Suche

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 05-2024

 

Umbau des Bestandssystems für den Wasserstofftransport – ein Praxisbericht

Für die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft spielt Wasserstoff in den Plänen der Europäischen Union wie auch Deutschlands eine entscheidende Rolle. Für den gasförmigen Transport von Wasserstoff ist der Leitungstransport gegenüber Transportalternativen sowohl technisch/wirtschaftlich als auch ökologisch vorteilhaft. Und genau an dieser Stelle setzt Gasunie an und hat ein nachhaltiges Konzept zur Transformation ihres Erdgasnetzes auf den Energieträger Wasserstoff erarbeitet: Hyperlink.

Autoren: Lara Amelie Hauck, Dr. Hans-Jürgen de Buhr (Gasunie Deutschland Transport Services GmbH)

 

Gussrohrsysteme garantieren Überlebenswichtige Wasserversorgung für Südtiroler Trockenzone

Um die von Wasserarmut geplagten Landwirte am Tschögglberg im Umland von Bozen mit Wasser zu versorgen, wurden schon viele Pläne entwickelt und auch wieder verworfen. Mittlerweile ist aber eine Lösung des Problems gefunden worden. Seit März 2021 arbeiteten Bauunternehmen unter Hochdruck an einer rekordverdächtigen Versorgungsleitung, die Wasser aus dem Sarntal ins rund 20 km entfernte Jenesien liefern wird – zur Gänze per Eigendruck. Die Rohrleitung, mit der 16 m Fallhöhe überwunden werden, wurde im Wesentlichen aus schub- und zuggesicherten Gussrohren der TRM Tiroler Rohre GmbH realisiert. Sie garantiert für die nächsten Jahrzehnte eine zuverlässige Wasserversorgung der Landwirtschaft am Tschögglberg und sichert damit deren Überleben auch in zunehmend trockeneren Zeiten.

Autoren: Christoph Obkircher, Luca Frasson (TIROLER ROHRE GmbH)

 

Umfangreiche Kanalsanierung ohne Erdaufbruch mit verschiedenen Verfahren

Die Sanierungstechnik Dommel beendete im Dezember 2023 die Instandsetzungsarbeiten „Am Morgenbruch“ in Ahlen. Sowohl die Reparaturen als auch die Renovierungen an den Schmutz- und Regenwasserleitungen führten die Kanalprofis aus einer Hand durch. Dabei kamen unterschiedliche Methoden zum Einsatz: Die Erneuerung des Hauptkanals wurde im Tight-In-Pipe-Verfahren ausgeführt, während die Grundstücksanschlussleitungen und Regenabläufe im Schlauchliner- Verfahren saniert wurden.

Autor: Benedikt Stentrup (Sanierungstechnik Dommel GmbH)

 

Hohlraumfreie Verfüllung von Bohrungen in der Kampfmittelsondierung und homogene Hinterfüllung im Spundwandbau

Sondierungsbohrungen für Kampfmittel- und Baugrunderkundungen führen unvermeidlich zu bleibenden Veränderungen und Störungen des Baugrundes. Neben Einflüssen aus dem Bohrvorgang selbst ergibt sich aus der Verfüllung des Bohrlochs eine bleibende Anomalie. Die Freilegung von Bohrlochverfüllungen offenbart immer wieder – zum Teil erhebliche – Unzulänglichkeiten und Mängel, die zu Nachsackungen, Steifigkeitsanomalien und aufgrund von verbleibenden Wasserwegigkeiten zu einer Grundwassergefährdung führen. Häufig treten Hohlräume in der Verfüllung auf, die durch Aufhängen des geschütteten Füllmaterials etwa nach Brückenbildung entstehen. In dem vorliegenden Beitrag wird ein neuer Verfahrensansatz vorgestellt, mit dem sich derartige Defizite durch Planung und Vorgaben für die Ausführung vermeiden lassen.

Autoren: Rainer Dallwig (JAMMY LIFE GmbH), Prof. Dr. Christian Moormann (Institut für Geotechnik (IGS)), Yannick Reduth (Solites – Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme)

 

Herausforderungen und Lösungen bei der Instandsetzung von Dämmen und Deichen in den USA

Die Instandsetzung bestehender Dämme und Deiche stellt ausführende Unternehmen vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Dabei spielen neben den geologischen Gegebenheiten, technischen Spezifikationen und erforderlichen Qualifikationen auch Aspekte wie die Dimensionen des Bauwerks sowie die Logistik auf der Baustelle, einschließlich Zufahrtswege und verfügbarer Arbeitsfläche eine Rolle und müssen sorgfältig berücksichtigt werden.

Autoren: Michael Baltruschat, Bryn Harris, Matteo Bertoni, Cyril Bou Sleiman, John Theos (BAUER Spezialtiefbau GmbH)

 

Rechnergestützte Auswertung von Brunnenbohrlochmessungen

Die Messung und Auswertung der Fließbewegungen in Bohrungen, Brunnen und Grundwassermessstellen ist eine grundlegende Aufgabe bei geophysikalischen Untersuchungen. Zum Schutz und zur Überwachung des Grundwassers ist es notwendig, die Transportvorgänge im Untergrund zu kennen. Normalerweise wird die Fließbewegung mit einem Flowmeter gemessen und manuell ausgewertet, um die Zuflüsse zu ermitteln. In der Praxis ist das Verfahren sehr zeitaufwendig. Deshalb wird ein Algorithmus entwickelt, der eine rechnergestützte Auswertung der Messungen ermöglicht. Im Algorithmus werden die gemessenen Datensätze verarbeitet und die automatische Bestimmung der Zuflüsse mit zwei Methoden realisiert.

Autoren: Silu Zhang, Prof. Dr. Kerstin Weinberg (Universität Siegen, Fakultät IV, Department Maschinenbau, Lehrstuhl für Festkörpermechanik), Michael Maurer (BBi – Brunnen- und Bohrlochinspektion GmbH), Michael Wolf (W/T Geoingenieure GbR)

 

Neuartiges Bohrverfahren für die Oberflächennahe Geothermie

Mit innovativen Bohrrobotern, welche sich direkt im Bohrloch befinden, können die Nachteile einer konventionellen Erdsondenbohrung (Platz, Energie, Lärm usw.) gelöst werden. Das in diesem Beitrag vorgestellte neuartige Bohrverfahren läuft autonom ab und benötigt kein Bohrgestänge. In einem Forschungsvorhaben an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) wurde die Machbarkeit dieses Verfahrens untersucht. Die Inhalte beziehen sich auf Ergebnisse, welche in den Laboren der Hochschule und auf Testgeländen erzeugt wurden, noch nicht zu einem marktfähigen Produkt geführt haben und derzeit von dem ZHAW-Spin-off „Borobotics“ kommerzialisiert werden sollen.

Autoren: Dr. Hans-Jörg Dennig (ZHAW Zurich University of Applied Sciences), Philipp Ganz, Moritz Pill (Borobotics GmbH)