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bbr 1-2023

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 2/2019:

Neues Sohlbettungsverfahren für erdverlegte Höchstspannungsleitungen

Der Baudienstleister Köster GmbH sieht Verbesserungspotenzial bei der technischen Realisierung von Erdkabeltrassen. In Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO GmbH erprobte das Kompetenz-Center Rohrleitungsbau des Osnabrücker Unternehmens auf einer Pilotbaustelle ein neues Sohlbettungsverfahren aus eigener Entwicklung. „Köster-TransVer“ verspricht vor allem auf Strecken mit mehreren 100 m Länge und großen Radien eine erheblich höhere Verlegeleistung und damit eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit gegenüber der konventionellen Erdkabeltechnik. Pionierarbeit wird hier auch auf anderem Gebiet geleistet: Es ist die erste Erdkabelstrecke auf Drehstrom-Höchstspannungsebene, die in sieblinienoptimiertem Bettungsmaterial verlegt wird.

Autoren:  Jürgen Höchst, Thomas Warnke (Köster GmbH)

 

Instandhaltungsstrategien für Trinkwassernetze – Vorgehensweise, Beispiele und Schließen von Dokumentationslücken

Das Trinkwassernetz ist die bedeutendste Wertanlage jedes Wasserversorgers. Daneben ist die Instandhaltungsplanung von Trinkwassernetzen aufgrund der überwiegend langen Nutzungsdauern der verlegten Rohrwerkstoffe eine generationenübergreifende Aufgabe. Die Langlebigkeit der technischen Anlagen und die Hohe der Investitionsvolumina liefern neben der Sicherstellung der Versorgungssicherheit die größte Motivation fur möglichst zielsichere und nachhaltige Investitionsmaßnahmen. Für eine Rohrnetzbewertung und Nutzungsdauerprognose existieren diverse Methoden und Ansatze, deren Belastbarkeit immer von der Art und Qualitat der Netzdaten abhängig ist. Zur Erhöhung der Qualität und Aussagekraft von Eingangsdaten und Präzisierung der Netzbewertung wurde am IWW Zentrum Wasser ein Konzept entwickelt, welches die Erkenntnisse aus über zehn Jahren Rohrbeprobung mit bewährten Konzepten und Modellen kombiniert und in vielen Fällen auch bei vergleichsweise geringer Datendichte belastbare Ergebnisse liefert. Die zugrundeliegende Systematik wird im Beitrag dargelegt und anhand von Praxisbeispielen erläutert.

Autor: Maxim Juschak (IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasser)

 

Umfrage in der Energie- und Wasserversorgung und im Leitungsbau: Digitale Lehr- und Lernmedien in der Ausbildung: „Best Practice“ erfragt (Teil 1)

Die technischen Verbände AGFW, DVGW, rbv und VDE haben über ihren Gremienverbund zur Berufsbildung und Personalentwicklung eine Umfrage zum Einsatz von digitalen Lehr- und Lernmaterialien in der Ausbildung unter den Mitgliedsunternehmen in der Energie- und Wasserversorgung und im Leitungsbau durchgeführt. Die Befragung liefert eine Übersicht der „Best Practice“-Lösungen mit Stand 2018. Mit den gewonnenen Erkenntnissen sollen die Grundlagen geschaffen werden, um Ausbilder und Ausbilderinnen in den Unternehmen bei der Auswahl von digitalen Lehr- und Lernmedien und deren Einbindung in didaktische Konzepte umfassender beraten zu können. Während im vorliegenden ersten Teil des Beitrags die statistische Auswertung der Umfrage sowie die Interpretation erfolgt, werden im zweiten Teil des Beitrags (bbr 3/2019) Handlungsempfehlungen ausgesprochen.  

Autoren: Hans-Joachim Mayer (MVV Energie AG), Mario Jahn (rbv GmbH), Axel Fassnacht (DVGW-Betreuung vom Gremienverbund)

 

Das Geothermieprojekt Schäftlarnstraße: Idee, Realisierung und erste Ergebnisse

Um die Energiewende im Wärmemarkt zu erreichen, haben die Stadtwerke München (SWM) eine Fernwärme-Vision entwickelt: Bis 2040 soll München die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 % aus regenerativen Energien gewonnen wird. Dazu setzen die SWM in den nächsten Jahrzehnten in erster Linie auf die weitere Erschließung der Erdwärme (Geothermie). Ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende im Wärmemarkt ist das Geothermieprojekt Schäftlarnstraße. Auf dem Gelände des Heizkraftwerks (HKW) Süd der SWM entsteht zurzeit europaweit eine der ambitioniertesten geothermischen Wärmeanlagen. Erstmals in Deutschland wird eine Geothermieanlage mit sechs Bohrungen von einem Sammelbohrplatz in einer Millionenmetropole abgeteuft.

Autoren: Michael Meinecke, Sebastian Dirner (SWM – Stadtwerke München)

 

Status Quo und Perspektiven der erdgekoppelten Wärmepumpentechnologie

Der Wärmepumpenmarkt in Deutschland entwickelt sich positiv. Auch der Absatz erdgekoppelter Wärmepumpen steigt. Diese Entwicklung ist grundsätzlich erfreulich. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen jedoch, dass die Klimaschutzziele nur erreicht werden können, wenn die notwendige Wärmewende im Gebäudesektor deutlich schneller als bisher umgesetzt wird: Bis 2030 müssten mindestens 4 Mio. Wärmepumpen installiert sein, um eine adäquate Absenkung der CO2-Emissionen zu erreichen. Wärmepumpen sind die Schlüsseltechnologie für eine erfolgreiche Wärmewende im Gebäudebereich. Die politischen Rahmenbedingen für einen entsprechenden Ausbau sind zurzeit allerdings nicht gegeben. Wie sieht die aktuelle Marktentwicklung aus? Wie können die bestehenden Hemmnisse überwunden werden und welche Faktoren sind entscheidend, um ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten?

Autor: Dr. Martin Sabel (Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V.)

 

Untersuchung der Filtrationsprozesse zwischen Verfüllsuspension und Untergrund in Erdwärmesondenbohrungen

Zur Sicherstellung qualitativ hochwertiger Bohrlochverfüllungen von Erdwärmesonden wird im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsvorhabens QEWS II (Qualitätssicherung bei Erdwärmesonden II) u. a. die Interaktion der Verfüllsuspension für Erdwärmesondenbohrungen mit dem umgebenden Untergrund untersucht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Betrachtung des Filtrationsverhaltens und dessen Auswirkung auf die Entwicklung bzw. Vermeidung von Qualitätsmängeln. Neben Laborversuchen wird hierzu ein Großversuchsstand entwickelt, der Untersuchungen und Visualisierungen bei möglichst realen Randbedingungen sowie verschiedenen Drücken erlaubt.

Autoren: Tim Lutz, ,Dr. Mathieu Riegger, Julian Rolker, Yannick Reduth (Solites – Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme), Alfred Weinmann (ESIOMConsulting)

 

Geothermische Projektlösung für Familienhaus-Siedlung in Sommerach

In der bayerischen Gemeinde Sommerach wird für 35 Grundstücke mit 1- bzw. 2-Familienhäusern eine Projektlösung von regional regenerativ erzeugtem Strom zur Nutzung oberflächennaher Geothermie realisiert. Der Auftrag lautete, eine CO2-neutrale Siedlung mit abgas-, feinstaub- und lärmfreien Heizungs- und Klimatisierungssystemen zu ermöglichen. Dazu hat die ÜZ-Mainfranken ein Konzept der Kaltwärme- Versorgung umgesetzt. In Kooperation mit dem Fachplaner Erdwärme Plus und der Jansen AG konnte ein Gesamtpaket für Strom und Wärme angeboten werden. Um die benötigte Heizleistung mit weniger und kurzen Bohrungen zu erreichen, kamen nicht nur bei diesem Projekt besondere Erdwärmesonden zum Einsatz.

Autor: Benjamin Pernter (Jansen AG)

 

Neue Anforderungen für die Verwendung von Spülungszusätzen bei Bohrarbeiten im Grundwassermessstellen- und Brunnenbau

Das überarbeitete und im Gelbdruckverfahren befindliche DVGW-Arbeitsblatt W 116 zeigt und erläutert neue Erkenntnisse und Anforderungen aus dem Bereich der Spülungstechnik. Spülungstechnische Grundlagen, Überwachungsmethoden und umweltrelevante Themen werden dargestellt, zudem praxisnahe Handlungsempfehlungen zum optimalen Umgang mit Bohrspülung aufgezeigt, um Spülbohrungen effizient und umweltschonend abzuteufen.

Autor: Oliver Mielenz (GWE pumpenboese GmbH)

 

Deutsche Brunnenbauer gestalten Schulpartnerschaft in Ghana

Im Mai 2017 besuchte eine Delegation der BBS Ammerland die Twumasi Boateng Senior High Technical School in Ghanas Hauptstadt Accra. Die allgegenwärtigen Probleme in der Versorgung mit Brauch- und Trinkwasser innerhalb der Schule führten zu dem Gedanken, gemeinsam unterschiedliche Projekte rund um das Gut Wasser ins Leben zu rufen. Im Mittelpunkt der Planung standen schnell der schuleigene Brunnen sowie eine stark sanierungsbedürftige Regenwasserzisterne. Im Herbst 2018 fand ein zweiter Besuch statt. Ziel war hier, im Rahmen der Schulpartnerschaft u. a. die vorhandene Zisterne zu sanieren sowie ein Konzept für die nachhaltige Nutzung des rund 100 m tiefen Brunnens zu erarbeiten.

Autor: Daniel Brunn (Berufsbildende Schulen Ammerland)