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Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 1-2024

 

Rohrvortrieb – Empfehlungen Teil 4: Qualitätssicherung „Setzungsarmer Rohrvortrieb“

Der maschinelle Rohrvortrieb hat sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil im Spezialtiefbau entwickelt. Die Anforderungen an die Qualität dieser Bauweise sind dabei stark angestiegen. Dies ist vor allem den oft komplexen Zusammenhängen durch Infrastruktur, inhomogene Baugrundverhältnisse sowie dem Vorhandensein von anstehendem Wasser geschuldet. Wird diesen Randbedingungen im Zuge der Bauvorbereitung zu wenig Beachtung geschenkt, können sich Baugrundumlagerungen einstellen, welche zu nicht tolerierbaren Setzungen führen. Die in diesem Beitrag vorgestellten Grundlagen, Einflussfaktoren und Maßnahmen zur Verminderung von Setzungen sollen dazu beitragen, einen setzungsarmen Rohrvortrieb zu gewährleisten – ein wichtiges Thema, das bei der Planung und Ausführung von Rohrvortriebsarbeiten berücksichtigt werden muss.

Autoren: Andreas Hüttemann (Rohrleitungsbauverband e. V), Dieter Hesselmann (Bundesfachabteilung Leitungsbau (BFA LTB) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.)

 

Gemeinschaftsdüker Rhein-Herne-Kanal mit anschließendem Rohrbrücken-Rückbau

Das Ingenieurbüro de la Motte & Partner GmbH hat in den letzten vier Jahrzehnten innovative Planungskonzepte und ein umfassendes Engagement für grabenlose Bautechniken sowie die Verlegung von Rohren und Kabeln in Gewässern erarbeitet und ständig weiterentwickelt. 2023 wurden zwei Düker-Projekte im Ruhrgebiet für die Open Grid Europe GmbH fertiggestellt, die durch das Ingenieurbüro geplant wurden. Es folgt ein kurzer Bildbericht über das Projekt „Rohrbrückenersatz durch Dükerneubau“. Zuvor waren besondere Verfahren für die Querung der nordseitigen Kanalspundwand zu erarbeiten. Der Dükerneubau erfolgte am Rhein-Herne-Kanal bei Kilometer 8,970 mit anschließendem Rückbau der oben genannten Rohrbrücke. Die Arbeiten wurden im Jahr 2023 abgeschlossen.

Autoren: P. W. de la Motte, Eric Lord (de la Motte & Partner GmbH)

 

Baggerführerschein, Baggerschein, Beauftragung: Wichtige Qualifizierungen für Hydraulikbagger und Radlader

Welchen Nachweis benötigen Fahrerinnen und Fahrer von Hydraulikbaggern und Radladern? Diese Frage bewegt seit Jahren die Baubranche. Auftraggeber sowie Sicherheits- und Gesundheitskoordinatoren nach Baustellenverordnung (SiGeKo) fordern oft Führerscheine bzw. Baggerscheine von den Unternehmen, Bildungsträger bieten Kurse für Baggerführer zwischen einem Tag und drei Wochen an. Es kursieren viele Vorstellungen zu diesem Thema. Viele Unternehmer bzw. Unternehmerinnen fühlen sich deshalb überfordert und sind verunsichert. Mit der Veröffentlichung des DGUV-Grundsatzes 301-005 „Qualifizierung und Beauftragung von Fahrern und Fahrerinnen von Hydraulikbaggern und Radladern“ im Januar 2022 und der Veröffentlichung der TRBS 1116 „Qualifikation, Unterweisung und Beauftragung von Beschäftigten für die sichere Verwendung von Arbeitsmitteln“ im März 2023 ist mehr Licht ins Dunkel gekommen.

Autor: Klaus-Michael Krell (BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)

 

Datengestützte Prognosemodelle für die Leistungsfähigkeit von Förderbrunnen

Förderbrunnen unterliegen Alterungsprozessen, die zu einer Abnahme ihrer Leistungsfähigkeit und zu höheren Energiekosten führen. Um dies bei der Sanierungsplanung berücksichtigen zu können, wurden datengetriebene Brunnenalterungsmodelle entwickelt und getestet. Diese auf baulichen, betrieblichen und anderen Brunneneigenschaften basierenden Prognosemodelle ermöglichen eine genaue Vorhersage des Zustands der einzelnen Brunnen. Die Ergebnisse können für eine bedarfsgerechte und effiziente Brunnensanierungsplanung genutzt werden.

Autoren: Dr. Mathias Riechel, Cyril Roth (Fichtner Water & Transportation GmbH), Dr. Siri Hoppenau, Karen Hüske, Jürgen Sander, Dr. Ratko Posta (Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband), Hans-Hendrik Huber (Fichtner IT Consulting GmbH), Michael Rustler (Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH)

 

Wie kann die gemeinsame Bewirtschaftung von Grundwasservorkommen durch Land- und Wasserwirtschaft gelingen?

Grundwasser wird in Deutschland für eine Reihe von Nutzungen entnommen. Die öffentliche Wasserversorgung als Teil der Daseinsvorsorge stützt sich zu einem großen Teil auf die Entnahmen aus dem Grundwasser. Ebenfalls auf die Nutzung von Grundwasser angewiesen ist die Produktion von landwirtschaftlichen Gütern, die in Deutschland eine erhebliche wirtschaftliche und strukturelle Bedeutung hat. Vermehrte Trockenjahre oder die Ausweitung des Anbaus von wasserintensiven Kulturen könnten eine steigende Nachfrage nach mehr Wasser zur Bewässerung nach sich ziehen. Dies könnte in Gebieten, in denen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft eine gemeinsame Ressource bewirtschaften, bei einer gleichzeitigen Steigerung der Trinkwasserabgabe oder einer Verminderung des Dargebots (geringere Grundwasserneubildung) zu Konflikten führen. Im Projekt „Vertikal“ wurden vor diesem Hintergrund konkrete Ansatzpunkte und Verfahren zum Management von Nutzungskonflikten um eine begrenzte (Grundwasser-)Ressource zwischen der öffentlichen Wasserversorgung und der landwirtschaftlichen Bewässerung auf der Ebene eines einzelnen Einzugsgebiets zusammengetragen. Die zentralen Erkenntnisse aus dem Projekt werden in diesem Beitrag zusammengefasst.

Autoren: Dr. Thomas Riedel, Ursula Karges (IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH), Thomas Ball, Sebastian Sturm (TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser)

 

Ein-Brunnen-Systeme zur Erhöhung der Nutzung des thermischen Grundwasserpotenzials am Beispiel Münchens

Die Stadt München hat sich zum Ziel gesetzt möglichst bis 2035 klimaneutral zu sein. Hierfür muss in der Stadt die Wärmewende konsequent umgesetzt werden. Neben dem Ausbau von grüner Fernwärme ist dafür die intensive Nutzung von Wärmepumpen notwendig, die eine möglichst hohe Effizienz ausweisen sollten, um den Endenergieverbrauch gering zu halten. Grundwasserwärmepumpen mit relativ hohen Jahresarbeitszahlen stellen solche effizienten Wärmepumpen-Systeme dar. München, wie viele andere Städte auch, besitzt ein hohes und beständiges Dargebot an Grundwasser und daher ein großes Potenzial für die regenerative Deckung der Wärme durch die thermische Grundwassernutzung. Derzeit existieren mehr als 3.000 solcher Anlagen in München mit einer gesamten thermischen Arbeit von ca. 300 GWh. Der weitere Ausbau der thermischen Grundwassernutzung in München ist fester Bestandteil der kommunalen Wärmeplanung.

Autoren: Dr. Kai Zosseder (Technische Universität München), Dr. Manuel Gossler, Immanuel Pache (SWM Services GmbH), Fabian Böttcher (Landeshauptstadt München)