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bbr 4/2017

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

Challenging Pipelines: Inspektion „nicht-molchbarer“ Leitungen

Fast die Hälfte der weltweiten Öl- oder Gaspipelines gilt als „nicht molchbar“. Diese Bezeichnung wird verwendet, wenn eine Pipeline nicht mit einem frei schwimmenden Inspektionstool überprüft werden kann, ohne dass wesentliche Veränderungen am Tool oder an der zu untersuchenden Leitung vorgenommen werden müssen. Typische Leitungen dieser Art haben beispielsweise keine Start- und Entnahmeschleusen, unterschiedliche Durchmesser, enge Kurven, niedrige Druck- und Strömungsverhältnisse oder Hochdruck- und Hochtemperaturumgebungen, sowohl onshore als auch offshore. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Unterschiede zwischen herkömmlichen und solch anspruchsvollen, „challenging“ Pipelines aufgezeigt. Zur Verdeutlichung werden mehrere Fallstudien mit speziellen Lösungen für schwer zugängliche Leitungen, wie eine bidirektionale Inspektion bei erschwerten Betriebsbedingungen und ein spezielles Projekt mit einer Roboterlösung, vorgestellt.

Autoren: Dr. Michael BellerCarlos SabidoTom Steinvoorte (ROSEN Gruppe)

 

Sanierungsverfahren für Rohrfernleitungen

Sind Rohrfernleitungen beschädigt, stellt sich die Frage nach geeigneten Sanierungsverfahren. In der Praxis haben sich verschiedene, wirksame Verfahren etabliert, die – je nach Anwendung und Schadensbild – unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurden die Methoden erstmals genauer analysiert und bewertet. Der Beitrag fasst die Ergebnisse zusammen und liefert einen Ausblick auf den Forschungsbericht, der voraussichtlich im Sommer 2017 von der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e. V. (DGMK) fertiggestellt und veröffentlicht wird.

Autoren: Markus Rieder, Robert Müller, Hans-Joachim de la Camp (TÜV SÜD Industrie Service GmbH)

 

Neue Vortriebstechnik für kleine Durchmesser und lange Haltungen am Einsatzbeispiel Erdkabelverlegung

Seit dem Ende 2015 verabschiedeten Gesetz zum Netzausbau in Deutschland ist die grabenlose Verlegung von Erdkabeln zum Ausbau der erforderlichen Nord- Süd-Verbindungen eine große Herausforderung für Netzbetreiber und Ingeni¬eure. Der konventionelle Einbau von Hoch- und Höchstspannungskabeln im offenen Graben stellt noch keine ganzheitliche Lösung dar. Grabenlose Vortriebstechnik kann hier den Oberflächenschutz so gewährleisten, dass die Umwelt geschont, Anwohner und Grundstückseigentümer entlastet und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.

Autoren: Dr. Marc Peters, Tobias Engel (Herrenknecht AG)

 

Spülbohrung mit PE-Großrohren unter der Spree

Die LEAG (ehemals Vattenfall Europe Mining AG) beauftragte Ende 2015 die TrappInfra Rohrbau Welzow GmbH mit der Errichtung eines großdimensionierten, zweiröhrigen Dükers unter der Spree. Die Entscheidung fiel auf eine grabenlose Verlegung von zwei PE-Großrohrleitungen in da 1400 mm und da 1200 mm. Das anspruchsvolle Horizontal- Spülbohrverfahren (HDD-Verfahren) führte die darauf spezialisierte, niederländische Visser & Smit Hanab als Subunternehmer aus. Die Verlegung dieser Rohrleitungen stellte aufgrund ihrer Dimension eine Weltpremiere dar.

Autoren: Harald Bachinger (AGRU Kunststofftechnik GmbH), Stefan Kaul (FRANK GmbH)

 

Spezialtiefbau für den letzten Bauabschnitt der Autobahn A 72

Deutschland hat nach China, den USA und Spanien eines der längsten Autobahn-netze der Welt. Laut Statistischem Bundesamt umfasst es knapp 13.000 km, Tendenz steigend. Im Hinblick auf die Beseitigung von Verkehrsengpässen und der Erschließung bzw. Anbindung strukturschwacher Regionen kommt dem Aus- und Neubau des deutschen Autobahnnetzes eine besondere Bedeutung zu – Wirtschaftswachstum bedeutet schließlich auch Verkehrs- und Mobilitätswachstum. Mit dem Neubau der ca. 62 km langen Bundesautobahn A 72 zwischen Chemnitz und Leipzig will das Landesamt für Straßenbau und Verkehr des Freistaates Sachsen neben der Erschließung des Südraumes von Leipzig insbesondere dessen Anbindung an wirtschaftlich aufstrebende Regionen West- und Südsachsens schaffen.

Autoren: Peter Asam (BAUER Spezialtiefbau GmbH), Gerd Mrozik, Tilo Weber (beide: BAUGRUND DRESDEN Ingenieurgesellschaft mbH), Dirk Hafermann (Tesch Straßenbau GmbH & Co. KG)

 

Tiefgründig genug? Qualitätssicherung bei der geotechnischen Erkundung

 Bei Baugrunderkundungen ist aufgrund der besonderen Bedeutung des Baugrunds für die Planung, Bemessung und Bauausführung zwischen dem Auftraggeber, dem Entwurfsverfasser und dem Fachplaner für Geotechnik eine sehr enge fachliche und organisatorische Zusammenarbeit erforderlich. Die DIN 4020 „Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke“ gibt Hinweise, wie zwischen dem Entwurfsverfasser und dem Sachverständigen für Geotechnik zu verfahren ist. Die Aus¬führung der Baugrundaufschlüsse muss qualitativ hochwertig und für die geplante Baumaßnahme umfassend sein, um im Ergebnis eine zutreffende Beschreibung und Beurteilung der Baugrundverhältnisse zu erhalten und das Baugrundrisiko für die Bauausführung zu minimieren. Darüber hinaus muss bei allen Beteiligten das Bewusstsein vorhanden sein, welche Auswirkungen die Probenahme und die weitere Verarbeitung haben, um die aus dieser Untersuchungskette gewonnenen Erkenntnisse richtig zu bewerten. Dafür ist die Kenntnis der verwendeten Modelle und der Möglichkeiten und Grenzen der Versuchstechnik unentbehrlich.

Autoren:Ina Hecht (DB Engineering & Consulting GmbH), Gerd Siebenborn (Bundesanstalt für Wasserbau)

 

Systeme zur optischen Zustandserfassung im Brunnen

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Zustandserfassung von Brunnen ist die Inaugenscheinnahme durch ein bilderzeugendes Instrument wie die Brunnenkamera. Die Ausbaukontrolle nach Fertigstellung des Wasserfassungsbauwerkes dient der Beweissicherung für durchgeführte Arbeiten. Durch die Sichtbarmachung von Zuständen im sonst nicht zugänglichen Brunnenrohr lassen sich Alterungsgrad sowie mögliche Ursachen erkennen. Weitere Funktionen optischer Systeme im Brunnen sind die Einmessung von Schäden sowie die optische Nachkontrolle nach einer Regenerierung bzw. Sanierung. Im Beitrag beschrieben werden Unterschiede verfügbarer Inspektionssystemen sowie deren Leistungsfähigkeit.

Autor: Martin Knobbe (BPK Brunnen- und Pumpen Service/EXXplore)

 

Ausbauvarianten von Erdwärmesonden – Feldtests für das Bauvorhaben „Festo AutomationCenter“

Die Festo AG & Co. KG erweiterte in Esslingen-Berkheim ihren Firmensitz mit dem Bau eines 16-geschossigen Büro¬hochhauses. Im neuen Festo AutomationCenter entstanden auf rund 12.000 m² Bruttogrundfläche hochwertige Arbeitsplätze sowie Besprechungs- und Veranstaltungsräume. Zur Konditionierung der Großraumbüros kommen neben einer Betonkerntemperierung auch an der Fassade angeordnete Unterflurkonvektoren als schnell reagierende Regelelemente zum Heizen und Kühlen zum Einsatz. Über diese Bodenkonvektoren erfolgt ein Großteil der mechanischen Be-und Entlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Die Wärme- und Kälteerzeugung wird über ein Mehrquellen-Wärmepumpenkonzept mit verschiedenen Niedertemperaturwärmequellen und -senken reali¬siert. Dabei wird Energie aus einem 1.300 m³ großen Eisspeicher, einem 50 Sonden umfassenden Erdwärmesondenfeld und der Außenluft über eine reversible Wärmepumpenanlage genutzt.

Autoren: Stephan Esterl, Prof. Markus Pfeil (Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft GmbH & Co. KG)