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bbr 1/2017

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

Aufnahmefähigkeit von Stromnetzen durch hybride Lösungen im Gasnetz steigern

Die EWE NETZ GmbH erprobt seit vielen Jahren technische Alternativen zum kapitalintensiven klassischen Netzausbau. Neben den stromseitigen technischen Lösungen erscheint insbesondere die Kopplung des Strom- und Gasnetzes besonders vielversprechend. Als kurzfristig umsetzbar sowie vergleichsweise kostengünstig erscheinen Möglichkeiten zur Elektrifizierung großer Verbraucher im Gasnetz (Hybridisierung), um regenerativ erzeugten Strom im Falle drohender Netzengpässe direkt im Gasnetz zu verbrauchen und dabei fossiles Erdgas zu verdrängen – z. B. durch die Elektrifizierung von Verdichterstationen im Hochdrucknetz. Open Grid Europe und EWE NETZ untersuchen diese Möglichkeit derzeit in einem gemeinsamen Projekt.

Autoren: Dr. Enno Wieben, Tim Lüken (beide: EWE NETZ GmbH)

 

Modernisiertes Fernheiznetz in Danzig: Flussunterquerung mit selbstkompensierenden Stahlrohren

Um die veraltete Wärmezentrale zu ersetzen und die beiden Stadtteile Przeróbka und Stogi mit Wärme zu versorgen, entstand im polnischen Danzig in den letzten Jahren ein neues Fernwärmenetz. Eine der größten Herausforderung beim Anschluss des neuen Netzes stellte die Unterquerung des Flusses Motlawa dar. Aufgrund der besonders feuchten Bodenverhältnisse mit hohem Grundwasserspiegel war dazu eine flexible Montagelösung notwendig, die zudem den Vorgaben des Küstenamts genügen musste.

Autor: Herbert Streletzki (BRUGG Rohrsysteme GmbH)

 

Systematische Zustandsbewertung von metallischen Gas- und Wasserrohrleitungen

Neue Vorgehensweisen bei der Zustandserfassung und -bewertung von nicht kathodisch geschützten metallischen Rohrleitungen – unterstützt durch die Anwendung von elektrischen und elektrochemischen Messverfahren – können die Aussagekraft von punktuellen Erfassungen bei Aufgrabungen, Wartungsarbeiten oder Umverlegungen erheblich verbessern. Im Rahmen der Erfassung und Bewertung von Zustandsdaten beschäftigt sich das neue Richtlinientrio GW 19-1, GW 19-2 und GW 19-3 mit diesen neuen Vorgehensweisen.

Autor: Hans Gaugler (SWM – Stadtwerke München)

 

Zerfallsfähigkeit von Hygienefeuchttüchern – Entwicklung eines neuen Prüfverfahrens

Die Entsorgung von Hygienefeuchttüchern erfolgt häufig über die Toilette in die öffentliche Kanalisation. Der in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegene Verbrauch solcher Fasertücher führt im Zusammenwirken mit dem seither merklich gesunkenen Wasserverbrauch nicht selten zu schwerwiegenden Betriebsstörungen in der öffentlichen Kanalisation. Hygienefeuchttücher, die unter Einhaltung definierter Zerfallskriterien schadlos in Abwasserkanälen zerfallen, können das Problem lösen. Vorgestellt wird ein neues Verfahren zur Prüfung der Zerfallsfähigkeit und ein Ansatz zur Definition der Zerfallskriterien.

Autoren: Cornelia Burkert-Bürger, Gabriele Krüger,  Hartmut Solas (alle: IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gemeinnützige GmbH)

 

Analyse der Ausbildung und Weiterbildungsmöglichkeiten im Brunnenbauerhandwerk

Im Volksmund heißt es oft: „Handwerk hat goldenen Boden“. Eine berufliche Ausbildung im Baugewerbe und besonders im Tiefbau bietet aber weitaus mehr als eine angemessene Vergütung. Die Ausbildung im dualen System ermöglicht neben einer Karriere als Polier oder Meister auch die Möglichkeit eines Fachhochschul- oder sogar Hochschulstudiums. Die beruflichen Perspektiven, die eine Berufsausbildung in der Bauwirtschaft bietet, sind vielfältig, zukunftsorientiert und haben wenig mit einem womöglich noch vorherrschenden, tradierten Bild der Branche gemein.

Autor: Daniel Brunn (Berufsbildende Schulen Ammerland)

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Erdwärmesonden – Experimentelle Untersuchung zur Temperaturentwicklung im Sondennahbereich

Ein großskaliger Versuchsstand an der Universität Stuttgart bietet die Möglichkeit, gerichtete, temperierte Grundwasserströmungen einzustellen, sodass unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Betriebsmodi einer Erdwärmesonde die Temperaturentwicklung im Verfüllbaustoff der Sonde sowie im umgebenden Boden unter Einfluss von konduktivem und konvektivem Wärmestrom untersucht werden kann. In einem Modellversuch (bbr 10/2016) lieferten zahlreiche Temperaturmessgeber ein hochaufgelöstes Temperaturreferenzfeld. Mithilfe eines an den Messdaten kalibrierten und validierten numerischen Berechnungsmodells wurden zwei ausgesuchte Lastszenarien nachmodelliert; hierbei lag der Schwerpunkt der Untersuchungen auf der Abbildung des direkten Temperaturnahfeldes zur Sonde. Im Fokus dieses Beitrags steht die Auswertung und Bewertung von vier Lastszenarien, bei denen die Einflüsse unterschiedlicher Parameter auf die Entwicklung der Temperaturen im Verfüllbaustoff der Erdwärmesonde und auf den Aquifer sichtbar gemacht werden konnten.

Autoren: Giulia Giannelli, Simon Kleinknecht (beide: Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung), Patrik Buhmann (Institut für Geotechnik)