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Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 2-2023

 

Die neue RSA 21 – Was Sie wissen sollten!

Die neuen „Richtlinien zur verkehrsrechtlichen Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen – Ausgabe 2021“ (RSA 21) wurden am 15. Februar 2022 veröffentlicht und sind auch für den Leitungsbau relevant. Die RSA 21 löst die seit über 25 Jahren gültige RSA 95 ab und trägt damit nun den Änderungen der „Straßenverkehrsordnung“ (StVO) und der „Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zur Straßenverkehrsordnung“ (VwV-StVO) gezielt Rechnung. Im vorliegenden Beitrag werden nun die wichtigsten Neuerungen der Teile A, B und C behandelt. Teil D „Autobahnen“ findet im Leitungsbau in den seltensten Fällen Anwendung und wird hier deshalb nicht behandelt.

Autor: Lukas Romanowski Rohrleitungsbauverband e. V.

 

 

Ringbunde für eine effiziente grabenlose Verlegung mittels Spülbohrverfahren

Das weichmacherfreie Polyamid 12 Compound VESTAMID NRG 2101 ye ist gemäß Klassifizierung ein PA-U12 180, welches den Einsatzbereich von erdverlegten Kunststoff-Rohrleitungssystemen für die Gasversorgung auf Drücke von bis zu 16 bar (Limitierung bei CEN) bzw. 18 bar (ISO) erweitert. Daher bietet das Polyamid 12-Compound für die genannte Anwendung eine hervorragende Materialalternative zu Stahl. VESTAMID NRG 2101 ye und daraus hergestellte Komponenten sind gemäß DVGW GW 335-A6 zertifiziert und H2-ready. Der nachfolgende Beitrag erläutert die Eigenschaften und Vorteile des Materials und der daraus gefertigten Ringbunde für die grabenlose Verlegung unter Einbeziehung praktischer Erfahrungen.

Autoren: Hermann van Laak, Jochen Weiguny, Jochen Fritz (Evonik Operations GmbH), Hendrik Schoppen (Westnetz GmbH), Rüdiger Müller (Westfälische Kunststofftechnik GmbH), Benedict Stribrny (AGRU-FRANK GmbH)

 

 

Erstellung von Anergienetzen mit duktilen Gussrohren

Anergienetze bzw. Kalte Fernwärme sind eine technische Variante eines Wärmeversorgungsnetzes, das mit niedrigen Übertragungstemperaturen in der Nähe der Umgebungstemperatur arbeitet und daher sowohl Wärme als auch Kälte bereitstellen kann. Sie sind eine Kombination aus Pumpstationen, Wärmetauschern, einem Rohrleitungsnetz und Wärmepumpen, bei der die Energie des Wassers oder des Abwassers genutzt wird. Die Rückgewinnung von Wärme bzw. Kälte mittels Wärmetauschern und die Umwandlung durch Kompression und Expansion mittels Wärmepumpen in Heizenergie und zur Warmwasseraufbereitung sind erprobte Technologien, die in vielen Fällen sehr wirtschaftlich und konkurrenzfähig sind.

Autor: Steffen Ertelt (vonRoll hydro (deutschland) gmbh & co. Kg)

 

bauma 2022 – ein Rückblick (Teil 1)

Pandemiebedingt um ein halbes Jahr verschoben, fand die 33. bauma, die weltgrößte Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, vom 24. bis 30. Oktober 2022 in München statt. Mit über 3.200 Ausstellern und mehr als 495.000 Besuchern aus aller Welt wurden zwar nicht die Rekordzahlen der letzten bauma 2019 erreicht. Nach den zahlreichen digitalen oder hybriden Messeformaten der vergangenen zwei Jahre wurde die Messe dennoch sowohl vonseiten der Aussteller als auch von den Besuchern wieder als voller Erfolg gewertet, denn: „Nichts kann den direkten Kontakt ersetzten!“ Der folgende Beitrag fasst schwerpunktmäßig die wichtigsten Trends und Neuentwicklungen aus den Bereichen Bohrtechnik und Spezialtiefbau zusammen.

Autor: David Urban-Werner (Bau-ABC Rostrup)

 

 

Fach- und aufgabengerechter Ausbau von Grundwassermessstellen (Teil 1)

Grundwassermessstellen (GWM) werden für eine Vielzahl von Anwendungen, vor allem zur Planung und Überwachung von Grundwassergewinnungsanlagen, gebaut. Einige werden nur temporär benötigt, wie z. B. Messstellen im Zusammenhang mit Grundwasserabsenkungen. Die meisten aber werden über einen langen Zeitraum betrieben und sollen zuverlässige Aussagen über Grundwasserstände und die Grundwasserbeschaffenheit gewährleisten. Das Normenwerk des DIN und das DVGW-Regelwerk enthalten für den fachgerechten Bau und Betrieb viele wesentliche Forderungen und Empfehlungen, welche von Planern und Betreiber angewendet werden sollten. Dieser Beitrag vermittelt in zwei Teilen einen Überblick über wesentliche Inhalte.

Autor: Michael Tholen

 

 

Eine nationale Erdwärmekampagne zur Bereitstellung von 100 % Ökowärme im Gebäudesektor bis 2045

Die Geothermie wird als Schlüsseltechnologie für die Energiewende angesehen. Das zeigen nicht nur Studienergebnisse verschiedener Forschungsinstitute, sondern geht auch aus einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz vom 11.11.2022 hervor. Mit einer nationalen Erdwärmekampagne, die acht Maßnahmen umfasst, soll die Wärmewende in Deutschland gelingen, und das vor allem durch den Ausbau der Geothermie in allen Technologiestufen, von oberflächennah bis tief. Zwei dieser acht Maßnahmen werden durch Forschungsprojekte flankiert, die durch das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) geleitet werden.

Autoren: Prof. Dr. Inga Moeck (Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik LIAG), Josef Weber (Georg-August-Universität Göttingen)

 

 

BMWK-Eckpunktepapier zum Geothermieausbau sendet wichtiges Signal an die Branche

Am 11. November 2022 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Papier „Eckpunkte für eine Erdwärmekampagne – Geothermie für die Wärmewende“ veröffentlicht. In der mit dem Bundeskanzleramt abgestimmten Vorlage bekennt sich die Bundesregierung zur Geothermie als Schlüsseltechnologie der Energiewende und räumt gleichzeitig ein, dass das große Potenzial der Technologie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bisher nur unzureichend adressiert wurde.

Autor: Florian Stanko (Bundesverband Geothermie e. V.)

 

 

Interaktion von Erdwärmesonden-Verfüllbaustoffen mit dem Untergrund

Die wissenschaftliche Betrachtung der Verfüllung von Erdwärmesonden(EWS)-Bohrungen soll sich möglichst an den Bedingungen orientieren, wie sie im realen Feld vorliegen. Dies muss auch vor dem Hintergrund erfolgen, dass regulatorische Vorgaben oft auf Basis von im Labor durchgeführten Versuchen getroffen werden. Deren aktuelle Bewertungskriterien erfassen die Interaktion mit dem umgebenden Untergrund zum Teil nicht ausreichend. Die Verfüllung wird zum einen durch den zuvor stattgefundenen Bohrvorgang beeinflusst, zum anderen finden während der Verfüllung Prozesse statt, welche durch den langen und schmalen Strömungskanal des Bohrlochs und eine (teilweise) wasserdurchlässige Bohrlochwandung bedingt werden. Diese Vorgänge variieren bei unterschiedlichen geologischen Verhältnissen und können nicht für alle Bohrungen verallgemeinert werden, sondern erfordern eine differenzierte Betrachtungsweise. Dies ist bedeutsam, um die jeweils lokalen Gegebenheiten bei der Umsetzung erneuerbarer Wärmeversorgungen nutzen zu können.

Autoren: Tim Theophil, Yannick Reduth, Dirk Mangold (Solites – Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme)