Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 11-2025:
Erneuerung eines Mischwasserkanals in Springe – herausforderndes Berstliningprojekt mit großer Einzugslänge
Die Stadtentwässerung Springe (SES) hat durch den Einsatz des Berstverfahrens eine außergewöhnliche Erneuerung eines Mischwasserkanals in Springe am Deister (südlich von Hannover) durchführen können. Die nötige Einzugslänge für den Rohrstrang aus PE 100 war so lang, dass keine vergleichbare Referenz vorlag. Daher wurden bei der Planung der Maßnahme in der Verfahrensauswahl die üblichen Aspekte um nicht übliche erweitert und eine besondere Risikoabwägung vorgenommen. Dieser Artikel geht insbesondere auf die Verfahrensauswahl im Rahmen der Planung, die besonderen Herausforderungen und die Bauausführung ein.
Autor: Dieter Erdmann, Jan Möbes (Stadt Springe)
Neues RSV-Merkblatt 3.3 für GFK-Liningrohre
Der RSV hat im Mai 2025 das neue Merkblatt seines Arbeitskreises 3.3 für die Renovierung überwiegend erdverlegter, druckloser Abwasserkanäle im öffentlichen und nichtöffentlichen Bereich mit GFK-Liningrohren veröffentlicht. Der Werkstoff Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK), der bereits seit den 1930er-Jahren entwickelt wird, hat sich in den 1950er- Jahren als langlebige, korrosionsbeständige und nachhaltige Lösung im Rohrleitungsbau etabliert. Mit wachsender Anzahl nationaler wie internationaler Normen und Regelwerke ist der Bedarf an Orientierung gestiegen. Und genau hier setzt das neue Merkblatt an. Es bietet praxisnahe Hilfestellung für Planer, Auftraggeber, Bauunternehmen und Behörden. Außer einer normativen Einordnung enthält es klare Definitionen zu Materialien, Wandaufbau und Rohrverbindungen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Planung und Ausschreibung. Die praxisnahe Planungshilfe GFK-Liningrohre bietet die wesentlichen Eckpunkte auf einen Blick.
Autor: Dr. Susanne Leddig-Bahls, Kay Dzierzanowski ((RSV-Arbeitskreis 3.3)
Kanalsanierungsoffensive 2025 – gut ausgebildeter Nachwuchs als Schlüssel zur Zukunft
Zum dritten Mal fand in diesem Jahr die sogenannte Kanalsanierungsoffensive in der Berufsschule in Gelsenkirchen statt. An zwei Praxistagen vermittelten Unternehmen aus der Kanalsanierungsbranche Auszubildenden anschaulich und praktisch Know-how zum Anfassen und Mitmachen. Denn gut ausgebildete Fachkräfte werden dringend gebraucht, auch weil ein erheblicher Teil der unsichtbaren, erdverlegten Trink- und Abwasserkanäle und -leitungen in Deutschland sanierungsbedürftig ist.
Autor: Denise Rottewert, Volker Neubert, Benedikt Stentrup (BGT)
Instandhalten von Rohrleitungen mit Asbest – Herausforderung für die Arbeitssicherheit und Daseinsvorsorge
Im vergangenen Jahr hat der RSV in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern einen Meilenstein für die Sanierung von Rohrleitungen mit Asbest erreicht: Grabenloses Schlauchlining wurde als emissionsarmes Verfahren „BT 61 Instandhaltung von Abwasserkanälen aus Asbestzement (AZ) durch vor Ort härtendes Schlauchlining“ für Freispiegelleitungen von DN 200 bis 800 von der IFA anerkannt und veröffentlicht. Der Meilenstein war aber noch kein Grund zum Ausruhen, sondern Ansporn für weitere Aktivitäten des RSV bzw. des „BGT – Bundesverband grabenlose Technologien in Gründung (kurz: Bundesverband Grabenlos)“ und seiner Mitglieder. Dieser Artikel informiert über neue Entwicklungen und seit dem letzten Jahr durchgeführte oder begonnene Aktivitäten.
Autor: Dr. Katrin Brummermann, Andreas Haacker, (BGT)
Optimiertes Tight-In-Pipe-Verfahren für die grabenlose Rohrerneuerung
Technisch weiterentwickelt hat die Sanierungstechnik Dommel jetzt das etablierte Tight-In-Pipe-Verfahren (TIP) zur Erneuerung von Entwässerungskanälen. Die wesentlichen Neuerungen umfassen einen modularen Anlagenaufbau im Baukastenprinzip, eine cloudbasierte Datendokumentation sowie eine Echtzeitüberwachung für mehr Sicherheit und Kontrolle. Damit erleichtert das Unternehmen den Mitarbeitenden die Dokumentation, erhöht die Transparenz für Auftraggeber wie Kommunen und verbessert zudem die Prozesssicherheit des Verfahrens.
Autor: Benedikt Stentrup (Sanierungstechnik Dommel GmbH)
Wasser als Verantwortung – Grundwassermanagement als Basis für die Energiewende
Im Zuge des Klimawandels wird Wasser – neben Energie und Rohstoffen – zur kritischen Ressource des 21. Jahrhunderts. Die vergangenen Dürrejahre haben nicht nur landwirtschaftliche Erträge beeinträchtigt, sondern auch in Deutschland zu deutlich gesunkenen Grundwasserständen geführt. Als europäischer Marktführer im Bereich Grundwassermanagement versteht sich die Hölscher Wasserbau GmbH nicht nur als technischer Dienstleister, sondern als aktiver Gestalter einer zukunftsfähigen Wasserwirtschaft. Mit der klaren Vision, bis 2030 wasserneutral zu arbeiten, übernimmt das Unternehmen aus Haren (Ems) Verantwortung für Bauprojekte, die Umwelt und künftige Generationen – was einige Praxisbeispiele verdeutlichen.
Autor: Björn Hanke (Hölscher Wasserbau GmbH)
bauma 2025: Neuerungen bei Baumaschinen, -geräten und -fahrzeugen (Teil 3)
Mit über 3.500 Ausstellern und mehr als 660.000 Besuchern hat die 34. bauma vom 7. Bis 13. April 2025 in München wieder Rekorde gebrochen. Trotz der weltpolitisch unsicheren Lage war die Stimmung sowohl bei den Besuchern als auch den Ausstellern sehr gut. Alternative Antriebe und Klimaneutralität, nachhaltiges Bauen, Arbeitssicherheit und Digitalisierung waren die wesentlichen Themenschwerpunkte. Mit diesem dritten Beitragsteil wird die Berichterstattung zu den aktuellen Trends und Neuentwicklungen insbesondere aus den Bereichen Spezialtiefbau und Bohrtechnik abgeschlossen.
Autor: David Urban-Werner (BAU ABC, Rostrup)
mesoTherm Erkundung und Erschließung hydrothermaler Reservoire der Mitteltiefen Geothermie – ein Beitrag zur Wärmewende in Norddeutschland
Gesamtziel des Verbundvorhabens mesoTherm war die Minimierung des Fündigkeitsrisikos hydrothermaler Reservoire in der sogenannten „Mitteltiefen Geothermie“, die für die kommunale Wärmeversorgung in Norddeutschland zur Verfügung stehen und denen bei der Wärmewende eine entscheidende Bedeutung zukommt. Im Verbundvorhaben haben die Projektpartner Georg-August-Universität Göttingen, die Geothermie Neubrandenburg
GmbH und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover kooperiert.
Autor: Dr. Matthias Franz, Prof. Dr. Inga Moeck (Georg-August Universität Göttingen)