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bbr_03-2023_U1-U1_Titel

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 3-2023

 

Herausfordernde Horizontalbohrung unter der Ems zur Erneuerung der Friesenbrücke Weener

Ende Juni 2022 wurde die ARGE Kabeltiefbau (KTB) EÜ Friesenbrücke, bestehend aus den Unternehmen Ludwig Freytag und LMR Drilling, mit dem Projekt EÜ Friesenbrücke – Errichtung Düker inklusive KTB von der Deutschen Bahn AG beauftragt. Die Friesenbrücke ist ein Teil der Bahnstrecke zwischen Leer und Groningen und dient zudem als Fuß- und Radüberquerung zwischen Westoverledingen und Weener über die Ems. Nachdem ein Frachtschiff die Brücke Ende 2015 gerammt hatte, wurde diese gesperrt und schließlich aufgrund der Beschädigungen zurückgebaut. Im Jahr 2022 begann die Deutsche Bahn AG als Auftraggeber mit dem Neubau der Friesenbrücke, um die Lücke auf der Bahnstrecke zu schließen und um wieder eine attraktive Verbindung für Fuß- und Radfahrer zwischen Westoverledingen und Weener über die Ems zu schaffen.

Autor: Johannes Rotter (LMR Drilling GmbH)


Umverlegung einer Mineralölpipeline: Vom Umgang mit erwarteten und unerwarteten Schwierigkeiten

Die Nord-West Ölleitung GmbH (NWO) betreibt eine von Wilhelmshaven bis zur Holborn Europa Raffinerie in Hamburg-Moorburg verlaufende Mineralölfernleitung mit einem Durchmesser von 22“ bzw. 34“. Bedingt durch das Infrastrukturprojekt A 26 West im Hamburger Süden und dem damit verbundenem Anschluss an die A 7 wird die Fernleitung überbaut und wäre ohne Anpassungen Bodensetzungen ausgesetzt, welche die zulässige Spannung der Fernleitung übersteigen würden. Planung und Projektrealisierung der Anpassungsmaßnahmen mussten sich daher unterschiedlichsten bekannten und unbekannten Herausforderungen stellen.

Autor: Philipp Dick (MOLL-prd GmbH & Co. KG)


„Wir wissen nicht, wo unsere Leitungen liegen“

Vor der Hacke war es früher bekanntlich duster. Müsste es heute aber schon lange nicht mehr sein. Eigentlich sollten die im Leitungs- und Kabelleitungsbau tätigen Unternehmen zu jedem Zeitpunkt ihrer Arbeit genaue Kenntnis darüber haben, welche Bestandsleitungen sich bereits im Boden befinden. Der Schlüssel in Richtung eines solchen Meilensteins für die Infrastruktur in Deutschland wäre ein zentrales Leitungskataster. Die Rufe nach diesem Dokumentationstool werden verständlicherweise vielerorts immer lauter.

Autorin: Susanne Hake (Gütegemeinschaft Leitungstiefbau e. V.)


Zusammenhänge bei der Überwachung von Wasserverlusten an Versorgungsund Hausanschlussleitungen

Die Minimierung von Wasserverlusten hat neben einer betriebswirtschaftlichen auch eine hygienische, versorgungstechnische, sicherheitstechnische und ökologische Bedeutung. Die Ermittlung und Bewertung der Wasserverluste und die Maßnahmen zu deren Reduzierung sind nach den Vorgaben des Arbeitsblattes W 392 zu erstellen. Trotzdem ist eine Bekämpfung der realen Wasserverluste in der Praxis aus mehreren Gründen schwierig. Ein Erfolg erfordert die volle Identifizierung des Betriebspersonals mit dieser Problematik und eine gleichzeitige Berücksichtigung der wichtigen Aspekte eines Wasserverlustmanagements bzw. einer Verlustsenkungsstrategie, nämlich die Ermittlung und Erkennung der Verluste sowie eine Vor-/Ortung und Reparatur der Rohrbrüche.

Autoren: Prof. Dr. Esad Osmancevic, Manuel Killat (RBS wave GmbH), Ralf Göttsche, Walter Eberwein (Zweckverband ASG), Charles Müllner, Jörg Ritter )(Kamstrup A/S Deutschland)


Aussagekraft von Dichtheitsprüfungen und optischen Inspektionen an Abwasseranschlussleitungen

Dichtheitsprüfungen und optische Inspektionen werden an Abwasseranschlussleitungen tagtäglich durchgeführt. Allerdings ist die Aussagekraft der unterschiedlichen Prüfverfahren in der Praxis nicht bekannt. Um die Zuverlässigkeit der verschiedenen Prüfverfahren zu bestimmen, hat das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur über 2.000 Prüfungen wissenschaftlich ausgewertet.

Autor: Dr. Serdar Ulutaş (IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH)


Minimalinvasiv zum perfekten Ergebnis – Synthesefaserliner überzeugen in Osnabrück

Als die Stadtväter Osnabrücks im Jahr 1882 beschlossen, den Regenwassersammler im Bereich des heutigen Erich-Maria-Remarque-Rings zu bauen und 1916 in die Turnerstraße zu verlängern, dachte noch niemand daran, dass man sich rund 140 Jahre später Gedanken über eine Instandsetzung machen muss. Doch der Zahn der Zeit nagte derart an der Kanalsubstanz, dass eine turnusmäßige optische Inspektion den dringenden Sanierungsbedarf an dem gemauerten Eiprofil offenbarte. Nach Abwägung aller Randbedingungen entschied sich die SWO Netz GmbH – eine hundertprozentige Tochter der Stadtwerke Osnabrück AG – auf Grundlage der Planungen der Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH aus Enger für eine Sanierung mit einem Schlauchliner.

Autor: Volker Neubert (Aarsleff Rohrsanierung GmbH)


bauma 2022 – ein Rückblick (Teil 2)

Mitte 2022 brachte die EFFC (European Federation of Foundation Contractors – Europäische Vereinigung der Spezialtiefbauunternehmen) den „Guide No. 1 Carbon Reduction – Leitfaden Nr. 1 zur CO2-Minimierung“ heraus. Mit dem bereits in 2014 vorgestellten Carbon Calculator (CO2-Rechner) stehen den Spezialtiefbauunternehmen nun Mittel zur Verfügung, zukünftige Projekte insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit und CO2-Minimierung zu planen und Verfahrenstechniken vergleichbar zu machen. Auf der bauma 2022 präsentierten viele Hersteller die dafür notwendigen Geräte, Maschinen und Ausrüstungen in Kombination mit den verschiedensten alternativen Antriebskonzepten (siehe auch Teil 1, bbr 2-2023). Im Folgenden wird über weitere wichtige Trends und Neuentwicklungen aus den Bereichen Bohrtechnik und Spezialtiefbau berichtet.

Autor: David Urban-Werner (Bau-ABC Rostrup)


Dichtigkeitsuntersuchungen an Brunnen und Quellfassungen mithilfe der Tracergasmethode

Im Jahr 2013 wurde erstmals in Quellfassungen der Ville de Luxemburg, Service des Eaux, mithilfe der sogenannten Tracergasmethode nachvollzogen, dass fassungsnahe Wegsamkeiten in der ungesättigten Bodenzone und in der Baugrubenverfüllung der Abschluss- und Leitungsbauwerke den Eintrag von unerwünschten Sickerwässern in das Quellwasser fördern können. Inzwischen wurden durch den Autor und sein Messteam mehr als 300 Brunnen und Quellfassungsbauwerke untersucht, in deren Rohwässern regelmäßig oder sporadisch mikrobiologische Auffälligkeiten auftraten. Die Grundlagen der Methodik, deren Anwendung an Brunnenabschlussbauwerken und Quellfassungen und die Interpretationsmöglichkeiten der Messergebisse finden sich in der Literatur.

Autor: Prof. Dr. Christoph Treskatis (Bieske und Partner Beratende Ingenieure GmbH)


Energie-Knotenpunkt Industrie: Geothermie macht mobil für die öko-autarke Fahrzeugproduktion

Bedingt durch die (versorgungs-)politischen Entwicklungen der letzten Monate steht der europäische Energiemarkt unter enormem Druck. Aktuelle Interimskonzepte, basierend auf Flüssigerdgas- Import, verlängerten AKW-Laufzeiten und verzögertem Kohleausstieg, können kaum darüber hinwegtäuschen, dass der über lange Zeit gemächlich umgesetzte Transformationsprozess jetzt im Sprint ins Ziel gelangen muss. Allen wirksamen Regenerativ Lösungen voran geht die Geothermie mit einem breiten Spektrum an Nutzungsformen und einer – auch im Gesamtvergleich der Erneuerbaren – besonders guten Öko-Bilanz.

Autor: Christian Zortea-Soshko (Zortea Gebäudetechnik GmbH)