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Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 11-2023:

 

Gesundheitsrisiken beim Einsatz von handgeführten Verdichtungsgeräten in Gräben vermeiden

Stampfer und Rüttelplatten werden auf vielen Baustellen zum Verdichten von verschiedenen Materialien (z. B. Erdreich, Splitt, Kies, Asphalt) im Erd-, Straßen-, Rohrleitungs- und Kanalbau oder zur Hinterfüllung von Fundamenten und Baugruben von Bauwerken sowie bei Ausbesserungsarbeiten auf Asphalt eingesetzt. Die Verdichtungsarbeiten werden sowohl ebenerdig im Freien als auch in tiefen Graben durchgeführt. Bei Arbeiten in mehr als schultertiefen Gräben mit Stampfern oder Rüttelplatten mit Verbrennungsmotoren können die Bedienerinnen und Bediener der Gerate durch gesundheitsschädliche Abgase gefährdet werden. Es gibt aber Möglichkeiten, wie Verdichtungsarbeiten in solchen Graben auch mithilfe neuester Motorenentwicklungen sicher durchgeführt werden können.

Autorin: Corinne Ziegler (BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)

 

Chancen und Risiken der CCS-Technologie für Deutschland

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Mit der Ratifizierung des Pariser Abkommens im Jahr 2016 hat sich auch Deutschland verpflichtet, einen Beitrag zu leisten, um die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen und Anstrengungen für eine Beschränkung auf 1,5 °C zu unternehmen. Zentral für die Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen in Deutschland ist das im Juni 2021 vom Deutschen Bundestag verabschiedete Klimaschutzgesetz (KSG), dessen Ziele insbesondere die energieintensiven Branchen vor Herausforderungen stellen. Dieser Fachbeitrag beschreibt die Treibhausgasminderungsziele für die Industrie, erläutert die Bedeutung der CO2-Abscheidungs- und Speicherungs-Technologien (Carbon Capture and Storage; CCS) für die Reduzierung von CO2-Emissionen und benennt die Chancen und Risiken der Anwendung von CCS für Deutschland.

Autoren: Dr. Diana Schumann, Dr. Wilhelm Kuckshinrichs (Forschungszentrum Jülich GmbH)

 

Sanierung von Schachtbauwerken mit schadfreiem Einstieg

Schachtbauwerke sind essenzieller Bestandteil der unterirdischen Infrastruktur. Sind sie schadhaft, hat dies Einfluss auf die Funktionsfähigkeit des gesamten Kanalsystems. Vor diesem Hintergrund sollten nicht nur Kanale regelmäßig geprüft, sondern auch Schächte inspiziert werden, um Schäden frühzeitig zu erkennen. Das Bewusstsein hierfür hat sich in den vergangenen Jahren bereits geschärft. Jedoch spielt die Schachtsanierung oftmals weiterhin eine untergeordnete Rolle. Das muss sich ändern, um Umweltauswirkungen zu minimieren. Das Ziel sollen möglichst nachhaltige und langlebige Ergebnisse sein. Zu diesem Zweck setzt die Katec Kanaltechnik Müller & Wahl GmbH auf hohe Kompetenz im Umgang mit speziellem Mörtel und Präzision bei den Schachtbeschichtungsverfahren.

Autor: Gerd Müller (KATEC Kanaltechnik Müller & Wahl GmbH)

 

Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Kanalsanierung

Der Rohrleitungssanierungsverband e. V. (RSV) nimmt das Thema Nachhaltigkeit ins Visier: Wie lassen sich wichtige Aspekte für klimaschonendes Bauen im Bereich der Kanalsanierung umsetzten? Zur Beantwortung dieser Frage verschaffte sich der betreffende Arbeitskreis des RSV ein klares Bild, auch unter Einbezug internationaler Nachhaltigkeitsstrategien. Dieser Beitrag liefert einen Überblick über erste Erkenntnisse und Empfehlungen.

Autoren: Roland Fischer (ISAS Gesellschaft m.b.H.), Michelle Peeck (Siebert + Knipschild GmbH)

 

Grabenloses Mammutprojekt in einem ehemaligen Bergwerk

Für ein neues Stadtquartier im Ruhrgebiet wurde ein geschädigter Hauptsammler mit grabenlosen Verfahren unter einer ehemaligen Zeche saniert. Bei aller sorgfältiger Planung hatten die Beteiligten auch mit Überraschungen zu kämpfen. Immerhin ist die Erschließung des Quartiers „Wasserstadt Aden“ in der Ruhrgebietsstadt Bergkamen ein echtes Mammutprojekt. In fünf Jahren soll ein neues Viertel mit 300 Wohneinheiten dort stehen, wo jahrzehntelang Kohle aus dem Untergrund gefordert wurde – inklusive Raum für Existenzgründer, Sportbootfans und Naturliebhaber.

Autoren: Matthias Zeh (Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co. KG, NL Rhein-Ruhr), Markus Dinklage (RS Technik AG)

 

Neuerungen im Bereich Druckleitungssanierung mit Schlauchliningverfahren

Welche Sanierungsverfahren gibt es für Druckrohrleitungen? Zur Beantwortung dieser Frage ist in einem Arbeitskreis des Rohrleitungssanierungsverbands e. V. (RSV) erstmals eine umfassende Übersicht entstanden. Sie ist Bestandteil der zukünftigen GW-302-2 und wird für die Anwendung im Trinkwasser- und Gasbereich erstellt. Sie lässt sich hinsichtlich der Sanierungsverfahren aber auch für Abwasserdruckleitungen anwenden.

Autorin: Dr. Susanne Leddig-Bahls (IQS Engineering AG)

 

Wenn das Wasser knapp wird – Bau einer zweiten Wasserversorgung für die Stadtwerke Schongau

In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird es in Deutschland voraussichtlich wärmer – die Sommer heiß und trocken, die Winter milder und möglicherweise feuchter. Schon 2018 war ein klimatologisch einzigartiges Jahr, mit einem Vorgeschmack auf die Szenarien, auf die sich Wasserversorger einstellen müssen: starke Ruckgänge im verfügbaren Wasserangebot bei gleichzeitig zunehmenden Wasserbedarf. Um die Wasserversorgung der Haushalte zu sichern, greifen Versorgungsunternehmen auf eine Reihe von Anpassungsmaßsnahmen zurück. Unter anderem wurden über Kooperationsvereinbarungen Fremdbezugsmöglichkeiten genutzt. Trotz aller Mühen wurde in Einzelfällen eine Mengendrosselung diskutiert und auch durchgeführt.

Autoren: Maik Wötzel (Grundfos GmbH), Florian Hiemer (Stadtwerke Schongau)

 

Dokumentation von Brunneninspektionen nach DIN 4943

Die Ergebnisse von Kamerabefahrungen bei Brunneninspektionen können mitunter weit voneinander abweichen, da es bisher jedem Dienstleister weitestgehend selbst überlassen war, wie etwa die Protokolle gestaltet, welche Angaben zum Brunnen und zur Untersuchung gemacht oder welche Begriffe zur Beschreibung des Zustands verwendet werden. Diese „Freizügigkeit“ macht es sehr schwer, Daten von verschiedenen Anbietern miteinander zu vergleichen. Auch ist durch das Nichtvorhandensein von Qualitätsstandards nicht sichergestellt, was ein Betreiber bei der Beauftragung einer Brunnenbefahrung erwarten darf, oder andersherum weiß der Dienstleister nicht, ob seine Dokumentation vom Auftraggeber akzeptiert wird. Diese Problematik hat die Firma Gullyver als einer der führenden Hersteller von Brunnenkamerasystemen im September 2018 mit einer Gruppe von Fachleuten im Rahmen eines Workshops diskutiert. Auf Basis deren Erfahrungswerte im Bereich Kamera- und Kanalinspektion wurden im Februar 2023 entsprechende DIN-Normen aktualisiert.

Autor: Sebastian Anders (Gullyver Gesellschaft für mobile Inspektionssysteme mbH)

 

Geringer Flächenbedarf für Erdwärmesonden bei der Regeneration

Eine saisonale solarthermische Regeneration von Erdwärmesonden hat deutliche Vorteile gegenüber einer rein auf Wärmeentzug aufbauenden Technik. Der Flächenbedarf für Erdwärmesonden kann so deutlich reduziert werden, da sich Bohrungen auch in geringen Abstanden thermisch nicht beeinflussen. Und weil sich die Temperaturen in einem engen positiven Rahmen halten, ist die thermische Beanspruchung des Verfüllmaterials sehr gering. Wasser kann als Wärmeträger eingesetzt werden. Dies verdeutlicht der Beitrag anhand eines modellhaften Versuchs.

Autoren: Prof. Dr. Wolfgang Gossel (Martin-Luther-University Halle), Christopher Bergmann