Suche

bbr 3/2017

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

Die Last mit der Altlast: Rechtssicherer Umgang mit Abfällen im Tief- und Rohrleitungsbau

Eine Kolonne im Tief- und Rohrleitungsbau bewegt im innerstädtischen Bereich im Durchschnitt etwa 4 t Aushubmaterial pro Tag. Ein Unternehmen mit ca. 40 Mitarbeitern kommt somit auf rund 5.000 t/Jahr, wobei ca. 60 % davon als Überschussmassen anfallen. Handelt es sich hierbei um Abfall, muss dieser laut Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) gemeinwohlverträglich entsorgt werden. Dieses Gesetz bestimmt, was Abfall ist, wie Abfälle entsorgt werden müssen und wen die Entsorgungspflicht trifft. Bezüglich des Abfallbegriffes werden, ausgehend vom KrWG über die Abfallverzeichnisverordnung (AVV), im Konkreten auch Definitionen zum Boden und zu mineralischen Abfällen einschließlich der Handhabung von gefährlichen Abfällen dargestellt. In gestraffter Form gibt dieser Beitrag Hinweise zum rechtssicheren und ordnungsgemäßen Umgang sowie zur Verwertung und Beseitigung mineralischer Abfälle.

Autor: Prof. Dr. Frank Bär (BAeR – Agentur für Bodenaushub GmbH)

 

Produktdiebstahl an Pipelines: Möglichkeiten der Detektion und Lokalisierung im laufenden Betrieb

Noch vor einigen Jahren war Produktdiebstahl an Rohrfernleitungen ein Problem der Entwicklungs- und Schwellenländer. Über die letzten Jahre hat sich diese Art der Kriminalität in zunehmendem Maße auch in Europa ausgebreitet, sodass es heute wohl kein europäisches Land mehr gibt, das nicht mit diesen Verbrechen zu kämpfen hat. Der Artikel gibt sowohl eine Übersicht über die gängigsten Methoden des Diebstahls als auch dessen Entwicklung und Verbreitung. Zudem werden verschiedene Möglichkeiten zur Detektion und Lokalisierung illegaler Pipelineanbohrungen vorgestellt.

Autor: Rene Landstorfer (Gottsberg Leak Detection GmbH & Co. KG)

 

Zwischen Elbe und Havel – Grabenlos Sanieren im Flächenland

In verdichteten urbanen Gebieten sind grabenlose Bauweisen seit den 1990er- Jahren salonfähig. Maßgeblich für die Ausweitung in Flächenländern sind Vertrauen und Kenntnis in verbesserte und weiterentwickelte Technologien und Verfahren. Zu deren sicherer Anwendung liefern das DVGW-Regelwerk und die Zertifizierung die Grundlagen, die mittlerweile auf hohem technischem Niveau auch in ländlich geprägten Regionen eingesetzt werden. Ein Anlass, um über den Prozess der Neufassung des DVGW-Arbeitsblattes GW 302 „Grabenlose Bauweisen“ zu berichten.

Autor: Peter Sczepanski (Märkischer Abwasser- und Wasserzweckverband)

 

Kanalerneuerung durch geführtes Überbohren – neues Pipe-Replace- Verfahren in Berlin

Unter einer vielbefahrenen Straße in Berlin-Mitte sollen zwei zusammen 111 m lange Mischwasserkanal-Haltungen DN 480 und DN 390 trassengleich durch Überbohren in geschlossener Bauweise in DN 500 bzw. DN 400 Steinzeug erneuert werden. Dafür kommt ein geführtes Überbohrverfahren zum Einsatz, bei dem der alte Kanal durch einen Fräskopf abgebaut und durch neue Rohre ersetzt wird. Die wesentlichen Neuerungen der entwickelten Technik sind das Überfahren des Altkanals mit einer Führung des Fräskopfes durch das Altrohr sowie die pneumatische Förderung des Bohrgutes. Hierdurch kann gegenüber dem etablierten Pipe Eating auf die Verdämmung des Altrohres verzichtet werden, ebenso wie auf die Steuerung des Bohrkopfes.

Autoren: Prof. Jens Hölterhoff (Prof. Hölterhoff Ingenieur Consulting), Jan Hackethal (Berliner Wasserbetriebe), Thomas Frisch (Frisch & Faust Tiefbau GmbH)

 

Online-Monitoringsystem für die Wasserversorgung Zürich

Um umfassende Informationen über die hydraulischen Leitungssysteme und wasserqualitativen Faktoren in ihrem Verteilungsnetz zu generieren, erprobt die Wasserversorgung Zürich in einem Pilotprojekt in der Hangzone Sonnenberg ein online-gestütztes Modellierungssystem. Die Untersuchungsergebnisse werden helfen, die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems und der Teilsysteme der Wasserversorgung Zürich hinsichtlich Kontrolle, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Service langfristig zu verbessern und auszubauen.

Autoren: Christian Pohl (DHI WASY GmbH), Harald Tarnowski (Wasserversorgung Zürich)

 

Beseitigung der Hochwasserproblematik am Mehlemer Bach in Bonn-Bad Godesberg

Am Mehlemer Bach in Bonn-Bad Godesberg gab es in den letzten sieben Jahren drei Hochwasserereignisse aus Sturzfluten, die statistisch nur einmal in 100 Jahren oder seltener zu erwarten sind – so genannte 100-jährliche Ereignisse. Diese ver¬ursachten erhebliche Schäden. Beschrieben wird, wie zukünftig durch einen Bypass (DN 2600 bis DN 3000) aus FBS-Stahlbetonrohren eine Ableitung von ca. 40.000 l/s erfolgen wird. Die Realisierung der Maßnahmen erfolgt in vier Bauabschnitten. Derzeit wird der dritte Abschnitt gebaut.

Autor:Ralf Baldauf (planungsbüro schumacher)

 

Änderungen der Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen (ATV) für Bohr- und Brunnenbauarbeiten

2016 war das Jahr zahlreicher Änderungen von Vergaberegeln für öffentliche Bauleistungen. Dies hat auch Auswirkung auf die Vergabe von Bohr- und Brunnenbauarbeiten in allen Bereichen. Neben Änderungen der VOB-A und VOB-B sind insbesondere die für Bohrund Brunnenbaumaßnahmen wichtigen VOB-C, ATV DIN 18301 und ATV DIN 18302 geändert worden. Der folgende Beitrag gibt einen ersten Überblick darüber, was sich bezüglich der ATV DIN 18302 „Arbeiten zum Ausbau von Bohrungen“ verändert hat. Die Auswirkungen auf die Vergabepraxis werden beispielhaft aufgezeigt.

Autor: Michael Tholen (Oldenburg)

 

Charakterisierung von Tiefengrundwasser zur nachhaltigen geothermischen Nutzung

Eine umfassende Tiefengrundwasseranalytik liefert wertvolle Daten vor und während des laufenden Betriebs geothermischer Anlagen. Entscheidend für die langanhaltende Betriebsfähigkeit ist eine nachhaltige Bewirtschaftung des geothermischen Reservoirs. Dafür sind sowohl die Bestimmung des Basiszustandes nach der Erschließung des geothermischen Reservoirs als auch ein kontinuierliches und standortspezifisches Monitoring im laufenden Betrieb wichtig.

Autoren: Dr. Jochen Schneider, Dr. Sabine Volland (beide: Hydrosion GmbH), Lena Eggeling (Georg-August-Universität Göttingen)