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bbr 10-2021

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 10-2021:

 

Renovierung von Trinkwasserleitungen mit Druckschlauchlinern (RSV-Merkblatt 1.3)

Der Rohrleitungssanierungsverband hat ein Merkblatt zur Renovierung von Trinkwasserleitungen herausgegeben – das erste seiner Art überhaupt. Es fasst die aktuellen Entwicklungen zusammen, gibt fachliche Empfehlungen und unterstutzt damit Wasserversorger bei der Rohrinstandhaltung. An dieser Stelle wird ein Auszug aus dem Dokument veröffentlicht – das vollständige Merkblatt ist auf der Internetseite des RSV kostenfrei abrufbar.

Autorin: Dr. Susanne Leddig-Bahls (IQS Engineering AG)

 

Reinigung von renovierten Rohrleitungen: Übertragung der DIN 19523 in die Praxis (RSV-Merkblatt 12.1)

Erstmalig hat sich der Rohrleitungssanierungsverband (RSV) in einem Merkblatt dem Thema Reinigung von Rohrleitungen gewidmet – und zwar speziell mit Blick auf renovierte Leitungen. Das Dokument entstand im Rahmen der Tätigkeit des Arbeitskreises 1.1 Schlauchlining und dient als Hilfestellung für Netzbetreiber, ausführende Unternehmen und Reinigungsunternehmen und ist ab sofort auf der Internetseite des RSV abrufbar.

Autor: Florian Sausgruber (Günther Sausgruber Kanaltechnik GmbH)

 

Pionierarbeit an der Elbe: Größtes GFK-Schlauchlinerprojekt in Hamburg

Im Hamburger Kiez St. Pauli geht es seit knapp einem Jahrhundert fidel und international zu – Anfang dieses Jahres sogar am helllichten Tag und tief unter der Erde in der Nähe des Hafens der Hansestadt. Denn durch den wahren Untergrund des begehrten Stadtteils an der Grenze zu Altona zieht sich eine teilweise bis zu 80 Jahre alte verschweißte Stahlleitung mit einem Durchmesser von 1.600 mm. Über die Jahre haben Abrieb und Innenkorrosion die Wanddicke dieser Leitung reduziert. Den statischen Kräften ausgesetzt und geschwächt hat dies stellenweise bereits zu einer starken Deformationen des Rohres geführt. Aus diesem Grund wurde die Leitung nach eingehender Prüfung als nicht mehr standsicher und somit sanierungsbedürftig eingestuft. Mit der Sanierung der über 1,1 km langen Abwasserleitung an der Elbe setzte HAMBURG WASSER neue Maßstäbe in der grabenlosen Sanierung von Rohrleitungen.

Autoren: Frank Mersmann, Philipp Martin (RELINEEUROPE GmbH)

 

Voraussetzung für nachhaltigen Kanalbau: Der Einfluss von Lastannahmen auf die Ausführungsqualität

Innerhalb der RAL-Gütesicherung Kanalbau führen die vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure regelmäßige Baustellenbesuche bei Gütezeicheninhabern durch. Gegenstand der Besuche von Maßnahmen in offener Bauweise ist die Prüfung der Qualifikation des Unternehmens auf der Baustelle und die Frage, ob eine fachgerechte Bauausführung und die Einhaltung der Technischen Regeln vorliegt und somit die Voraussetzungen für eine Einhaltung der prognostizierten Nutzungsdauer des Bauwerks gegeben ist. Die Bedingung hierfür ist ein für den konkreten Einzelfall zutreffender statischer Nachweis des Rohr-Boden-Systems und das die Einbaubedingungen und Lastannahmen auf der Baustelle (Bettung, Verfüllung usw.) den Annahmen aus der Rohrstatik entsprechen und eingehalten werden.

Autor: Hans-Willi Bienentreu (RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau)

 

Wer schreibt, der bleibt: Dokumentation in der grabenlosen Kanalsanierung

Für die grabenlose Kanal- und Leitungssanierung stehen eine Vielzahl möglicher Renovierungs- oder Reparatursysteme zur Auswahl. Dabei ist nicht nur die Planung, sondern auch die fachgerechte Ausführung entscheidend. Tritt im Nachgang einer Sanierung ein Schaden oder Mangel auf, kann eine lückenlose Dokumentation des Einbauprozesses sowohl dem Auftraggeber als auch dem Auftragnehmer hilfreich sein. Sie sollte immer zeitnah vor Ort angefertigt werden. Denn nur so lassen sich potenziell mögliche Installationsfehler, z. B. im Abgleich mit Soll- und Istwerten, nicht nur frühzeitig erkennen und damit vermeiden, sondern Systeme auch nachgängig verbessern. Die Dokumentation dient letztlich sowohl der Sicherheit der Netzbetreiber als auch der bauausführenden Unternehmen.

Autor: Martin Cygiel (Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG)


Neue Bohrgerätetechnik erlaubt wirtschaftliche Erkundung von Mineral- und Geothermie-Lagerstätten

Große Minengesellschaften wie Rio Tinto, AngloAmerican, Vale und BHP Billiton haben erkannt, dass abbauwürdige Minerallagerstätten zunehmend in größeren Tiefen als bisher (600 bis 800 m) erkundet werden müssen. Das bedeutet, dass die Bohrgeräte und die übertätigen Gerätschaften für Bohrtiefen bis 1.500 m auszulegen sind. Weitere Forderungen seitens der Auftraggeber für Explorationsbohrungen, wie größtmögliche Mobilität und geringer Energieverbrauch aller Gerätschaften, weitestgehende Automation aller auszuführenden Arbeiten und deren lückenlose Aufzeichnung und Dokumentation, sind unabdingbar. Für das Teufen von Mitteltiefen Geotermiebohrungen (600 bis 2.000 m) im urbanen Raum zur Gewinnung von Wärme gelten die gleichen Forderungen seitens der Auftraggeber. Darüber hinaus fordern sie, dass die Bohranlagen und alles übertägige Zubehör aus Gründen des Emissionsschutzes mit elektrischer Energie angetrieben wird. All diesen Anforderungen wird die neu entwickelte HMR Bohranlagen Serie der Firma Huisman gerecht.

Autoren: Prof. Dr. Reiner Homrighausen (RH DRILLING TECHNOLOGY GmbH i.L), Arthur de Mul (Huisman Equipment B.V.)

 

Ausbreitung von Cyanid im Grundwasser an Hochschul-Campus gestoppt

Im Zuge von Bauarbeiten zum Neubau eines Laborgebäudes der Hochschule Osnabrück am Campus Lingen im Emsland ist eine bauzeitliche Wasserhaltung zur Grundwasserabsenkung in Betrieb genommen worden. Durch die damit einhergehende Veränderung der Grundwasserströmungsverhältnisse wurde ein wenige hundert Meter entfernter Cyanid-Grundwasserschaden mobilisiert. Um eine weitere Ausbreitung des verunreinigten Wassers in Richtung der Baugrube zu verhindern, verhängte die Stadt Lingen einen sofortigen Baustopp. Zur Fortführung der Baumaßnahmen und der damit verbundenen Wiederaufnahme der Grundwasserabsenkung, waren entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Reichweite des Absenktrichters zu reduzieren und somit eine Ausbreitung des kontaminierten Grundwassers zu verhindern.

Autoren: Helena Demel, Jonas Daron, Henrik Koers (Hölscher Wasserbau GmbH)


Temperaturmessungen in Erdwärmesonden – Hinweise zur Messung der „ungestörten Untergrundtemperatur“

Der Begriff „ungestörte Untergrundtemperatur“ ist selbsterklärend und seine Definition im Regelwerk eindeutig. Die Auswertung zahlreicher Temperaturdaten zeigt jedoch, dass die Empfehlungen des Regelwerkes und der Fachliteratur, nach welcher Wartezeit dieser für die Dimensionierung wichtige Parameter in einer neu errichteten Erdwärmesonde gemessen werden kann, auf falschen Annahmen beruht. Es wird gezeigt, dass im Zusammenhang mit Thermal Response Tests (TRT) vermutlich überwiegend eine von der ungestörten Untergrundtemperatur abweichende Temperatur ermittelt wird.

Autor: Dr. Sven Rumohr (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie)