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Nach weniger als einem halben Jahr sind die Bohrarbeiten an der Geothermieanlage Freiham nun abgeschlossen.
7. März 2016

Geothermieanlage Freiham: Bohrarbeiten abgeschlossen, Kurzzeitpumpversuch erfolgreich

Laut einer aktuellen Meldung der Stadtwerke München (SWM) sind die Bohrarbeiten für die Geothermieanlage in bayerischem Freiham nun abgeschlossen, und auch der Kurzzeitpumpversuch an der zweiten Bohrung war erfolgreich.

Hierzu Stephan Schwarz, SWM Geschäftsführer Versorgung und Technik: „Ein Meilenstein für Freiham und zugleich einer für die Münchner Geothermie – jetzt ist das Projekt auf der Zielgeraden. Nach dem Abbau des Bohrturms in den kommenden Wochen führen wir im Sommer einen Langzeitpumpversuch über rund zwei Monate durch, bei dem die Maschinentechnik im Heizwerk wie auch die Pumpe eingestellt werden. Die dabei gewonneneWärme wird bereits ins Fernwärmenetz eingespeist. Der Versuch findet im geschlossenen Kreislauf ohne Dampfaustritt statt. Bereits in der kommenden Heizsaison wird die Geothermie den Stadtteil Freiham sowie angrenzende Viertel umweltfreundlich und komfortabel beheizen. Ich freue mich, dass die Arbeiten schneller als geplant und unfallfrei verlaufen sind; und auch, dass die Temperatur des Wassers und die Ergiebigkeit der Bohrungen höher als erwartet ausfallen. Jedes Grad und jeder Liter mehr verbessern Energieausbeute und Effizienz der künftigen Anlage.“
Tatsächlich übersteigt die Kapazität des zweiten Bohrlochs für die Rückführung des Wassers in den Untergrund die bisherigen Prognose: Die Messung zeigte über 100 l/s (statt 70). Bei der Förderbohrung hatte der Pumpversuch ergeben, dass ihre Ergiebigkeit bei mehr als 90 l/s (statt 80) und die Temperatur bei 90 °C (statt 80) liegt.
Ende September 2015 hatten die SWM mit den Bohrarbeiten in Freiham begonnen. Die Förderbohrung wurde im vergangenen Dezember fertig gestellt. Hier wird das heiße Wasser für die Geothermieanlage aus 2.500 m Tiefe nach oben gepumpt. Im Anschluss startete rund drei Kilometer weiter nördlich die Injektionsbohrung, durch die das abgekühlte Wasser nach Entnahme der Wärme zurück in die Thermalwasserschicht geleitet wird.
Die Geothermieanlage Freiham ist das erste Element eines ehrgeizigen Großprojektes: Bis 2040 soll München die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag hierzu wird die Geothermie liefern.