Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 03-2025
Wissenswertes zur Durchführung von Druckprüfungen bei Wasserverteilungsanlagen (Teil 2)
Das DVGW-Arbeitsblatt W 400-2 „Technische Regeln Wasserverteilungsanlagen (TRWV) – Teil 2: Bau und Prüfung“ des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Trinkwassernetze. Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung der Druckprüfungen, die ein wesentlicher Bestandteil dieses Regelwerks sind. Sie sind gemäß den neuesten technischen und qualitativen Standards durchzuführen, um Leckagen zu minimieren und die langfristige Zuverlässigkeit der Wasserversorgungssysteme zu sichern. In diesem Beitrag, basierend auf einem Infopoint des Rohrleitungsbauverbandes e. V. (rbv), werden die wichtigsten Neuerungen und die detaillierten Ablaufschritte der Druckprüfung erläutert. Der nun folgende zweite Teil behandelt das einflussminimierte Normalverfahren für GGG- und Stahlleitungen mit ZM-Auskleidung, das Kontraktionsverfahren für PE-Leitungen und das Normalverfahren für alle Werkstoffe und Nennweiten sowie die Sichtprüfung mit Betriebsdruck für alle Werkstoffe.
Autoren: Andreas Hüttemann, Konstantinos Makris (Rohrleitungsbauverband e. V.)
Leitungsbau der Zukunft: Grenzen verschieben durch Digitalisierung und Automatisierung im Microtunnelling
Die Automatisierung gewinnt im Rohrvortrieb immer mehr an Bedeutung, da verschiedene Megatrends auch auf die Hersteller von Tunnelbohranlagen sowie auf die Rohrvortriebs- und Leitungsbaubranche einwirken. Einer der wichtigsten Treiber der Automatisierung ist der Fachkräftemangel. Besonders im Spezialbereich des Rohrvortriebs, wo hochqualifiziertes Personal erforderlich ist, wird es immer schwieriger, genügend erfahrene Fachkräfte zu finden. Die manuelle Bedienung einer Microtunnelbohrmaschine (MTBM) setzt umfangreiche Erfahrung und tiefgehendes Fachwissen voraus. Doch der Mangel an qualifizierten Maschinenfahrern wird zunehmend relevanter, während die Anforderungen an deren technisches Verständnis und die Komplexität der Projekte steigen.
Autor: Maximilian Bischoff (Herrenknecht AG)
Zementmörtelauskleidungen von Guss- und Stahlrohrleitungen – die Überarbeitung von DVGW-Arbeitsblatt W 346 und DIN 2880
Die Auskleidung mit Zementmörtel ist der ideale innere Korrosionsschutz für Druckleitungen aus Gusseisen oder Stahl. Sie hat sich seit Jahrzehnten in der Praxis bewährt und erfüllt bei Einhalten anwendungsspezifischer Parameter die Anforderungen an die Dauerhaftigkeit und Nutzungsdauer von über 100 Jahren. Mit dem neu überarbeiteten DVGW-Arbeitsblatt W 346 und der aktualisierten und demnächst erscheinenden Anwendungsnorm DIN 2880 steht den Planenden, den Baufirmen und den Wasserversorgern ein Regelwerk für Bauteile und Rohrleitungen mit Zementmörtelauskleidung zur Verfügung, das den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht. Der vorliegende Fachbeitrag befasst sich mit diesem Korrosionsschutz und seinen Eigenschaften, gibt einen historischen Rückblick auf das entsprechende Regelwerk und informiert schließlich über den heutigen Kenntnisstand.
Autoren: Dr. Norbert Klein (Hammann GmbH), Dr. Hans-Jürgen Kocks (Mannesmann Line Pipe GmbH), Timo Jentzsch (IWW Institut für Wasserforschung gGmbH), Jörg Schöbel (Selbstständiger Wassertechniker)
Dank vernetztem Know-how zum Erfolg: Interdisziplinäre Zusammenarbeit für die SuedLink-Elbquerung
Im Rahmen des SuedLink-Ausbaus realisiert die PORR mit ihren Leistungsbereichen Tunnelbau, Spezialtiefbau und Ingenieurbau im Auftrag von TenneT die anspruchsvolle Elbquerung ElbX: Ein 5,2 km langer Tunnel unter der Elbe verbindet Wewelsfleth und Wischhafen, um ab 2028 Windstrom vom Norden in den Süden zu transportieren. Komplexe Spezialtiefbauarbeiten sichern die wasserdichten Baugruben, bevor die Tunnelarbeiten starten.
Autor: Damian Pikos (PORR Spezialtiefbau GmbH)
Hafenbahntunnel Hamburg: Adaptive Planung und Ausführung mit Verwendung der Beobachtungsmethode
Die Verlängerung der A26 von Drochtersen bis Hamburg stellt ein zentrales Infrastrukturprojekt der Region dar, das gemeinsam mit der A20 eine westliche Umfahrung Hamburgs ermöglichen und eine direkte Verbindung zwischen den Häfen Lübeck und Hamburg schaffen soll. Ein besonders anspruchsvoller Teil dieses Bauvorhabens ist die Unterquerung der Hafenbahnstrecke Hausbruch-Waltershof durch die A26 im Bereich des neuen Autobahnkreuzes HH-Hafen. Die Bahnstrecke, die von der Hamburg Port Authority betrieben wird, ist essenziell für den Gütertransport des westlichen Hamburger Hafens und erforderte eine bautechnisch anspruchsvolle Lösung zur Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs während der gesamten Bauphase.
Autoren: Andreas Wedenig, Dr. Jörg Zimbelmann (BAUER Spezialtiefbau GmbH)
Minimalinvasive Fahrbahnstabilisierung nach Ausspülung
Straßenbauarbeiten sollen der Erhaltung von Verkehrswegen dienen, diese verkehrssicher und dauerhaft nutzbar machen und dazu möglichst umweltverträglich und wirtschaftlich sein. Der Verkehrswegebau soll allen Verkehrsteilnehmern, also Autofahrern, Fußgängern, Fahrradfahrern, Reisenden und Beförderern von Waren zugutekommen. Und er ist eng mit anderen Fachbereichen des Tiefbaus verknüpft, vor allem mit dem Kanal- und Rohrleitungsbau.
Autor: Axel Bergforth (URETEK Deutschland GmbH)
Erstellung von Entnahmebrunnen zur geothermischen Energieversorgung eines Klinikgeländes
Die Medizinkonzeption „Lörracher Weg 2“ sieht den Neubau eines Klinikums mit 677 Betten im somatischen und psychosomatischen Bereich sowie acht tagesklinischen Plätzen in der Psychosomatik vor. Ziel ist es, die somatischen Leistungen der ursprünglich vier Kliniken in Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim unter einem Dach zusammenzuführen. Nach dem bereits im April 2024 erfolgten Vorumzug der stationären Abteilungen aus dem Kreiskrankenhaus Rheinfelden an die Standorte Lörrach und Schopfheim profitieren Patientinnen und Patienten bereits vor der Inbetriebnahme des Neuen Klinikums von einer umfassenden interdisziplinären Versorgung. Mit der Inbetriebnahme des Neubaus werden dann auch die drei verbliebenen Klinikstandorte geschlossen.
Autor: Roland Eder (Eder Brunnenbau)
Wiener Wärmeplan 2040: Die Rolle der Erdwärme im Kontext der kommunalen Wärmeplanung
Der Wiener Wärmeplan 2040 wurde im Mai 2024 vorgestellt und dient als planerische Grundlage für die künftige Dekarbonisierung des Gebäudebestands in Wien. Er zeigt, welche Wärmeversorgung für fossil beheizte Gebäude in den jeweiligen Gebieten die geeignetste Alternative darstellt. Erdwärme spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Autoren: Peter Lichtenwöhrer, Herbert Hemis (Stadt Wien – Energieplanung)