen. Bei der Erneuerung des Pumpwerks und des Regenüberlaufbeckens Schmölz I im oberfränkischen Markt Küps kommen ausschließlich Bauteile aus korrosionsbeständigem glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) der Amiblu Germany GmbH zum Einsatz.
Autorin: Anja Strehlow (Amiblu Germany GmbH)
Rohrleitungssanierung : Jobs mit Zukunft bei „Hidden Champions“
Der RSV ist ein dynamischer Verband, der sich für die Rohrleitungs- und Kanalsanierung einsetzt. Auch wenn die Leitungsinfrastruktur für Abwasser und Trinkwasser nicht zu sehen ist, ist sie überlebenswichtig, aber ein erheblicher Teil dieser sogenannten kritischen Infrastruktur ist sanierungsbedürftig. Jobs für die Sanierung der Leitungsinfrastruktur haben daher Zukunft, sind wichtig und sinnhaft – für unsere Daseinsvorsorge, den Erhalt unseres Lebensstandards und den Schutz der Umwelt.
Autoren: Andreas Haacker, Benedikt Stentrup, Volker Neubert (Rohrleitungssanierungsverband e. V.)
Kanalsanierung per Roboter in Neuwied
Grabenlos, präzise und zukunftsweisend: Die Katec Kanaltechnik Müller & Wahl GmbH setzt im Auftrag der Servicebetriebe Neuwied AöR das örtliche Kanalsystem instand. Der umfangreiche Rahmenvertrag umfasst unter anderem punktuelle Reparaturen in mehreren Abschnitten. Mit moderner, grabenloser Robotertechnologie repariert das Unternehmen selbst anspruchsvolle Schäden wie Risse, Muffenversätze und undichte Zuläufe effizient und nachhaltig.
Autor: Gerd Müller (KATEC Kanaltechnik Müller & Wahl GmbH)
Hilfreiche Normen und Regelwerke bei Planung, Bau und Betrieb von Brunnen und Grundwassermessstellen (Teil 2)
Bei größeren Brunnenbaumaßnahmen wird zwar in der Regel ein Ingenieurbüro mit der Planung und Baubegleitung beauftragt, nicht selten wendet sich der Bauherr aber auch selbst an ein seiner Meinung nach geeignetes Bohrunternehmen, welches in einigen Fällen sogar ein Leistungsverzeichnis erstellt. Manchmal hat der Bauherr mit der direkten Beauftragung eines Bohrunternehmens sogar einen besseren Weg eingeschlagen, vorausgesetzt, die Bohrfirma ist der Aufgabe fachlich, sachlich, personell und organisatorisch gewachsen.
Autor: Michael Tholen
Geothermie und Lithiumgewinnung – eine nachhaltige Synergie
Die Geothermie ist eine etablierte Quelle nachhaltiger Energie. Weniger bekannt ist jedoch, dass sie ein wertvolles Nebenprodukt liefern kann: Lithium. Dieses für die Elektromobilität überaus wichtige Element, insbesondere für die Produktion von Batterien in Elektrofahrzeugen und stationären Energiespeichersystemen, kann als Nebenprodukt der geothermischen Energieerzeugung gewonnen werden.
Autoren: Laura von Ungern-Sternberg Schwark, Dr. Thomas Kölbel, Joscha Fürniß, Laura Herrmann, Alisa Pfau, Enrique Covini (EnBW Energie Baden-Württemberg AG)
Intelligente Pumpentechnik für neues Flusswasserwerk im Industriepark Höchst
Wasser ist das beste Medium, um große Wärmemengen an- und abzuführen. Es ist umweltfreundlich und steht in unseren Breitengraden in der Regel auch ausreichend zur Verfügung. Trotzdem stellt es aber auch eine wertvolle Ressource dar, die für die Versorgung der Bevölkerung, der Landwirtschaft und der Industrie gleichermaßen genutzt wird. Für Infraserv Höchst, die Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser daher besonders wichtig. An allen Chemie- und Pharma-Produktionsstandortengibt es sehr viele Prozesse, bei denen große Mengen an Wärme zu- und abgeführt werden müssen. Daraus ergibt sich ein riesiger Bedarf an Kühlwasser, was auch für den Industriepark Höchst gilt. Wasser ist dort für fast alle Produktionsprozesse eine unverzichtbare Ressource.
Autor: Christoph P. Pauly (KSB SE & Co. KGaA)