Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 11-2024:
Ersatzbaustoffverordnung (EBV) – Auswirkungen auf den Leitungsbau
Im Rahmen der Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung und zur Änderung der Deponie- und Gewerbeabfallverordnung trat als Teil der Mantelverordnung am 01.08.2023 die Ersatzbaustoffverordnung (im Weiteren als EBV bezeichnet) in Kraft. Dieser Beitrag komprimiert die Informationen der Verordnung auf eine knappe verständliche Form und gibt nur die für den Leitungsbau wesentlichen Punkte und Aspekte wieder. Er stellt eine branchenspezifische Informationsquelle dar, die die Schlüsselaspekte der EBV beleuchtet und Umsetzungsmöglichkeiten als Basis für eine erforderliche anwendungsspezifische Vertiefung aufzeigen soll.
Autoren: Andreas Hüttemann, Konstantinos Makris (Rohrleitungsbauverband e. V.)
Aufbau kalter Nahwärmenetze (Teil 2)
Diese Beitragsserie gibt in drei Teilen einen Überblick verschiedener Wärmenetze in Deutschland. Bei hohen Temperaturen und Leistungen wird hauptsächlich Fernwärme eingesetzt. Hier ist derzeit eine Transformation von fossilen Wärmeträgern zu erneuerbaren Energien festzustellen. Immer mehr Großwärmepumpen werden geplant bzw. bereits eingesetzt. Nahwärmenetze sind im Zuge der Wärmewende unverzichtbar. Bei Verwendung bestehender, aber bis dato nicht genutzter Wärmequellen wie z. B. Rechenzentrumsabwärme, ergibt sich ein riesiges Potenzial. Auch hier finden oft Wärmepumpen zentral oder dezentral Anwendung. Teil 1 dieser Serie gab einen Überblick zur grundsätzlichen Situation und den unterschiedlichen Netzarten. Teil 2 zeigt nun den Aufbau von Nahwärmenetzen, liefert wertvolle Planungshinweise und erläutert mögliche Wärmequellen. Teil 3 wird sich abschließend mit der hydraulischen Auslegung und Materialwahl beschäftigen.
Autor: Lars Keller
Rohrsanierung – RSV-Arbeitskreise aus der Praxis für die Praxis
Der Rohrleitungssanierungsverband e. V. (RSV) ist ein junger und dynamischer Verband, der sich für die Rohrleitungs- und Kanalsanierung einsetzt. Er wirkt an der Entwicklung, Weiterentwicklung und Vermittlung nachhaltiger Sanierungsverfahren mit hohem Qualitätsstandard mit und stellt der Fachbranche seine in ehrenamtlicher Arbeit erstellten Merkblätter und Informationsblätter kostenfrei zur Verfügung. Dieser Beitrag gibt eine Übersicht zu den Arbeitskreisen, ihren Publikationen sowie zu aktuellen Themen.
Autor: Andreas Haacker, Dr. Katrin Brummermann (RSV)
RSV-Merkblatt 12.1 zur Reinigung von Rohrleitungen
Die Reinigung mittels Wasserhochdruck ist ein anerkanntes Verfahren zur Sicherung der Betriebstauglichkeit der Kanalisation. Dabei gilt es, den Durchflussquerschnitt zu erhalten, Ablagerungen und Verstopfungen zu beseitigen sowie optische Inspektionen und Wartungsarbeiten zu ermöglichen. Bei der Hochdruckreinigung sind Spülschäden an den eingesetzten Werkstoffen und Bauteilen zu vermeiden. Dies wird zum einen durch notwendige Eignungsprüfungen der Materialien hinsichtlich ihrer Spültauglichkeit gemäß DIN 19523 erreicht und zum anderen durch eine bedarfsorientierte und angepasste Reinigung abgesichert.
Autoren: Dr. Susanne Leddig-Bahls (IQS Engineering AG), Florian Sausgruber (Enz GmbH Deutschland)
Einsatz verschiedener Verfahren bei der Sanierung von beschädigten Altkanälen am Beispiel von Hagen
Nach dem verheerenden Hochwasser im Sommer 2021 nahm der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) sein Kanalnetz unter die Lupe. Besonders die Kanäle, die in den betroffenen Gebieten der nordrhein-westfälischen Stadt lagen, rückten hierbei in den Fokus der Untersuchungen. Schadensanalysen zeigten an einem 1912 errichteten Entlastungssammler des Regenüberlaufes Lenaustraße unterschiedliche Beschädigungen (Rissbildung, Wurzeleinwuchs usw.), die allerdings in keinem kausalen Zusammenhang mit dem Hochwasser standen. Besonders eine Schadstelle mit Scherbenbildung im Scheitelbereich auf einer Länge von rund 5 m drängte zum Handeln.
Autorin: Ines Knaack (Aarsleff Rohrsanierung GmbH)
Schnelle und sichere Kanalsanierung im Berstlining-Verfahren in Neustadt an der Weinstraße
Liegen Schäden an der Kanalisation im Bereich von viel befahrenen Straßen vor, ist eine minimalinvasive Lösung meist die erste Wahl. Denn nur so lassen sich umfangreiche Verkehrseinschränkungen vermeiden. Vor dieser Aufgabe stand zuletzt auch die Sanierungstechnik Dommel in Neustadt an der Weinstraße. Mit dem Berstlining-Verfahren setzte das Unternehmen hier Regen- und Schmutzwasserkanäle instand. Durch die grabenlose Herangehensweise konnten die Kanäle in gleicher Trasse effizient, umweltfreundlich und mit minimalen Beeinträchtigungen erneuert werden.
Autor: Benedikt Stentrup (Sanierungstechnik Dommel GmbH)
Mechanische Regenerierung eines Großbrunnens im Festgestein fördert wichtige Erkenntnisse zutage
Die Wasserversorgung der Stadtwerke Neuburg an der Donau basiert auf vier Gewinnungsgebieten. Von diesen werden momentan nur zwei (Sehensand und Bittenbrunn) für die öffentliche Wasserversorgung genutzt. Die anderen beiden (Am Brandl und Beutmühle) liefern zurzeit kein Wasser ins Netz. Allerdings sind die Schutzgebiete nach wie vor gültig. Das Versorgungsgebiet umfasst das Stadtgebiet der großen Kreisstadt Neuburg an der Donau (außer den Ortsteilen Marienheim, Fleischnershausen, Heinrichsheim, Zell, Bruck, Maxweiler und Bergen) und das Gebiet der Gemeinde Oberhausen. An diesem Beispiel erläutert der nachfolgende Beitrag die Regenerierung eines Tiefbrunnens.
Autoren: Gerhard Etschel, Leonard Etschel (Etschel Brunnenservice GmbH)
Reallabor GeoSpeicherBerlin: Saisonale Wärme durch Hochtemperatur-Aquiferspeicher
Die effiziente Kombination von geothermischer saisonaler Wärmespeicherung mit regenerativer Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung erhöht den Anteil erneuerbarer Energiequellen in der städtischen Wärmeversorgung und trägt so wesentlich zum Erreichen der Klimaziele bei. Eine besondere Herausforderung dabei ist die Implementierung eines solchen Systems in bestehende Fernwärmestrukturen. Im Rahmen des Reallabors GeoSpeicherBerlin (BMWK; Förderkennzeichen: 03EWR022 A-D) soll ein Hochtemperatur-Aquiferwärmespeicher (HT-ATES) realisiert und in das bestehende Fernwärmenetz der Blockheizkraftwerks- Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin (BTB GmbH) durch ein großtechnisches Wärmepumpensystem integriert werden. Diese Pilotanlage wird wichtige Erkenntnisse zur Machbarkeit einer klimaneutralen Quartierswärmeversorgung in Deutschland liefern.
Autoren: Dr. Ali Saadat, Stefanie Dedeyne (BTB Blockheizkraftwerks Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin), Stefan Kranz et al. (Helmholtz-Zentrum Potsdam)