Die Bohrtechnologie Offshore Foundation Drilling (OFD) kam ab Mitte Mai beim Bau des Windparks Noirmoutier vor der französischen Atlantikküste zum Einsatz. Erstmals wurde das von Herrenknecht und DEME entwickelte maschinelle Bohrverfahren zur Installation von Fundamenten für Großdurchmesser-Monopiles beim Windpark Saint-Nazaire in den Jahren 2021 und 2022 angewandt.

Offshore Foundation Drilling ermöglicht es, Fundamente für Windkraftanlagen und andere Küsteninfrastrukturen auch in felsigem Meeresgrund sicher zu installieren. Die Technologie erschließt damit neues Terrain für die Offshore-Windenergie und den Ausbau erneuerbarer Energien. Für den neuen Windpark werden mit OFD für 61 Monopiles Bohrungen in den felsigen Meeresboden des Atlantiks zwischen den Inseln Noirmoutier und Yeu gesetzt. Jeder Monopile hat einen Durchmesser von 7 m und dient als Fundament für eine der mehr als 200 m hohen Windkraftanlagen. Das innovative Bohrverfahren wurde bereits 2021/2022 beim Offshore-Windpark Saint-Nazaire erfolgreich angewandt. Die dort eingesetzte Maschine wurde grundlegend durch Herrenknecht überholt. Im neuen Projekt vor Noirmoutier herrschen ähnlich herausfordernde Wetter-, Meeres- und Bodenverhältnisse wie vor St. Nazaire. Bei Wassertiefen von bis zu 36 m werden die Monopiles in den felsigen Meeresboden eingebettet.

Erfolgreiche Zusammenarbeit wird fortgeführt

Installiert werden die Monopiles für den Windpark Noirmoutier vom Marktführer für Offshore-Windkraftlösungen DEME. DEME und Herrenknecht haben das Bohr- und Installationsverfahren gemeinsam entwickelt und setzen mit dem zweiten Projekt ihre enge Zusammenarbeit fort. Herrenknecht liefert die Bohrtechnologie und stellt Fachpersonal für die Bohrung, das während des Projekts im Schichtbetrieb konstant an Bord des Installationsschiffs ist. DEME ist für die Installation der Monopiles und die MODIGA (Monopile Offshore Drilling Installation and Grouting Aid) verantwortlich. Sie dient als Bohrschablone und ermöglicht ein kontrolliertes Absenken mittels eines Liners, der gleichzeitig das Bohrloch stabilisiert. Mit dem von den beiden Technologieführern als Weltneuheit entwickelten maschinellen Bohrverfahren für Großdurchmesser-Monopiles wurden schon die 73 Bohrfundamente für den Windpark Saint-Nazaire installiert. Dieses Referenzprojekt konnte vollständig und komplett im Zeitplan abgeschlossen werden.

Bewährte OFD-Maschine im Werk überholt

Die Bohrungen für Noirmoutier werden mit der auch 2021/2022 vor St. Nazaire eingesetzten, 350 Tonnen schweren OFD-Maschine durchgeführt. Sie hat einen Bohrdurchmesser von 7.700 mm und eine beeindruckende Antriebsleistung. Für den Bau des neuen Windparkprojekts wurde die OFD-Maschine von Herrenknecht grundlegend überarbeitet, ausführlichen Funktionstests mit umfassender Testdokumentation unterzogen und anschließend wieder nach Vlissingen, Heimathafen des Installationsschiffs „Innovation“, transportiert. Zum Nachhaltigkeitskonzept von Herrenknecht gehört neben der Überholung der Maschinen und dem Wiedereinsatz in neuen Projekten, dass mit der OFDBohrtechnologie der Meeresboden weitgehend intakt gehalten und die für die Unterwasserfauna schädlichen Lärmemissionen verringert werden.

Projektausführung

Die Installation der Monopiles beginnt in nächster Zeit. Die Monopiles werden im Hafen von La Rochelle auf das Installationsschiff geladen. Nach dem Bohrverfahren wird dann der Monopile in den abgesenkten Liner eingebracht und so das Fundament für eine Windkraftanlage geschaffen. Während der Installationsphase für die Fundamente des Windparks ist jeweils ein Team von Herrenknecht an Bord, das die OFD-Bohrmaschine steuert und wartet. Nach Fertigstellung wird der Windpark Noirmoutier mit einer Leistung von insgesamt 496 MW pro Jahr etwa 1.900 GWh Strom erzeugen und damit den Bedarf von 800.000 Einwohnern decken.

Weitere Informationen

www.herrenknecht.com