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bbr 11-2022

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 11-2022

 

Mehr Effizienz im Leitungsbau: Interaktion digitalisieren und Prozesse professionalisieren

Zentrale Handlungsfelder der Initiative „Zukunft Leitungsbau“ zielen darauf ab, Bürokratie abzubauen, die Kommunikation zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern zu verbessern sowie administrative Prozesse zu verschlanken und mehr Transparenz im Miteinander herzustellen. Hier bietet gerade auch die Digitalisierung konkreter Interaktionsbereiche für beide Baupartner hohes Potenzial für mehr Effizienz und Zeitersparnis. Ein Blick in die Praxis von zwei Leitungsbauunternehmen zeigt, dass die Ansätze ebenso vielfältig wie zielführend sind.

Autor: Andreas Hüttemann (Rohrleitungsbauverband e. V.)


RSV aktualisiert Merkblatt für das „Tight-in-Pipe“-Verfahren

Das TIP-Verfahren (Tight-In-Pipe Liningverfahren) wird zur Sanierung von Abwasserkanälen und drucklos betriebenen Rohrleitungen eingesetzt. Dabei werden vorgefertigte Einzelrohre oder Rohrstränge ohne Ringraum in geschlossener Bauweise in das Altrohr eingebracht. Der RSV hat nun das Merkblatt 2.2 aktualisiert und liefert damit Ergänzungen und Kommentierungen zu den bestehenden Regelwerken.

Autorin: Reinhild Haacker (Rohrleitungssanierungsverband e. V.)


Schlauchliner-Projekte in materialoffener Ausschreibung

Ob bei einer Kanalsanierung mit Schlauchlinern ein Glasfaser- oder Synthesefaserliner zum Einsatz kommt, hängt in erster Linie von der Wirtschaftlichkeit der Systeme ab. Örtliche Randbedingungen wie die Nennweite, Geometrie, Länge und Lage sowie Anzahl und Winkel von Bögen des zu sanierenden Kanals, oder auch der Grundwasserstand können eine technische Notwendigkeit des einen oder anderen Systems begründen. Die geltende Normung für Schlauchlinersysteme, die gültigen Regelwerke und Merkblätter machen keinen Unterschied bei der Eignung der Produkte. Einzig das Endprodukt ist entscheidend, das die Anforderungen aus Betrieb, Standsicherheit und Langlebigkeit erfüllen muss.

Autor: Volker Neubert (Aarsleff Rohrsanierung GmbH)


Maßarbeit unter der Erde: Abwasserkanal mit Ei-Profilen grabenlos saniert

Ein ganzes Jahr Vollsperrung? Das kam für die Verantwortlichen eines Abwasserkanals in Filderstadt nicht in Frage. Dessen Ei-Profile waren nicht mehr statisch tragfähig, an einen Ausbau wegen kreuzender Leitungen aber nicht zu denken. Die Lösung für dieses Problem lieferte eine grabenlose Sanierung mit GFK-Rohrelementen. Hydraulische Leistungsfähigkeit erhalten und den Ringraum minimieren – das erforderte genaue Planung und individuelle Fertigung.

Autor: Volker Neubert (Aarsleff Rohrsanierung GmbH)


Erneuerung von Wasserleitungen mit duktilen Gussrohren in Berlin

In diesem Beitrag werden zwei Praxisbeispiele für Interimsleitungen beschrieben. Zum einen haben die Berliner Wasserbetriebe im Forst Jungfernheide und im Wald am Flughafensee eine große Abwasserdruckleitung auf mehr als 4 km Länge erneuert – mit ökologischer Baubegleitung und schonend für Tiere und Pflanzen jeweils nur im Herbst und Winter. Außerdem wurden in Berlin-Pankow 458 m Abwasser-Interimsleitung DN 1000 in den Mittelstreifen der Hermann-Hesse-Straße gelegt, um das Abwasser während der Bauphase weiter zu einem Klärwerk leiten zu können.

Autoren: Dr. Jürgen Rammelsberg (EADIPS/FGR – European Association for Ductile Iron Pipe Systems/Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e.V.), Michael Schneider (Berliner Wasserbetriebe)


Die Schüttgut-Untersuchung: Teil 3

Schüttgüter für den Bau von Brunnen zur öffentlichen Trinkwasserversorgung müssen die Einhaltung der Lieferqualität nach DIN 4924:2014 aufweisen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die gewünschte Förderleistung nur mit einer geringen spezifischen Ergiebigkeit (Fördermenge pro Meter Absenkung) bereits beim Brunnenbau oder durch beschleunigte Brunnenalterungsprozesse erreicht und die angestrebte Betriebsdauer teilweise massiv unterschritten werden.

Autor: Kerry F. Paul (IBB Ingenieur- und Beratungsbüro für Brunnenbetriebstechnik und –instandhaltung GmbH)


Flankierung des bundesweiten Erdwärmepumpen-Rollouts durch das Projekt WärmeGut

Verschiedene Studien formulieren Ausbauziele der Oberflächennahen Geothermie in Verbindung mit der Nutzung erdgekoppelter Wärmepumpen für Deutschland. Das neue Forschungsprojekt WärmeGut hat zum Ziel, diese Ausbauziele durch eine Verbesserung der Datenlage zu unterstützen, indem bundesweite Karten nacheinem Ampelschema zur Darstellung des geologisch-technischen Potenzials erstellt werden. In einer Zusammenarbeit des Leibniz-Instituts für Geophysik (LIAG), der geoENERGIE Konzept GmbH, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), der Georg-August-Universität Göttingen sowie der Staatlichen Geologischen Dienste der Länder sollen Fachdaten auf bundeweiter Skala vereinheitlicht, wo notwendig ergänzt und über das etablierte Geothermische Informationssystem GeotIS bereitgestellt werden. Hierfür wird erforderlich, GeotIS erheblich zu überarbeiten.

Autoren: Prof. Dr. Inga Moeck (Leibniz Institut für Angewandte Geophysik (LIAG)), Konstanze Zschoke, Rüdiger Grimm (geoENERGIE Konzept GmbH)