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bbr 10-2022

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 10-2022

 

BIM: Baustein für den Leitungsbau der Zukunft

Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern zahlt auf Prozess- und Versorgungssicherheit ein – und damit auf Qualität und Nachhaltigkeit im Leitungsbau. Dies ist ein wesentlicher Grundgedanke der Initiative „Zukunft Leitungsbau“, die gemeinsam vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), Bonn, vom Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv), Köln, sowie von der Bundesfachabteilung Leitungsbau (BFA LTB) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB), Berlin, ins Leben gerufen wurde.

Autor: Andreas Hüttemann (Rohrleitungsbauverband e. V.)

 

Erfolgreiches Projekt zur Instandsetzung von Altverrohrung an exponierter Stelle

Mit modernster Technik haben die Stadtbetriebe Unna ein Bauprojekt erfolgreich abgeschlossen, bei dem im sensiblen Bereich der Gleisanlagen des Bahnhofs Unna dringend notwendige Sanierungsarbeiten der Kanalisation durchzuführen waren. Die professionelle Zusammenarbeit der beteiligten Firmen war eine wesentliche Voraussetzung dafür, das Projekt mit seinen außergewöhnlichen Anforderungen im vorgegebenen engen Zeitrahmen erfolgreich abzuschließen. Die von den Stadtbetrieben Unna mit der grabenlosen Sanierung beauftragte DIRINGER & SCHEIDEL ROHRSANIERUNG GmbH & Co. KG NL Gelsenkirchen setzte zur Realisierung auf die bewährte UV-Liner-Technik und einen Liner von RELINE EUROPE und der RELINE UV-Group. Die SMG Bautenschutztechnik GmbH aus Lage wurde mit den Tiefbauarbeiten separat beauftragt und entwickelte eigens für diesen Anwendungsfall eine Technik, um für den Einbau eines Liners die passende Geometrie herzustellen.

Autorin: Beate Baumann (Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co. KG)

 

Energieoptimiertes Bauen mit den Möglichkeiten des Flüssigbodenverfahrens – Klimaschutz beginnt mit der Planung

Das vom Forschungsinstitut für Flüssigboden (FiFB) in Leipzig entwickelte Flüssigbodenverfahren, in der Entwicklungsphase auch RSS-Flüssigbodenverfahren genannt, bietet zahlreiche Möglichkeiten, energiesparend und nachhaltig planen und bauen zu können. Zur Minimierung von CO2-Mengen und damit zum Klimaschutz kann auch der Tiefbau, vom Leitungsbau bis zum Spezialtiefbau, einen gewichtigen Beitrag leisten. Wenn man die alternativen Lösungen des Flüssigbodenverfahrens konsequent nutzt und das dafür erforderliche Wissen erwirbt, sind überdeutliche Ergebnisse möglich und können mit zertifizierten Berechnungsverfahren sicher nachgewiesen werden. Das lohnt sich, denn Klimaschutz als Folge eingesparter Energiemengen ist auch wirtschaftlich vorteilhaft.

Autor: Werner-Olaf Stolzenburg (Forschungsinstitut für Flüssigboden)

 

Die Schüttgut-Untersuchung (Teil 2)

Schüttgüter für den Bau von Brunnen zur öffentlichen Trinkwasserversorgung müssen die Einhaltung der Lieferqualität nach DIN 4924:2014 aufweisen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die gewünschte Förderleistung nur mit einer geringen spezifischen Ergiebigkeit (Fördermenge pro Meter Absenkung) bereits beim Brunnenbau oder durch beschleunigte Brunnenalterungsprozesse erreicht und die angestrebte Betriebsdauer teilweise massiv unterschritten werden. Dieser Beitrag beschreibt in drei Teilen die Untersuchung der Schüttgut-Lieferqualität inklusive der selten bekannten Randbedingungen und der sich bei Abweichungen von der normenkonformen Lieferqualität ergebenden Problemstellungen.

Autor: Kerry F. Paul (IBB Ingenieur- und Beratungsbüro für Brunnenbetriebstechnik)

 

Neuer Rahmen für den Ausbau der Geothermie?

Geothermie kann klimaneutral und zuverlässig fossile Energieträger ersetzen. Die Rahmenbedingungen für diesen Transformationsprozess werden derzeit neu gesetzt. Neues Ordnungsrecht, Förderrahmen und Preissignale bieten jetzt die Chance für ein dynamisches Wachstum der Geothermiebranche. Die Disruptionen begannen durch den russischen Angriff auf die Ukraine und die damit verbundenen Verwerfungen wirken sich massiv auf den Wachstumspfad aus.

Autor: Dr. André Deinhardt (Bundesverband Geothermie e.V.)

 

Gründung und geothermische Aktivierung eines Hochhausquartetts in der Frankfurter Innenstadt

In Frankfurt realisiert der Projektentwickler Groß & Partner das spektakuläre Hochhausquartett FOUR Frankfurt nach dem Entwurf des Amsterdamer Architekturbüros UN Studio. Mit der Quartiersentwicklung entstehen gleich vier Türme in 100 bis 233 m Höhe und mit einer vielfältigen Nutzungsmischung aus Büros, Hotels und Service Apartments sowie über 600 Wohnungen, darunter auch öffentlich geförderter Wohnraum. Ein gemeinsamer Sockelbau bietet zudem Raum für Gastronomie, Einzelhandel, eine Kindertagesstätte und einen öffentlichen Dachgarten. Der höchste der vier Türme wird künftig der dritthöchste Wolkenkratzer in der Frankfurter Skyline sein.

Autor: Niels Meyner (Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH)

 

GeoTief Wien – Systematische Erkundung der Tiefengeothermie im Großraum Wien

Eine Potenzialstudie des Klima- und Energiefonds aus dem Jahr 2012 prognostiziert, abhängig vom Fernwärmeausbau, ein technisch nutzbares Potenzial der Tiefengeothermie in Österreich von bis zu 1.200 MWth (derzeitige Nutzung ca. 10% des Gesamtpotenzials). Dem Großraum Wien wird ein Anteil von bis zu 60 % dieses Potenzials zugeschrieben, da der Ballungsraum eines der größten Fernwärmenetze Europas aufweist. Somit kann die hydrothermale Tiefengeothermie in der kommunalen Wärmeversorgung Wiens eine tragende Rolle einnehmen und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und zur Erreichung der nationalen und europäischen Klimaziele leisten. Dem Ausbau der Tiefengeothermie zur Wärmeversorgung wurde auch im Klimafahrplan der Stadt Wien Rechnung getragen, mit dem die Klimaneutralität der Stadt bis 2040 erreicht werden soll.

Autoren: Peter Keglovic, Gregor Gadermaier, Helene Mooslechner (Wien Energie GmbH)