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bbr 7-8/2017

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

HDD-Bohrung von Den Helder nach Texel

Das Marsdiep ist eine etwa 4 km breite Meerenge zwischen der Insel Texel und dem Ort Den Helder auf dem niederländischen Festland. Dort hatte der lokale Wasserversorger PWN (Provinciaal Waterleidingbedrijf Noord-Holland) in den 1980er- Jahren zwei Trinkwasserleitungen aus HDPE mithilfe eines Flachwasserrohrlegeschiffs gebaut. Im Bereich des Marsdieps liegt die bis zu 32 m tiefe Schifffahrtsrinne zum Hafen Den Helder. Durch Tideströmungen wurden über die Jahre beide Trinkwasserleitungen freigespült. Nach wiederholten Reparaturarbeiten wurden Testbohrungen durchgeführt, woraufhin schließlich mittels gesteuerter Horizontalbohrtechnik (HDD) eine Trinkwasserrohrleitung DN 300 realisiert werden konnte.

Autoren: Dominik Bachner, Ernst Fengler (LMR Drilling GmbH)

 

Neue Erdgas-Hochdruckleitung unter der Ems verlegt

Die Kontrolle, Instandhaltung und Sanierung des Leitungsnetzes gehören eigentlich zum Alltagsgeschäft von Gasversorgern. Die Sanierungsmaßnahme, die die Stadtwerke Greven kürzlich durchgeführt haben, war jedoch alles andere als alltäglich: Im Rahmen der Sanierung galt es, ein 120 m langes Teilstück eines insgesamt 21,6 km langen Gashochdrucknetzes zu erneuern. Die anstehende Topografie machte diesen kurzen Abschnitt zu einer Herausforderung.

Autor: Jörg Leschnig(Stadtwerke Greven GmbH)

 

Spezialtiefbau für das Projekt Sanierung Kesslergrube

Seit Sommer 2015 laufen in Grenzach-Wyhlen die Sanierungsmaßnahmen auf dem Areal der Altablagerung Kesslergrube (Perimeter 1/3-Nordwest). Die Roche Pharma AG hatte die BAUER Resources GmbH und deren auf die Altlastensanierung spezialisierten Bereich Bauer Umwelt zuvor mit den Arbeiten beauftragt. Im Juli 2016 hatte die BAUER Spezialtiefbau GmbH mit den Großlochbohrungen zur Herstellung einer überschnittenen Pfahlwand (Durchmesser: 12 m; Tiefe bis 26,5 m) begonnen und konnte diese im Mai 2017 abschließen. Daneben nahm die BAUER Spezialtiefbau GmbH auch Bodenaustauschbohrungen vor. Diese durchschnittlich 12,5 m tiefen Bohrungen mit einem Durchmesser von 1,5 m konnten bereits Ende Januar 2017 abgeschlossen werden.

Autoren: Tobias Hampel (BAUER Spezialtiefbau GmbH), Michael Karius (BAUER Resources GmbH)

 

Erweiterung und Vertiefung des Wendebeckens im Hamburger Vorhafen

Im nördlichen Hamburger Vorhafen wird das vorhandene Wendebecken erweitert und vertieft. Hierzu muss das bestehende Lotsenhöft auf dem Gelände der Blohm und Voss Werft entsprechend gesichert werden. Dies erfolgt durch eine kombinierte Wand aus in Bohrungen eingestellten PST-Trägern und einvibrierten Spundwandprofilen. In Anlehnung an das Bestandsbauwerk wurden die Wände teilweise in Neigung hergestellt. Die Sicherung des Lotsenhöft gehört zu dem Großprojekt „Anpassung Einfahrt Vorhafen“ der Hamburg Port Authority (HPA) und befindet sich an der westlichen Spitze des Geländes der Werft Blohm + Voss. 

Autor: Lutz Weigand (DEMLER Spezialtiefbau GmbH + Co. KG)

 

Erkundungen im Gleisbett

Erkundungen im Gleisbett sind im Vorlauf nahezu sämtlicher Oberbauerneuerungsmaßnahmen erforderlich. Sie dienen der Beprobung hinsichtlich der umwelt- und abfalltechnischen Deklaration der Ausbaustoffe sowie zur geotechnischen Untersuchung. Die entsprechenden Erkundungen sind relativ engmaschig auszuführen, die Vorgaben hierzu finden sich im bahninternen Regelwerk. Ebenso sind in der Planungsphase Hindernisse, Packlagen etc. einzumessen, ein Streckenband zu erstellen und die Entwässerungsanlagen zumindest visuell auf Funktionsfähigkeit zu prüfen. Da eine Erkundung im Gleisbett zumeist während des normalen Bahnbetriebs erfolgt, werden seitens der Deutschen Bahn AG (DB AG) hohe Ansprüche an die einzuhaltenden Sicherungsmaßnahmen gestellt. Auch hier gelten entsprechende bahninterne Regelwerke.

Autor: Dr. Michael Molzahn (DB Engineering & Consulting GmbH)

 

Geothermie im Spezialtiefbau: Praxis mit BIM

Ab 2020 werden öffentliche Großprojekte in Deutschland nur noch mit Building Information Modeling (BIM) neu geplant, gebaut und betrieben. So sieht es der Stufenplan Digitales Planen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur vor [1]. Der Einsatz von BIM verspricht enorme Potenziale bei Qualität und Effizienz während der Planung und Erstellung von Gebäuden und Infrastrukturobjekten. Um die neue Methode BIM in ein ausführendes Unternehmen im Spezialtiefbau oder in der Geothermie zu integrieren, müssen zuerst Zeit und Geld für Software und Schulung von Personal investiert werden. Die Frage, ob es sich lohnt, kann klar mit „ja“ beantwortet werden. Nicht nur, weil in Zukunft auch die meisten privat gebauten Gebäude mit BIM geplant und gebaut werden, sondern auch, weil sich der Umstieg für das eigene Unternehmen lohnt. Erste Praxisbeispiele haben gezeigt, dass nach der Entwicklung einer Datenbank und der Anpassung der BIM-Software an die Gewerke Spezialtiefbau und Geothermie die versprochenen Potenziale auch von ausführenden Unternehmen genutzt werden können.

Autoren: Holger Kaiser, Nico Beldermann (GWE pumpenpoese GmbH)

 

Erfahrungsbericht zur Bemessung von Glaskugelschüttungen für Filterbrunnen nach DVGW-Merkblatt W 113

Seit ca. 2008 werden Filterkornschüttungen von Trinkwasserbrunnen in Lockergesteinsgrundwasserleitern anstelle von Filtersanden und -kiesen auch mit Glaskugeln hergestellt. Wird die Schüttkorngröße nach DVGW-Merkblatt W 113 bemessen, ist hydromechanische Alterung bzw. Versandung des Glaskugelfilters möglich. Mit der Analyse von sieben mit Glaskugelschüttung errichteten Brunnen, die bis zum Auswertungszeitpunkt zwischen 16 und 59 Monaten betrieben worden sind, wird ein Erfahrungsbericht zur Bemessung von Glaskugelschüttungen nach W 113 vorgelegt. 

Autor:Dr. Peter Nillert (BRUNI PLAN)

 

Energieeinsparung durch Energie-Verbrauchs- Check im Wasserwerk Hochdahl

Überall dort, wo Wasser gefördert, gereinigt, aufbereitet oder verteilt wird, sind Pumpen erforderlich – und diese benötigen Energie. Da bundesweit zahlreiche Pumpen im Einsatz sind und entsprechend viel Energie verbraucht wird, liegt hier ein großes Einsparpotenzial. Tatsache ist, dass in vielen Fällen die derzeit eingesetzte Technik überdimensioniert ist und mehr Energie als nötig verbraucht. Die optimale Lösung ist in solchen Fällen ein „Energie-Verbrauchs-Check“.

Autoren: Volker Zimmermann, Oliver Wessels (Grundfos GmbH)