Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 1-2021:

 

Mobiles Recycling-System für Spülbohrverfahren bei Kabelverlegearbeiten

Im Umland der oberpfälzischen Ortschaft Berg wird im Auftrag des örtlichen Energieversorgers ein 20-kV-Kabel zur Netzverstärkung zwischen zwei Schalthäusern verlegt. Die Verbindung verläuft unterirdisch und passiert dabei kritische Landschaftsbereiche wie Bodendenkmäler und felsiges Gelände. Durch den Einsatz des Spülbohrverfahrens kann auf das aufwendige Ausheben eines Grabens verzichtet werden. Dies ist jedoch immer mit einem gewissen Ver- und Entsorgungsaufwand verbunden, da zum einen genügend Wasser für die Bohrspülung bereitgestellt werden muss und zum anderen das anfallende Bohrklein sowie die verbrauchte Spülung fachgerecht zu entsorgen sind. Ein modulares Recycling hilft dabei, den Wasserbedarf sowie die Entsorgungsmenge der verbrauchten Spülung deutlich zu minimieren.

Autor: Torsten Mickel (L-Team Baumaschinen GmbH)

 

Effiziente Schachtsanierung mit MRT-System in Halstenbek

Auch kleinere Kommunen entdecken zunehmend die automatisierte Schachtbeschichtung als Ideallösung für ihre Sanierungsvorhaben, weil sie ein überzeugendes Kosten-Nutzen-Verhältnis bei bester Ausführungsqualität bietet. So ließ auch die Gemeinde Halstenbek bei Hamburg im Zeitraum von September 2018 bis Dezember 2019 mit der Manhole Rehabilitation Technology (MRT) 75 Schächte schnell und dauerhaft sanieren. Dabei kam eine Kombination aus einem Spezialmörtel und einer dauerhaft gegen biogene Schwefelsäure beständigen Hybrid- Silikatbeschichtung zum Einsatz.

Autor: Sven Meßmann (MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG)

 

Neues Verfahren zur lagenweisen Verdichtung bindiger Baustoffe im Bohrloch

Ob Kampfmittel-Sondierungsbohrung oder Baugrunderkundung – Bohrtätigkeiten destabilisieren und beeinträchtigen den Baugrund. Noch mehr jedoch als die reine Bohrung beeinträchtigt diesen die Verfüllung. Kritisch und ingenieurtechnisch bedeutsam ist der destabilisierte Baugrund dort, wo nach der Sondierung dynamische Lasten zum Tragen kommen, etwa im Bereich der Verkehrsinfrastruktur. Der intensive Austausch mit Betreibern staatlicher Verkehrsinfrastruktur, Spezialbohrunternehmen, das Erfahrungswissen aus der Baustoffherstellung und schließlich Wissensdurst und Forschergeist haben nun zur Etablierung eines neuen Verfahrens für die Bohrlochverfüllung geführt.

Autor: Rainer Dallwig (Jammy Life GmbH)

 

Anpassung von Quellfassungen an die Folgen des Klimawandels

Die Folgen des Witterungs- und Klimawandels zeigen inzwischen auch bei der Bewirtschaftung der Quellwasservorkommen ihren Einfluss und verändern allmählich deren Ergiebigkeit und zum Teil auch schon die Rohwasserqualität. Diskutiert werden mögliche technische Maßnahmen zur Vorbeugung und zum Umgang mit abnehmenden Quellschüttungen, die mit dem Absinken der Grundwasseroberfläche im Quellzuflussgebiet einhergehen.

Autor: Prof. Dr. Christoph Treskatis (Bieske und Partner GmbH)

 

Geothermische Wärme für die Ballungsräume – Teil 1

Tiefe Geothermie kann dazu beitragen, die Wärme- und Kälteversorgung in städtischen Regionen zu dekarbonisieren. Ihr Angebot ist theoretisch unbegrenzt, ihre Nutzung praktisch emissionsfrei und immer verfügbar. Ähnliches gilt für die oft übersehene Möglichkeit der Speicherung von Wärme und Kälte im Untergrund. Eine erfolgreiche Nutzung setzt jedoch umfangreiche systematische Vorarbeiten voraus, um Chancen, Risiken und Erfolgswahrscheinlichkeiten zu bestimmen und diese konsequent umzusetzen. Ein methodischer Leitfaden, der jeweils auf die spezielle Situation anzupassen und zu verfeinern ist, ist Gegenstand dieses Beitrags.

Autoren: Prof. Dr. Kurt M. Reinicke, Prof. Dr. Peter Reichetseder (Technische Universität Clausthal, Institute of Subsurface Energy Systems)