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bbr 4/2018

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

Zum Abquetschen und Rückrunden von Kunststoffrohren

Kunststoffrohrleitungssysteme erfahren in den Gas- und Wasserverteilnetzen eine zunehmende Verbreitung: So beläuft sich der Anteil von Kunststoffrohren in der Gasverteilung bereits heute auf über 50 % der gesamten installierten Rohrleitungslänge. Gleichzeitig wird aus Kostengründen immer häufiger auf die Installation von Absperrarmaturen verzichtet. Eine Möglichkeit, um trotz des Fehlens dieser Armaturen den Medienfluss unterbrechen zu können, ist das Quetschen des Rohres mit einer geeigneten Vorrichtung. Im Rahmen des DVGW-F&E-Vorhabens „Abquetschen und Rückrunden von Kunststoffrohren. Untersuchung und Bewertung der Erweiterung der Anwendung auf Betriebsdrücke > 1 bar und neue Materialien“ und eines Projektes der European Gas Research Group wurden Erkenntnisse über diese Absperrtechnologie erarbeitet.

Autoren: Andreas Bilsing, Gert Müller-Syring (DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH), Dr. Mirko Wenzel (SKZ – Das Kunststoff-Zentrum), Peter J. Postma (Piping Systems & Materials, Kiwa Technology B. V.), Werner Weßing (E.ON Metering GmbH)

 

Sichere Aushärtung von Schlauchlinern mit großen Dimensionen

In der Kanalsanierung werden UV-lichthärtende Schlauchliner verstärkt auch in begehbaren Abwasserkanälen mit sehr großen Dimensionen eingesetzt. Noch vor wenigen Jahren galten Durchmesser mit DN 1200 als systembedingte Obergrenze für diese Sanierungstechnologie. Inzwischen werden auch Kanäle der Dimensionen DN 1400 bis DN 1800 schnell und grabenlos wieder instandgesetzt.

Autoren: Christian Noll, Philipp Martin, Stefan Reichel, Herbert Wind (RELINEEUROPE AG)

 

Die Qual der Wahl bei Auswahl und statischer Dimensionierung von Druckrohrlinern – Teil 1

Für die grabenlose Rehabilitation von Druckrohrleitungen durch mit der Rohrwand verklebte Gewebeschläuche bestehen mehr als 25 Jahre weltweite Anwendungserfahrungen. Um den Anwendungsbereich auch auf Altleitungen mit insgesamt geschwächter Rohrstatik zu erweitern, stehen inzwischen auch sogenannte unabhängige und voll-statisch belastbare sowie interaktive und semi-strukturelle, vor Ort aushärtende Schlauchliner sowie das Lining mit eingezogenen Schläuchen zur Verfügung. Vorgenannte Technologien werden am Markt und in diesem Beitrag als Druckrohrliner bezeichnet. Vollständigkeitshalber sei erwähnt, dass gemäß internationalen Normen auch der Rohreinzug mit und ohne Ringraum sowie das Lining mit gesprühtem Polymermaterial zu den Druckleitungslinern gezählt werden. Allein mit den hier betrachteten Druckrohrlinern besteht eine große Variantenvielfalt, die sich durch Maßanfertigung auf spezielle Projektanforderungen erweitern lässt. In Verbindung mit unterschiedlichen Lineraufbau-, Einbau- und Aushärtevarianten ergibt sich einerseits eine sehr hohe Anpassungsmöglichkeit. Andererseits müssen insbesondere im Hinblick auf die statische Dimensionierung alle Anforderungen und damit Möglichkeiten bzw. Grenzen genau bekannt sein, um eine sinnvolle Auswahl treffen zu können. Installation eines Druckrohrliners im Inversionsverfahren unter beengten Verhältnissen.

Autoren: Andreas Hüttemann (Rohrleitungsbauverband e. V.), Michael Schneider (Berliner Wasserbetriebe)

 

Nachhaltige Sanierung eines Dortmunder Vorfluters

Im Stadtteil Asseln betreibt die Stadt Dortmund einen unterirdischen Vorfluter als Mischsystem. Um einen sicheren und störungsfreien Betrieb des Kanals zu gewährleisten, muss dieser in regelmäßigen Abständen mit viel Aufwand von Ablagerungen befreit werden. Bei der Suche nach einem geeigneten Sanierungsverfahren zur langfristigen Beseitigung dieses Problems, fiel die Entscheidung auf den Bau einer Trockenwetterrinne nebst Betonbermen.

Autor: Benedikt Stentrup (Sanierungstechnik Dommel GmbH)

 

Das neue DVGW-Arbeitsblatt W 110 – Inhalte und Anwendung

Die Bohrlochgeophysik hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wirkungsvollen Hilfs- und Rationalisierungsmittel der Wassererkundung und -erschließung entwickelt. Die Vielzahl ihrer Methoden erlaubt es, nahezu jeden physikalischen Parameter im Bohrloch zu messen. Ebenso vielfältig und für den Außenstehenden kaum noch überschaubar sind die dazu eingesetzten Verfahren, deren Modifikationen und Bezeichnungen einschließlich der Gewinnbarkeit und Zuverlässigkeit der gewünschten Aussage. Das neue DVGW-Arbeitsblatt W 110 fasst daher die für die Erkundung und Gewinnung von Grundwasser wesentlichen Messverfahren und deren Prinzipien, Aussagemöglichkeiten und -grenzen unter Berücksichtigung der Untersuchungsziele in einem einheitlichen System zusammen und ist gegenüber früheren Ausgaben gestrafft sowie anwenderorientierter ausgerichtet. Dabei werden vor allem Standardanwendungen der Bohrlochgeophysik im Bereich des Grundwassers berücksichtigt.

Autoren: Dr. Karl-Norbert Lux, Ina Scheffel (GFL – Dr. Lux Geophysikalische Fachberatung GbR)

 

Hydraulische Berechnung von Heberbrunnen

Mit der Entwicklung von Unterwassermotorpumpen gingen das Interesse und die Erfahrungen zum Bau von Heberbrunnen zuruck – u. a., weil es an Bemessungsgrundlagen fehlte. An der HTW Dresden wurde deshalb ein Excel-Tool fur die hydraulische Bemessung entwickelt. Am Beispiel einer Wasserfassung mit 43 Brunnen im Donauried wurde die Entnahmeverteilung berechnet. 

Autoren: Rico Bartak, Prof. Dr. Thomas Grischek (HTW Dresden)

 

Der Schritt zum mitteltiefen Erdwärmesondenspeicher

Mitteltiefe Erdwärmesondenspeicher können einen entscheidenden Beitrag zur erfolgreichen Wärmewende leisten und bieten zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Systemen. So kann im Gegensatz zu oberflächennahen Erdwärmesondenspeichern eine nachteilige Beeinflussung des Grundwassers gering gehalten werden. Hohe Temperaturniveaus und große Speicherkapazitäten bei gleichzeitig geringem Platzbedarf ermöglichen die grundlastfähige Nutzung fluktuierender und erneuerbarer Wärmequellen in urbanen Nahwärmenetzen.

Autoren: Dr. Daniel O. Schulte, Bastian Welsch, Julian Formhals, Prof. Dr. Ingo Sass (Technische Universität Darmstadt)

 

Möglichkeiten und Grenzen von Spülmaßnahmen in der Wasserverteilung

Nicht immer lassen sich der Einsatz von Inhibitoren und Desinfektionsmaßnahmen durch Spülungen des Rohrnetzes ersetzen. Am Beispiel eines Wasserversorgers im Rheinland wird aufgezeigt, dass der Verzicht auf einen Korrosionsinhibitor bei gleichzeitig intensivierten Rohrnetzspülungen nicht immer zum Erfolg führt und möglicherweise Kundenbeschwerden nach sich zieht.

Autoren: Frank Klinkhammer (e-regio GmbH & Co. KG), Peter Schmidt (Kurita Europe GmbH), Dr. Angelika Becker, Timo Jentzsch (IWW Zentrum Wasser)

 

Sicherheit rauf – Kosten runter: Modernisierung einer Druckerhöhungsanlage

Drucksteigerungspumpwerke bzw. Druckerhöhungsanlagen gewährleisten einen konstanten Versorgungsdruck bis zur letzten Zapfstelle. Bei der Planung bzw. Modernisierung ist zu beachten, dass an Bauteile, Aggregate und Werkstoffe erhöhte Anforderungen gestellt werden. Grundlage hierfür sind neben der Trinkwasserverordnung auch die DVGW- und KTW-Vorschriften. Wegen steigender Energie- und Personalkosten sitzt dem Betreiber stets der Kostendruck im Nacken. Zwischen gesetzlichen Vorgaben, Betriebs-und Versorgungssicherheit auf der einen und der Deckelung von Investitions- und Betriebskosten auf der anderen Seite einen „Spagat“ zu realisieren, ist nicht einfach. Wie alle Anforderungen in Einklang zu bringen sind, zeigt die Umsetzung eines Projektes der Stadt Monheim.

Autoren: Patrick Link-Walter (Grundfos GmbH), Wolfgang Gaugenrieder (HTI Gienger)