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31. März 2015

Anreize für Erdwärme im Eigenheim

Eigenheimbesitzer können sich über deutlich erhöhte Zuschüsse für oberflächennahe Geothermie-Anlagen freuen. Ab 1. April 2015 erhalten sie mindestens 4.000 Euro aus dem Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Besonders für Ein- und Zweifamilienhäusern bedeutet dies eine kräftige Steigerung. Sie erhalten bis zu 61 Prozent mehr als bisher üblich. Unterschieden wird bei der Mindestförderung nach der Quellenanlage. Geothermie-Anlagen mit Erdwärmesonden erhalten mindestens 4.500 Euro. Bei allen anderen Formen der oberflächennahen Erdwärmenutzung sind es 4.000 Euro. Die Geothermie-Branche begrüßt diese Neuerungen. „Die gezielte Förderung von besonders effizienten Systemen ist ein wichtiges Signal. Geothermie-Anlagen kombinieren eine nachhaltige und erneuerbare Wärme mit einer hohen Effizienz. Die Verbesserungen bei den Förderbedingungen des MAP unterstreichen die Rolle der Geothermie als unerschöpfliche Wärmequelle“, sagt Dr. Erwin Knapek, Vorsitzender des Wirtschaftsforums Geothermie e. V. (WFG) sowie Präsident des Bundesverbandes Geothermie e. V. (BVG). Neuerungen ergeben sich auch bei den verfügbaren Boni. Zukünftig sind Einzelmaßnahmen zur Optimierung der Heizungsanlage und der Warmwasserversorgung förderfähig. Neu aufgelegt wird zudem die Innovationsförderung. Bei dieser erhalten Eigenheimbesitzer von Bestandsbauten 50 Prozent mehr als bei der Basisförderung. Zudem wird mit diesem Programmpunkt die Förderung von Anlagen in Neubauten wieder eingeführt. Bauherren erhalten beim Nachweis einer Jahresarbeitszahl von mindestens 4,5 die Sätze der Basisförderung. Förderfähig sind seit April auch Maßnahmen zur Optimierung von Heizsystemen. Mit Inkrafttreten des MAP seit April werden auch neue Anreize geschaffen, um tiefe Erdwärmeprojekte zu realisieren. Nun werden vier statt zwei Bohrungen pro Vorhaben gefördert. Mehr Bohrungen ermöglichen eine höhere Energiegewinnung und damit eine umfangreichere regenerative Erzeugung von Strom und Wärme. „Außerdem bietet die Förderung von vier Bohrungen mehr Sicherheit für Projekte. Falls eine Bohrung nicht fündig ist, so stehen die Tiefengeothermie-Vorhaben nicht mehr vor der Herausforderung, ihre Projektplanung komplett neu aufzustellen“, so Knapek. Geothermie ist als eine der wenigen Erneuerbaren Energien in der Lage, parallel Strom und Wärme zu produzieren. WFG und BVG fordern schon lange von der Bundesregierung, die Erneuerbare Wärmewende anzugehen. Mit der Novelle des Marktanreizprogrammes verbessert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie nun die Bedingungen, Geothermie als CO2-freie, rund um die Uhr verfügbare, Erneuerbare Energie einzusetzen.