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bbr 11/2020

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 11/2020:

Simulation des Spülvorgangs von Gasrohrleitungen

Die Instandhaltung der bestehenden Gasinfrastruktur sowie deren Erweiterung sind entscheidend für eine zuverlässige und sichere Versorgung mit dem Energieträger Gas. Sowohl bei Erweiterungs- als auch bei Instandhaltungsaufträgen sind die Neuverlegung von Rohrleitungen und alle damit verbundenen Arbeitspakete essenziell für die Realisierung des Vorhabens. Eines dieser Arbeitspakete ist das Spülen der Rohrleitung, das im Rahmen einer Strömungssimulation genauer betrachtet wurde. Die dargestellten Ergebnisse basieren auf einem im Jahr 2019 an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg in Zusammenarbeit mit der Gasnetz Hamburg GmbH durchgeführten Masterprojekt.

Autoren: Moritz Laack, Gerd Schaldach (Gasnetz Hamburg GmbH), Prof. Dr. Peter Wulf (HAW Hamburg)

 

Sanierung von Druckrohrleitungen – von wenigen Metern bis zu über einem Kilometer

Anhand von verschiedenen Projekten wird das Vorgehen bei der grabenlosen Sanierung von Druckrohrleitungen mit kurzen und großen Leitungslängen aufgezeigt. Die heutigen Möglichkeiten verdeutlichen, dass die grabenlosen Sanierungsmethoden bezüglich Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz vermehrt das technisch-wirtschaftliche Optimum bei der Rehabilitation von Druckrohrleitungen darstellen.

Autorin: Stephanie Zapf (Rädlinger primus line GmbH)

 

Qualitätssicherung im Leitungs- und Kanalbau – Teil 2

Die Überprüfung der Ausführungsqualität von Gütezeicheninhabern durch Prüfingenieure ist ein wichtiger Bestandteil der RAL-Gütesicherung Kanalbau. Rund 30 Ingenieure führen derzeit etwa 4.000 Baustellenbesuche pro Jahr bei ausführenden Unternehmen mit Gütezeichen durch. Sie machen sich ein Bild davon, ob die Bauausführung den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht und prüfen die personelle und maschinentechnische Ausstattung sowie die Eigenüberwachungsunterlagen. Nachdem sich Teil 1 des Beitrags (bbr 9/2019) mit der unsachgemäßen Sicherung der Baugrube sowie typischen Abweichungen im Rohrgraben beschäftigte, steht in Teil 2 der richtige Einsatz von Rettungshubeinrichtungen mit Absturzsicherungsgeräten sowie die Erstellung von Anschlüssen an Betonrohre im Blickpunkt.

Autor: Sven Fandrich (RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau)

 

Rohr-Relining im Abwasserkanal auf engstem Raum

Schmale Verkehrswege, eine denkmalgeschützte Mauer und die Gewährleistung des Anliegerverkehrs: Die Sanierung des Abwasserkanals im „Weg an dem Wall“ in Schwalmtal am Niederrhein brachte gleich mehrere Herausforderungen mit sich. Um die Einschränkungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten, entschieden sich die Schwalmtalwerke AöR in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Jaffke aus Krefeld für das Rohr-Relining-Verfahren mit PE-Rohren in geschlossener Bauweise. Bei der Ausführung setzte der Auftraggeber auf die Expertise der Sanierungstechnik Dommel GmbH aus Hamm.

Autor: Benedikt Stentrup (Sanierungstechnik Dommel GmbH)

 

Flüssigbodentechnologie kombiniert Klimaschutz und Kostensenkung

Über 170 verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für Flüssigboden hat das Forschungsinstitut für Flüssigboden Leipzig bereits entwickeltet. Das RSS-Flüssigbodenverfahren kann breit eingesetzt werden und erzielt wichtige wirtschaftliche Vorteile, sodass die hierdurch einsparbare Menge an CO2 mittlerweile eine relevante Größe erreichen kann. Eine aktuelle Baustelle am Europaplatz in Tübingen bestätigt diese Aussage. Dort werden im Zuge der Verlegung neuer Leitungen für Wasser, Abwasser, Strom und andere Medien in neuen Gräben hunderte Tonnen CO2 eingespart.

Autoren: Olaf Stolzenburg, Andreas Bechert (Forschungsinstitut für Flüssigboden Leipzig (FiFB))

 

Impulsgestützte Schüttgutkonsolidierung – Mechanische und hydraulische Veränderungen im Brunnenneubauprozess

Beim Brunnenneubau der Berliner Wasserbetriebe AöR (BWB) wird seit mehreren Jahren standardgemäß die Schüttgutkonsolidierung beim Einbringen der Ringraumschüttung sowie eine impulsgestützte Brunnenentwicklung ausgeführt. Neben der Herstellung einer finalen Lagerungsdichte des Filterkieses durch die Schüttgutkonsolidierung wird durch das nachgehende Entfernen von Feinstpartikeln aus der anstehenden Geologie sowie auch von Unterkorn aus der Ringraumschüttung sowohl die maximal mögliche Durchlässigkeit der eingebauten Filterkiese als auch ein homogener Übergang zum Grundwasserleiter geschaffen. Die Vielzahl der im Rahmen des Brunnenneubauprogramms der BWB neu errichteten Vertikalfilterbrunnen erlaubt zum einen eine Abschätzung hinsichtlich möglicher Setzungs- beträge, die im Laufe des Brunnenbetriebes auftreten können. Zum anderen soll durch einen Vergleich mehrerer Neubrunnen auf Basis wiederholter geophysikalischer und hydraulischer Messungen im Prozess des Brunnenneubaus eine Abschätzung erfolgen, ob und in welchem Maße das Zuflussverhalten am Brunnen durch die verschiedenen technischen Maßnahmen beeinflusst wird.

Autoren: Dr. Stephan Mosch, Oliver Pietzner (Berliner Wasserbetriebe AöR), Karsten Baumann (Bohrlochmessung-Storkow GmbH)

 

Mit der Wärmewende Klimaziele erreichen – Chancen der Geothermie nutzen

Energiewende, Wärmewende, Klimaziele – es wird viel berichtet und diskutiert über den Einsatz erneuerbarer Energien für die Gewinnung von Strom und Wärme und über die Notwendigkeit der Abkehr von konventionellen Energieformen zum Schutz des Klimas. Die Geothermie wird dabei eher selten genannt. Zu unbekannt ist die Energieform bei Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen. Dabei könnte die Geothermie zum Hoffnungsträger werden, ist sie doch überall verfügbar und in der Lage, rund um die Uhr sowohl Strom als auch Wärme zu produzieren. Für eine größere Bekanntheit der Geothermie und für bessere Rahmenbedingungen setzen sich insbesondere der Bundesverband Geothermie und die neu gestartete Kampagne „Wärmewende durch Geothermie“ ein.

Autoren: Dr. André Deinhardt (Bundesverband Geothermie e. V.)

 

Intelligente Pumpensteuerung im Wasserwerk – energieeffizient und versorgungssicher

Wasserversorger investieren Jahr für Jahr erhebliche Mittel, um Wasserverluste im Verteilnetz zu reduzieren und gleichzeitig Energie effizienter zu nutzen. Durch eine Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit im Leitungsnetz sowie durch sanften Druckauf- und -abbau können Druckschläge verringert oder sogar vermieden werden. Bedarfsorientierte Verteilungslösungen können zudem die Energiekosten erheblich reduzieren – wie ein Beispiel aus der Praxis im bayerischen Wasserwerk Eichet des Zweckverbandes Wasserversorgungsgruppe Freising-Süd zeigt.

Autor: Christopher Filchner (Grundfos GmbH)