Suche

bbr 11/2017

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

Erneuerung von Trinkwasserleitungen im Zuge von Brückenbauarbeiten

Eine Hauptschlagader der Trinkwasserversorgung Hamburgs befindet sich unter der viel befahrenen Amsinckstraße in Hamburg-Hammerbrook. Dort verlaufen zwei Trinkwasserleitungen DN 1000, welche die Innenstadt mit Frischwasser versorgen. Auf ihrem Weg passieren sie die zweite Amsinckstraßenbrücke, unter der sie sich in fünf Trinkwasserleitungen DN 600 aufteilen. Weil die Brücke ab 2018 grundinstandgesetzt werden soll, erneuert HAMBURG WASSER derzeit die Leitungen. Für den reibungslosen Ablauf ist eine äußerst genaue Planung unabdingbar, um die Versorgung der Innenstadt jederzeit zu gewährleisten und den Verkehr möglichst nur geringfügig zu beeinträchtigen. Im Folgenden wird die Planung der Trinkwasserbaumaßnahme bis zum Baubeginn beschrieben.

Autorin: Antje Barth (HAMBURG WASSER)

 

Sanierung der Wasserversorgung im Palmengarten Frankfurt: Eine Zwischenbilanz

Im Wasserleitungsnetz des 20 ha großen historischen Palmengartens in Frankfurt nahmen Wasserverluste und Rohrbrüche zu. Unter der Planung und Leitung des Ingenieurbüros Ohlsen werden bis 2021 bei laufendem Betrieb in acht Bauabschnitten rund 7 km Wasserleitungen überwiegend grabenlos saniert. Der erste Abschnitt wurde im Mai 2017 abgeschlossen, der zweite beginnt im November. Parallel zu den Tiefbauarbeiten wird eine automatische Bewässerung für Teilbereiche installiert.

Autor: Frank Lanfermann(Ingenieurbüro Ohlsen GmbH)

 

Umsetzung eines Asset-Management-Systems in einem Mehrspartenunternehmen

Für eine städtische Infrastruktur, bestehend z. B. aus Wasser-, Gas-, Strom-, Abwasser-, Fernwärme- oder Telekommunikationsnetzen, gelten in der Regel dieselben unternehmensspezifischen Überlegungen: Sie sollen langlebig, qualitativ hochwertig, wirtschaftlich optimiert und möglichst ohne Versorgungsunterbrechung betrieben werden können. Die in der Vergangenheit teilweise singulär betrachtete Überlegung je Versorgungssparte widerspricht diesem Ziel vor allem bei einer gewachsenen städtischen Infrastruktur. Bei einer Grabung in einem Stadtzentrum ist es in der Regel unvermeidbar, dass verschiedene unterirdische Leitungsträger davon betroffen sind. Daher sollte, aufgesetzt auf eine Asset-Strategie, je Sparte auch automatisch unternehmensweit eine übergeordnete Abstimmung erfolgen, um alle Zielstellungen einer optimierten Versorgung zu erreichen – wie auch bei der Energie Graz GmbH implementierte Prozesswege verdeutlichen.

Autoren: Dr. Gerald Gangl (RBS wave GmbH), Gerald Schagowetz & Martin Wonaschuetz (beide: Energie Graz GmbH & Co. KG)

 

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Spezialtiefbau

Der Spezialtiefbau als eine Sparte im Bauwesen verlangt spezielle Kenntnisse sowohl der Geotechnik als auch der Maschinenbautechnik. Ebenso sind Kenntnisse der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes für das Zusammenspiel von Menschen, Maschinen und örtlichen Gegebenheiten notwendig. Der folgende Beitrag erläutert diese Interaktionen insbesondere mit Blick auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Autor: Volker Sinnhuber (BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)

 

Umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen für das Deutsche Museum in München

Das auf der Museumsinsel von der Isar umflossene Deutsche Museum soll im Rahmen der „Zukunftsinitiative Deutsches Museum München“ grundlegend saniert und modernisiert werden. Da die Untergeschosse im Hochwasserfall unzureichend abgedichtet sind, wurde eine komplette Umschließung mit einer im Mixed-in-Place- Verfahren erstellten Dichtwand nebst Injektionen erforderlich. Eine dazugehörige dauerhafte Wasserhaltung innerhalb der Dichtwand sorgt künftig für trockene Keller.

Autoren: Henning Thormann (Brunnenbau Conrad GmbH) & Stefan Jäger (BAUER Spezialtiefbau GmbH)

 

Verbau von Quellton zur Sicherung der Wasserhaltung für das Beschleunigerzentrum FAIR

Mit dem neuen Schwerionen-Beschleunigungszentrum FAIR in Darmstadt verantwortet die GSI Helmholtzzentrum Gesellschaft für Schwerionenforschung GmbH eine der weltweit größten Investitionen in Forschungsanlagen. Physiker aus aller Welt erwarten neue Einblicke in die Entstehung von Materie und die 13,8 Mrd. Jahre lange Entwicklung des Universums – vom Urknall bis heute. Im Zuge der Tiefbauarbeiten kam zum ersten Mal ein Quellton-Abdichtungsprodukt nach der jüngst veröffentlichten DIN 4904:2017-10 „Geschüttete Abdichtungstone für den Brunnenbau – Anforderungen und Prüfungen“ zum Einsatz.

Autoren: Prof. Dr. Frank Otto, Katrin Maslowsky (beide: Technische Hochschule Georg Agricola), Sebastian Quante (JOHANN STOCKMANN Brunnenfilterbau) & Rainer Dallwig (FIM Friedland Industrial Minerals GmbH)

 

Brunnenentwicklung und -regenerierung mittels symmetrischer Doppelkolbenkammer in Festgesteinsgrundwasserleitern

Die Brunnenentwicklung und -regenerierung sind Maßnahmen, um die Leistungsfähigkeit eines Brunnens herzustellen bzw. nachhaltig aufrechtzuhalten. Beide zielen auf die Trennung und den Austrag von Partikeln oder Produkten im Brunnen und Brunnennahbereich ab, die den Zufluss zum Brunnen nachteilig beeinflussen. Eine Maßnahme zur Brunnenentwicklung und -regenerierung von Filterbrunnen ist die Anwendung der symmetrischen Doppelkolbenkammer „SDKK®“. Dabei wird eine hohe Strömungsgeschwindigkeit im Umfeld der Kammer erzeugt, die störende Partikel und Produkte löst und austrägt. Die Doppelkolbenkammer wird seit mehreren Jahren erfolgreich in Porengrundwasserleitern eingesetzt. Qualitative Aussagen zur Anwendbarkeit der Doppelkolbenkammer in Festgesteinsgrundwasserleitern fehlen und wurden in Feldversuchen herausgearbeitet. Die Doppelkolbenkammer wurde mit dem herkömmlichen Verfahren in dänischen Kalksteingrundwasserleitern, der Säurebehandlung, verglichen und kombiniert.

Autoren: Henrik Koers, Johannes Müller (beide: Institut für Geotechnik im Bauwesen, RWTH Aachen) & André Arens (Hölscher Wasserbau GmbH)

 

Neue Fernwärmeheizzentrale aus GFK für aggressive Thermalwässer in den Niederlanden

Um Gewächshäuser in der Region Westland, südwestlich von Den Haag, mit Fernwärme zu versorgen, rüsten immer mehr Betreiber von niederländischen Gewächshäusern auf eine Wärmeversorgung aus Tiefer Geothermie um. Das deutsche Unternehmen gec-co hat nun erstmals in den Niederlanden eine vollständig aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehende Anlage für die Fernwärmeversorgung von Gewächshäusern geplant und umgesetzt. Thermalwasserbedingte Wartungszeiten aufgrund von Korrosion können so erheblich verlängert werden. Die Anlage ist seit Februar 2017 in Betrieb. 

Autor: Markus Ruff (gec-co Global Engineering & Consulting-Company GmbH)