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bbr 2-2022

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 2-2022:

 

Neuheit im Leitungsbau: Korrosiver und mechanischer Pipelineschutz in einem

Sicherer und nachhaltiger Schutz von Rohrabschnitten und Schweißnähten gehört zu den zentralen Herausforderungen beim Pipelinebau. Bislang kommen dabei unterschiedlichste, oft aufwendige und je nach Anwendungsfall variierende Verfahren zum Einsatz. Mit SEALID All-in-1 bringt die DENSO Group Germany nun eine patentierte, universell einsetzbare Neuentwicklung auf den Markt: Sie bietet erstmalig Schutz vor Korrosion und gleichzeitig mechanischen Belastungen in nur einem Arbeitsschritt – ohne zusätzlichen Voranstrich (Primer) und ohne Geräte.

Autor: Max Wedekind (DENSO Group Germany)


Der Rohrwerkstoff PE 100-RC: Von der Markteinführung bis zur Aufnahme ins Regelwerk und die Auswirkungen in der Praxis

Vor dem Hintergrund der Veröffentlichung der neuen PE-Druckrohr-Systemnormen, insbesondere mit der offiziellen Aufnahme des Werkstoffes PE 100-RC ins Regelwerk, wirft dieser Fachbeitrag einen Rückblick auf den Werdegang dieses Werkstoffes und stellt neu entwickelte Prüfmethoden zum Nachweis der besonderen Eigenschaften vor. Darüber hinaus werden mögliche Auswirkungen der Neuerungen auf die Installationspraxis beleuchtet, die bei der Handhabung von Rohren und Fittings, hergestellt aus einer neuen Werkstoffgeneration, zu berücksichtigen sind. Hinweise für die praktische Ausführung von Rohrverbindungen runden den Beitrag ab.

Autoren: Robert Eckert (Aliaxis Deutschland GmbH), Dirk Grahl (Westnetz GmbH), Frank Hoppe (SPIE SAG GmbH), Leo Wolters (RWTH Aachen)


Kombinierter ILI- und Datenintegrations-Ansatz zur Bestimmung der Materialeigenschaften undokumentierter Pipelineabschnitte

Materialeigenschaften und -attribute spielen eine Schlüsselrolle für den sicheren Betrieb von Pipelines. Über die Lebensdauer einer Anlage können Aufzeichnungen über Materialeigenschaften und -attribute verloren gehen oder die Rückverfolgbarkeit der Dokumente kann nicht gewährleistet werden. Dies ist besonders bei älteren Anlagen wahrscheinlich, bei denen die Originalaufzeichnungen nur in Form von Ausdrucken vorlagen und viele Faktoren im Laufe der Zeit möglicherweise das Vertrauen in sie haben schwinden lassen, wie z. B. Wechsel des Eigentümers oder Betreibers der Pipeline, Büroumzüge und Personalwechsel. Selbst bei Pipelines, bei denen die Originalaufzeichnungen als vollständig oder zuverlässig gelten, kann es vorkommen, dass die Betreiber den Überblick über die verschiedenen Änderungen verloren haben, die sich im Laufe der Zeit an der Pipeline angesammelt haben, wie z. B. Reparaturen und Ersatz, Umleitungen, Anzapfungen und so weiter.

Autoren: Ollie Burkinshaw, Simon Slater (ROSEN (UK) Ltd.)


Kanalabschnitt an der Möhnetalsperre im TIP-Verfahren saniert

Am Fuß der Möhnetalsperre in Nordrhein-Westfalen setzte die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein beschädigtes Betonrohr aus den 1950er-Jahren instand. Auf einer Länge von knapp 40 m wurden mithilfe des Tight-in-Pipe-Verfahrens (TIP) neue Kurzrohre aus Polypropylen eingebaut. Die Temperaturen des Winters waren dabei nur eine Herausforderung, der sich die Kanalprofis stellten. Der Möhnesee im Kreis Soest zählt heute zu den zehn größten Talsperren Deutschlands. Bei der Einweihung im Jahr 1913 war die Talsperre sogar die größte Stauanlage Europas. Eine aus Bruchstein errichtete Mauer erstreckt sich über eine Länge von 650 m und ist rund 40 m hoch. Am Fuße dieser Steinwand wurde Anfang des Jahres 2021 eine Betonrohrleitung DN 600 saniert, die einen Teil des Sickerwassers aus der Staumauer ableitet. Zusätzlich mündete auf dem Sanierungsabschnitt auch die Leitung eines Kraftwerkes in den Kanal ein.

Autorin: Mareike Wand-Quassowski (Kommunikation2B)


Steuerung eines Tiefbrunnens mittels photometrischer Nitratsonde

Nitrat- und Pflanzenschutzmitteleinträge stellen nachhaltig wirkende qualitative Belastungen für die Trinkwassergewinnung dar. Brunnen oder Quellfassungen mit dauerhaften Belastungen über den Grenzwerten werden außer Betrieb genommen und Ersatzmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit eingerichtet. Längerfristige Außerbetriebnahmen von technisch funktionierenden Brunnen und Quellfassungen sind vor dem Hintergrund der inzwischen auch in der Wassergewinnung spürbaren Folgen des Klimawandels (z. B. in Form von längeren Spitzenentnahmen und damit verbundenen intensiven Ressourcennutzungen und einem allmählich zurückgehenden Grundwasserdargebot) kaum zu substituieren. In Versorgungsbereichen mit von Natur aus wenig ergiebigen Grundwasserleitern und bei Inselversorgungen wirken sich die Folgen des Klimawandels bereits heute auf die Anlagen- und Ressourcenresilienz aus.

Autor: Prof. Dr. habil. Christoph Treskatis (Bieske und Partner Beratende Ingenieure GmbH)


Neue Entwicklungen bei der Nutzung der Tiefen Geothermie in Österreich

Die energetische Nutzung der Tiefen Geothermie konzentriert sich in Österreich auf die Wärmenutzung in Form von Fern- und Nahwärmeversorgungen und den Betrieb von Gewächshäusern, während die Stromerzeugung aus Erdwärme aufgrund der geringen öffentlichen Förderungen nur ein Nischensegment darstellt. Im Steirischen Becken hat die balneologische Nutzung (Thermal- und Kurbäder) eine wesentliche ökonomische Bedeutung. Hier liegen neun Anlagen, deren wirtschaftliche Basis durch nach 1975 hergestellte Bohrlöcher geschaffen wurde.

Autor: Prof. Dr. Johann Goldbrunner (Geoteam Ges.m.b.H.)


Traunreut als Musterbeispiel für zukunftssichere Wärmeversorgung mit Tiefengeothermie

Rund die Hälfte des Primärenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf die Wärme- und Kälteversorgung. Bestritten wird dieser Bedarf immer noch zu über 80 % aus fossilen Quellen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass ohne Wärmewende keine Energiewende möglich sein wird – jedoch zeigte sich der Markt in den letzten Jahren in dieser Hinsicht wenig dynamisch. Insbesondere hat bislang noch der Vorrang vor Erdgas die Dekarbonisierung des Wärmesektors gebremst. Dabei zeigen Projekte wie das der Geothermischen Kraftwerksgesellschaft Traunreut mbH (GKT) seit vielen Jahren, dass es CO2-freie Alternativen gibt, die wirtschaftlich sind und langfristige Versorgungssicherheit bieten.

Autorin: Carmen Achter (Redaktionsbüro Achter)


Herausforderung für Erdwärmesondensysteme: Bohrtiefe bis 400 m bei nur wenig Platz

Viele erfolgreiche Projekte mit Erdwärmesonden mit mehreren hunderttausend Bohrmetern belegen die hohe Effizienz und Sicherheit von JANSEN hipress-Erdwärmesonden. Auf heutigen Baustellen steht immer weniger Platz zur Verfügung. Um die nötige Energie für die Quartiere liefern zu können, nehmen – bei einer beschränkten Anzahl an EW-Sonden – die Bohrtiefen zu. Das erfordert speziell geschultes Personal, leistungsstarkes Equipment sowie die passende Erdwärmesondenlösung. Die Objekt-Referenz „Bodenfeld“ in Bonstetten zeigt auf, wie mittels Geothermie jährlich 186 Tonnen CO2 eingespart werden können und 400 m tiefe Erdwärmesonden eine attraktive Alternative zu fossilen Heizungssystemen ermöglichen.

Autor: Benjamin Pernter (Jansen AG)