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bbr 12/2015

Fachbeiträge der Ausgabe:

Elbedüker Hetlingen – ein strategischer Knotenpunkt für die Erdgasversorgung Nordwesteuropas

Mit seiner strategischen Lage gewährleistet der Elbedüker Hetlingen seit 40 Jahren die verlässliche Versorgung Norddeutschlands mit Erdgas bis nach Nordwesteuropa. Um dies auch in den kommenden Jahren sicherzustellen, wurde im Oktober 2013 mit dem Neubau des Dükers begonnen. In dem Projekt wurden sowohl in der Bauausführung als auch in der Bauüberwachung innovative Neuentwicklungen eingesetzt, welche das Potenzial haben, den Bauablauf im Bereich des Rohrvortriebverfahrens künftig zu revolutionieren. Die erfolgreiche Einbindung des neuen Dükers in die Bestandsleitung erfolgte Anfang 2015, inzwischen ist auch der Rückbau des parallel verlaufenden Bestandsdükers abgeschlossen.

Autoren: Peter Arends (Gasunie Deutschland Transport Services GmbH, Hannover), Edda Bockelmann (MOLL-prd GmbH & Co. KG, Planungsgesellschaft, Schmallenberg)

 

Abschluss des Bergedorfer Sanierungskonzeptes: Überflutungs- und Gewässerschutz für Hamburgs Südosten

Gewässerschutz, Überflutungsschutz und Energieoptimierung – die Ziele des bereits 1995 aufgelegten Sanierungskonzeptes für die rund 100 Jahre alte Mischkanalisation des Hamburger Stadtteils Bergedorf waren vielfältig. In Kürze wird das 23-Millionen-Euro-Projekt abgeschlossen. Herzstück ist der Bau eines leistungsfähigen Sammlers sowie die Außerbetriebnahme eines Pumpwerks. Gleichzeitig wurde das bestehende Netz im laufenden Betrieb konzeptionell optimiert.

Autoren: Klaus Krieger, Michael Stauss, Andreas Kuchenbecker, Katja Fröbe (alle HAMBURG WASSER, Hamburg)

 

Standsicherheit von Schächten – Neuer Einsatzbereich für das MAC-Verfahren?

Mit dem MAC-System wird die Standsicherheit begehbarer Kanäle zerstörungsfrei überprüft. Doch das IKT denkt weiter: Ist das, was in der Horizontalen funktioniert, auch in der Vertikalen möglich? Deshalb prüft das Entwickler-Team, ob das „MAC“ auch in Schächten funktioniert. Erste Tests hierzu laufen bereits. Die ersten Ergebnisse zeigen: Ja, es geht.

Autoren: Martin Liebscher, Stefan Bretz, Henning Winter (alle IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH, Gelsenkirchen)

 

Sanierung eines Trinkwasserstollens durch Einzug eines PE-Liners

Um den Trinkwasserbedarf von 1,4 Millionen Menschen ökologisch und verantwortungsbewusst zu decken, haben Stadt und Stadtwerke München im Laufe der Jahrzehnte drei Versorgungsgebiete aus dem Voralpenland erschlossen. Mehrere unterirdische Zubringerleitungen liefern jeden Tag Frischwasser aus den Gewinnungsgebieten in drei Hochbehälter im Süden der Stadt. Bei einem dieser Zubringer, einer 85 Jahre alten Stollenleitung, erfolgte aus wirtschaftlichen und hydraulischen Gründen eine Rohrleitungsrenovierung mittels Rohrstrang-Relining im Faltverfahren.

Autoren: Thomas Kühlmann (SWM Services GmbH, München), Jochen Obermayer (Frank GmbH, Mörfelden-Walldorf), Franz Meier, Franz Schaffarczyk (beide Josef Pfaffinger Bauunternehmung GmbH, Passau)

 

Holz – ein traditionelles und innovatives Rohrmaterial

Holz gehört zu den ältesten Baustoffen überhaupt und besitzt ökologische und wirtschaftliche Vorteile – insbesondere, wenn heimische Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet werden. Ein Forschungsprojekt untersuchte vor diesem Hintergrund die Einsatzmöglichkeiten des vielseitigen Werkstoffes für die Herstellung von Holzrohrleitungen. Der nachfolgende Beitrag stellt die wesentlichen Ergebnisse dieses Vorhabens des IAB Weimar vor.

Autoren: Clemens John, Dr. Wolfgang Berger, Dr. Ulrich Palzer (alle IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH, Weimar)

 

Spezialtiefbau für Schleusenprojekt der Wasserstraßenverbindung Ruhrgebiet-Berlin

Die Schleuse Zerben des Elbe-Havel-Kanals erhält ein neues Schleusenbecken. Das Projekt ist der nächste Schritt im Ausbauprogramm der Wasserstraßenverbindung zwischen Ruhrgebiet und Berlin, Bauherr ist das Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums. Vorgestellt werden die Spezialtiefbauarbeiten für das parallel zur bestehenden Schleuse entstehende neue Schleusenbecken, das auf die Größen der Euro-Schubverbände ausgerichtet ist. Ab 2017 soll die neue Anlage in Betrieb gehen. Die alte Schleuse bleibt bestehen, damit sie als Ersatzanlage für künftige Revisionsarbeiten zur Verfügung steht.

Autoren: Peter Asam (BAUER Spezialtiefbau GmbH, Schrobenhausen), Christian Ruszczynski (Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg), Theo Gottschalk (GP Ingenieurbau GmbH, Hannover)

 

Schwergewicht auf wackeligen Beinen

Einer der größten Binnenhäfen in Deutschland liegt in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Platzhirsch ist die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH (BEHALA), die als Logistikdienstleister mit 120 Beschäftigten mehr als 4.000.000 t pro Jahr umschlägt. Dort ergaben sich Komplikationen mit der Standfestigkeit der nördlichen Kranbahn. Kein Problem für die beauftragten Spezialtiefbauer: Auch das relativ hoch anstehende Grundwasser stand einer Tiefeninjektion nicht im Weg.

Autoren: Ingo Korthals (URETEK Deutschland GmbH, Mülheim an der Ruhr), Michael Spitzer (B Plus Planungs-AG, Berlin)

 

Neubau einer Grundwasserpolderanlage mit Horizontal- und Vertikalfilterbrunnen in Oberhausen

Die Emschergenossenschaft betreibt in Oberhausen eine Brunnenanlage, um das in diesem Bereich hoch anstehende Grundwasser sicher unter das Niveau der Kellersohlen abzusenken. Nach einer Betriebszeit von mehr als 25 Jahren wurden die mit PVC-Filtern und Aufsatzrohren ausgerüsteten Vertikalbrunnen durch eine neue Anlage ersetzt. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen an das Planungskonzept wurde das optimale Design der Brunnenstandorte und der Fördermöglichkeiten mit einem Grundwassermodell simuliert und optimiert.

Autor: Peter Walter (Wetzel + Partner Ingenieurgesellschaft mbH, Moers)

 

DSI-Technik in der Dauerwasserhaltung zur Kappung von Grundwasserspitzen in Berlin

Die seit vielen Jahren steigenden Grundwasserstände in Berlin und in Bergbaunachfolgeregionen führen vermehrt zu Überflutungen von Kellern und Tiefgeschossen. Mit integrierten Grundwasserabsenkungs- und DSI-Reinfiltrationsanlagen können die auftretenden Grundwasserhochstände ausgeglichen werden. Eine Grundwasserentnahme und -ableitung ist dabei nicht erforderlich. Die erfolgreiche technische Realisierung wird anhand ausgewählter Fallbeispiele dokumentiert.

Autoren: Stefan Ebneth, Andreas Stolze (beide Hölscher Wasserbau GmbH, Werder (Havel))

 

Geo-MTES: Saisonale Wärmespeicherung in Steinkohlebergwerken am Beispiel des Bergwerks Prosper-Haniel

Zielsetzung des Geo-MTES-Projekts ist es, die saisonal anfallende Abwärme aus Industrie- und Kraftwerksprozessen (z. B. Blockheizkraftwerken) bzw. solar erzeugte Wärme in das Grubengebäude des Bergwerks Prosper-Haniel einzuspeisen und im Winter bei Bedarf für die Wärmeversorgung von Wohn- und Gewerbegebieten in Anspruch zu nehmen. Bis mindestens 2018 ist das Steinkohlebergwerk Prosper-Haniel noch vollständig zugänglich, sodass Wärmespeicherkonzepte entwickelt und etabliert werden können.

Autoren: Florian Hahn, Gregor Bussmann, Roman Ignacy (Internationales Geothermiezentrum, Hochschule Bochum)

 

Über 20 Jahre erfolgreiche Geothermienutzung in Riehen

Die Dublette zur Wärmeerzeugung im schweizerischen Riehen ist ein geothermisches Vorzeigeprojekt für eine erfolgreiche Langzeitnutzung. Die Temperatur ist seit der Inbetriebnahme konstant und auch die hydrochemische Zusammensetzung hat sich über die 20-jährige Laufzeit nur geringfügig verändert. Hydro- und strukturgeologische Untersuchungen lassen ein großräumiges Fließsystem im Oberen und Mittleren Muschelkalk erkennen.

Autoren: Philip Klingler (Gruner Gruneko AG, Basel/Schweiz), Dr. Jochen Schneider (Hydrosion GmbH, München)

 

Unterwasserpumpen: Energiekosten machen den Unterschied

Bei der Betrachtung der Lebenszykluskosten einer Unterwasserpumpe sind die Energiekosten mit einem Anteil von bis zu 85 % entscheidend, die Investitionskosten hingegen spielen bei langen Betriebszeiten eine eher untergeordnete Rolle (meist unter 10 %). Unterwasserpumpen arbeiten in der Regel mit jährlich hohen Betriebsstundenzahlen. Die Investition in eine Pumpe mit hohem Wirkungsgrad, in einen nicht zu geringen Kabelquerschnitt der Stromversorgung und in einen Frequenzumrichter zur Drehzahlstellung kann sich vor diesem Hintergrund sehr schnell auszahlen.

Autor: Rainer Schmitz (Grundfos GmbH, Erkrath)