Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 1-2023
Flexible NODIG-Techniken: Schonende grabenlose Verfahren beschleunigen den Fernwärmenetzbau
Fernwärme bietet eine sehr hohe Versorgungssicherheit und ist, wenn sie auf nachhaltige Weise erzeugt wird, auch einer der umweltfreundlichsten und wirtschaftlichsten Energieträger. Die aus Brennstoffen, meist mit Kraft-Wärme-Kopplung, aus industrieller Abwärme und zunehmend aus erneuerbaren Energien erzeugte Wärme ist für den Nutzer preiswert und komfortabel, jedoch nicht überall verfügbar. Denn bei der Erschließung der Versorgungsgebiete sind neben technischen Aspekten wirtschaftliche Gesichtspunkte entscheidend. Der Einsatz grabenloser Technik für die unterirdische Verlegung der Transport- und -zuleitungen kann hier auf ökonomisch und ökologisch schonende Weise Abhilfe schaffen. Der folgende Beitrag skizziert die Vorteile und Funktionsweise dieser nachhaltigen grabenlosen Techniken und zeigt anhand eines Anwendungsbeispiels auf, welche konkreten Lösungsansätze sie für den effizienten Fernwärmenetzausbau bieten.
Autorin: Anne Knour (TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG)
Hochentwickelte Simulationsprogramme optimieren die Rohrnetzplanung für Wärmenetze
Die Basis eines erfolgreichen Fernwärmeausbaus ist eine solide Projektplanung, angefangen beim Rohrnetz. Hochentwickelte Simulationsprogramme leisten hier wertvolle Hilfestellungen und unterstützen den Netzdesigner in allen Stadien der Konzeption: von der Trassenplanung über die Rohrdimensionierung bis zur Simulation von Betriebszuständen. Die technischen Herausforderungen werden dadurch ebenso transparent wie alle anfallenden Kosten.
Autor: Paul Roos (Danfoss GmbH)
Neueste Entwicklungen in Planung und Bau von Horizontalfilterbrunnen (Teil 1)
Horizontalfilterbrunnen (HBr) stellen mit ihren geohydraulischen und technischen Bemessungen/Planungen immer noch eine Besonderheit im Fachbereich Brunnenbau dar. Häufig scheuen potenzielle Kunden, sich mit den Vorzügen von Horizontalfilterbrunnen wegen ihrer scheinbaren Kompliziertheit ergebnisoffen auseinander zu setzen. Mit dem hier vorliegenden Fachbeitrag werden Neuerungen der letzten Jahre vorgestellt. Vereinfachte analytische Lösungsansätze zur Filtervorbemessung und technische Neuerungen, die immer stärker die Betriebserfordernisse beachten, stehen dabei im Fokus.
Autoren: Dr. Thomas Daffner, Björn Scheppat-Rosenkranz (UBV – Umweltbüro GmbH Vogtland)
Neue Lösungsansätze für wasserrechtliche Genehmigungsverfahren
Der Klimawandel und seine Folgeerscheinungen entwickeln sich für die Arbeit der deutschen Wasserversorgungsunternehmen zu einer immer größer werdenden Herausforderung: Sie müssen über Jahre und Jahrzehnte hinweg und unter sich immer schneller verändernden Rahmenbedingungen eine sichere und gleichzeitig klimaresiliente Wasserversorgung der Allgemeinheit sicherstellen. Die derzeitige genehmigungsrechtliche Praxis für die Nutzung der Wasserressourcen trägt gleichwohl in vielen Fällen nicht dazu bei, das erforderliche Sicherheitsbedürfnis der Wasserversorgung zu erfüllen. Der vorliegende Fachbeitrag diskutiert vor diesem Hintergrund neue Lösungsansätze, wie wasserrechtliche Genehmigungsverfahren zukünftig gestaltet werden sollten.
Autor: Egon Harms (Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband)
Bohrdurchmesser einer Erdwärmesondenbohrung im Kontext der Ringraumabdichtung
Das Thema Bohrdurchmesser im Brunnenbau wird im DVGW-Arbeitsblatt W 123 aufgegriffen. Dieses wurde im September 2001 veröffentlicht und handelt vom „Bau und Ausbau von Vertikalfilterbrunnen“. Hierbei wird bei der Ermittlung des Bohrdurchmessers in Abhängigkeit vom Ausbaudurchmesser ein anderthalb bis zweifacher Bohrdurchmesser im Vergleich zum Ausbaudurchmesser empfohlen. Neben der W 123 finden sich zum Bohrdurchmesser Erläuterungen und eine umfassende Ausführung und Beschreibung in den „Arbeitshilfen für den Brunnenbauer“, Kapitel 2 „Technische Brunnenbemessung“ bzw. Kapitel 2.5 „Ermittelter Bohrenddurchmesser“. Doch sind diese Empfehlungen auch bei der Errichtung einer Erdwärmesondenanlage praktikabel? Dies erörtert dieser Beitrag.
Autoren: Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn, Dr. Paul Fleuchaus, Kathrin Singer (Tewag Technologie – Erdwarmeanlagen – Umweltschutz GmbH)