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bbr 1/2018

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

NordLink – das „grüne Kabel“ zwischen Deutschland und Norwegen zum Austausch erneuerbarer Energien

NordLink ist die erste direkte Stromverbindung zwischen Deutschland und Norwegen. Die 623 km lange Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung wird den Austausch erneuerbarer Energien – Wasserkraft aus Norwegen und Windenergie aus Deutschland – ermöglichen und die Versorgungssicherheit auf beiden Seiten erhöhen. NordLink hat eine Kapazität von 1.400 MW und kann mehr als 3,6 Mio. Haushalte in Deutschland mit erneuerbarer Energie versorgen. Damit ist die Kabelverbindung ein wichtiger Baustein der Energiewende und eines der bedeutendsten Projekte im europäischen Energiesektor.

Autor: Mathias Fischer (TenneT TSO GmbH)


Einbringen von Produktrohrleitungen und Kabeln in Leitungstunnel sowie sonstige Sonderbauwerke

Beim Bau von Rohrleitungen und Kabeltrassen kann in einigen Bereichen (aufgrund von Hindernissen wie Verkehrsinfrastruktur, Gewässer, Naturschutzgebiete etc.) nicht in der üblichen offenen Bauweise (Rohrgraben) gebaut werden. Es müssen Sonderlösungen gefunden werden, die sich häufig mittels grabenloser Bauverfahren realisieren lassen. Diese Sonderlösungen erschaffen Hilfskonstruktionen (z. B. Tunnelbauwerke), in die das eigentlich entscheidende Produkt des Auftraggebers, nämlich die Produktrohre oder Kabel, eingebracht werden muss. Der Artikel beschäftigt sich mit den Problematiken und Lösungsansätzen, die dabei zu beachten sind.

Autor: Björn de la Motte (de la Motte & Partner GmbH)


Strategische Sanierungsplanung unterirdischer Infrastruktur

Die Sanierung unterirdischer Infrastrukturen, speziell von Abwasserinfrastrukturen, ist technisch anspruchsvoll und kostenintensiv. Bereits im Planungsprozess sollten die entscheidenden Weichenstellungen für die Eigenschaften der Anlage im Hinblick auf Technologie, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit getroffen werden, die in ihren grundlegenden Positionen im Zeitablauf kaum bzw. nur unter hohen finanziellen Aufwendungen änderbar sind. Der somit im Fokus stehende, strategisch ausgerichtete Planungsprozess erfordert den Einbezug ökologischer, ökonomischer, technischer und soziokultureller Kriterien in die Entscheidungsfindung, damit sich Bauprojekte transparent und nachvollziehbar realisieren lassen. Im Rahmen dieses Beitrages wird ein Entscheidungsmodell vorgestellt, das mithilfe der Software DEMUS² die Entscheidungsfindung für die strategisch wichtige Sanierungsplanung anschaulich an einem unterirdischen Infrastrukturprojekt darlegt.

Autor: Dr. Sissis Kamarianakis (IKT gGmbH)


Starkregen und dessen Schadensreduzierung durch zusätzliche grabenlose Leitungen

Sogenannte Jahrhundert-Niederschlagsereignisse treten immer häufiger und in kürzeren Intervallen auf. Die immensen Regenwassermassen können in kurzer Zeit zu Überschwemmungen führen, wenn die Abflusssysteme sie nicht mehr bewältigen können. Das gilt sogar für Regionen, in denen es klassische Trennsysteme zwischen Kanalisation und Regenwasserabläufen gibt. Oft treten auch Dorfbäche und Rinnsale in kürzester Zeit über die Ufer, führen abgeschwemmtes Erdreich und Geröll mit sich und zerstören so Fahrzeuge, Gebäude und Infrastruktureinrichtungen. Die Schäden erreichen schnell Millionenbeträge, die Wiederherstellung dauert oft Jahre. Viele betroffene Kommunen bauen deshalb zusätzliche Regenablaufsysteme, was mit grabenlosen Techniken besonders umweltschonend, schnell und kostengünstig möglich ist.

Autor: Dr. Hans-Joachim Bayer (TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG)


Die europäische Normung für den Brunnenbau erzielt erste Ergebnisse

Die europäische Arbeitsgruppe WG 1 „Waterwells“ hat nunmehr zum zweiten Mal getagt. Das Interesse der europäischen Länder am Normungsvorhaben hat merklich angezogen, die Beteiligung an den Treffen steigt. Im November traf sich das übergeordnete CEN Technical Committee 451 auf Einladung des DVGW und der figawa in Hamburg. Dort wurde das finale Arbeitsprogramm für die WG 1 fixiert. Der Beitrag informiert über die nun stehenden nationalen und europäischen Strukturen sowie die Marschrichtung hinsichtlich der Europäisierung der Normungsarbeit im Bereich Brunnenbau.

Autor: Volker Meyer (Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e. V.)


Permanente Grundwasserabsenkungen als Gebäudeschutz bei steigenden Grundwasserständen in urbanen Gebieten

In einigen deutschen Ballungsgebieten und Großstädten kommt es in den letzten Jahren vermehrt zu Problemen der Kellervernässung durch steigende Grundwasserstände. Die Gründe des Wasseranstieges sind hierbei sehr vielfältig. Es kann sich um Folgen eingestellten Bergbaus oder um die Auffüllung von Absenktrichtern von Wasserwerken durch Verringerung des Trinkwasserbedarfs handeln. Neben baulichen Lösungen werden zunehmend dauerhafte Grundwasserabsenkungen mittels Brunnenanlagen angewendet. Beschrieben werden Ursachen und mögliche technische Lösungen für diese Grundwasserabsenkungen.

Autor: Stefan Schulze (IGB-Ingenieurbüro für Grundwasser und Boden GmbH)


3D-Seismik am Geothermieforschungsstandort Groß Schönebeck

Die Geothermie-Forschungsplattform Groß Schönebeck des Deutschen GeoForschungs- Zentrums Potsdam (GFZ) soll weiterentwickelt werden. Dazu sind tiefergehende Kenntnisse über den strukturgeologischen Aufbau und den räumlichen Verlauf eventueller Störungssysteme im Reservoirbereich erforderlich. Das GFZ führte daher im Februar/ März 2017 eine hochauflösende 3D-reflexionsseismische Vermessung durch. Das Mess- gebiet umfasst eine Fläche von 8 km x 8 km mit Fokus auf Reservoirteufen von 4.000 bis 4.300 m. Parallel fanden Vertical Seismic Profile (VSP)-Messungen in zwei 4,3 km tiefen Forschungsbohrungen statt, die die bislang tiefsten in der verfügbaren Literatur dokumentierten Distributed Acoustic Sensing (DAS)-Messungen weltweit darstellen. Der Beitrag stellt die Messkampagne und erste Ergebnisse vor.

Autoren: Manfred Stiller, Prof. Charlotte Krawczyk, Dr. Klaus Bauer, Dr. Jan Henninges, Dr. Ben Norden, Prof. Ernst Huenges, Angela Spalek (alle: Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ)


Sicherung der Wasserversorgung für Atlanta

Der Bellwood-Granitsteinbruch im Nordwesten von Atlanta wird im Rahmen eines weitreichenden Infrastrukturentwicklungsprogramms zu einem der größten Wasserreservoirs der USA. Er soll zur verbesserten Versorgung der Stadt und der umliegenden Gemeinden mit sauberem Trinkwasser beitragen. Als Hauptstadt und einwohnerreichste Stadt des Bundesstaates Georgia hat Atlanta seine Bemühungen, die Demografie, Politik und Kultur der Stadt nachhaltig zu verändern, in den letzten Jahren intensiviert, um bei der sicheren und stabilen Trinkwasserversorgung eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Leistungsfähige Pumpentechnik begleitet die Umsetzung des Projekts.

Autor: John Petrous (ANDRITZ Pumps)