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bbr 4/2020

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 4/2020:

Mit dem Hammerbohrer durch den Untergrund – Bohren in allen Böden

Der Hammerbohrer kombiniert die Eigenschaften einer Mikrotunnelvortriebsanlage mit einem druckluftbetriebenen Imlochhammer. Das Gerät besteht aus einer Bohr- und Ringkrone, dem Imlochhammer und einer Förderschnecke, welche als eine Einheit mit einem Startrohr (Stahlrohr) positioniert wird. Der Hammerbohrer kommt dann zum Einsatz, wenn andere Bohrsysteme an ihre Grenzen stoßen. Das neue System schließt eine Lücke in schwer bohrbaren Böden.

Autoren: Christof Spiekermann, Sebastian Spiekermann (H. Spiekermann Bohrtechnik GmbH), Jouni Jokela (Geonex Oy)

 

Neue Perspektiven für den Wasser- und Abwasserleitungsbau

Die deutsche Wasserwirtschaft steht vor der ständigen Herausforderung, die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu sichern und die Kapazitäten des Leitungsnetzes an einen sich stetig ändernden Bedarf anzupassen. Laut Umweltbundesamt werden jährlich etwa 2 Mrd. Euro in die deutsche Wasserwirtschaft investiert. Den Schwerpunkt dieser Investitionen bilden Maßnahmen für das Rohrnetz mit rund 57 %. Damit liegt auf der Hand, welche Perspektiven das umweltfreundliche grabenlose Verfahren für die öffentliche Hand und die ausführenden Unternehmen eröffnen: Die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung, die auf einer qualitativ hohen Infrastruktur basiert, kann durch die grabenlose unterirdische Verlegung und Erneuerung der Ver- und Entsorgungsleitungen deutlich zeitsparender und kostengünstiger als mithilfe der traditionellen offenen Bauweise erfolgen.

Autorin: Anne Knour (TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG)

 

Für jede Bettung das passende Rohr – Umhüllungen duktiler Guss-Rohrsysteme

Beim Aufbau der städtischen Trinkwasserversorgung vor 150 Jahren bildeten Gussrohre den Grundstock. Ihre stetige Weiterentwicklung betraf den Werkstoff selbst, die Verbindungstechnik wie auch die Herstellverfahren. Auf die steigenden Anforderungen der Anwender an Wirtschaftlichkeit und Dauerhaftigkeit bei gleichzeitig zunehmenden chemischen und mechanischen Belastungen antwortete eine innovative Gießerei-Industrie mit ausgefeilten Lösungen. .

Autor: Dr. Jürgen Rammelsberg (European Association for Ductile Iron Pipe Systems / Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e. V.)

 

Hauptsammler in Erlangen ausgekleidet

Unter dem Mittelstreifen der Autobahn 73 bei Erlangen wird mit Hochdruck an der Sanierung eines rund 2,5 km langen Abwassersammlers gearbeitet – eine Bausituation, wie sie nur sehr selten vorkommt. Denn als Mitte der 1950er-Jahre im schon Jahrzehnte trockenliegenden Ludwig-Donau-Main-Kanal bei Erlangen mit dem Bau des Abwassersammlers in Ortbeton begonnen wurde, hat noch niemand daran gedacht, dass dort Jahre später eine Autobahn verlaufen wird. Diese erschwerenden Umstände machten die Sanierung des für Erlangen wichtigsten Abwassersammlers zu einer echten Herausforderung für alle Beteiligten. Auf vier von fünf Sanierungsabschnitten kamen GFK-Kurzrohre im sogenannten Kurzrohrrelining zum Einsatz, der fünfte Abschnitt wird im Schlauchliningverfahren saniert.

Autoren: Peter Prossliner (Aarsleff Rohrsanierung GmbH), Benjamin Häberlein (Entwässerungsbetrieb Stadt Erlangen), Sebastian Brunner (ISAS GmbH)

 

Einsatz im Chemiewerk: Pipeline für den Transport von Salzlake saniert

Eine über 450 m lange Stahl-Pipeline, die zum Transport von Salzlake in einem französischen Chemiewerk genutzt wird, musste saniert werden. Mittels grabenlosem Schlauchliningverfahren konnte dieses Projekt nicht nur zügig und ohne große Eingriffe umgesetzt werden, die Lebensdauer der Leitung wurde so auch für weitere Jahrzehnte sichergestellt.

Autoren: Philippe Ferrer, Jakob Dreher (Rädlinger primus line GmbH)

 

Nachträgliche Ringraumabdichtung zum Rückbau von Brunnen und Grundwassermessstellen

Der Ruckbau von Brunnen, Grundwassermessstellen oder Bohrungen ist fur den Bauherrn schon immer eine sowohl technische als auch finanzielle Herausforderung gewesen. Da der Schutz unserer Ressource „Grundwasser“ einen sehr hohen Stellenwert hat, ist ein qualifizierter Ruckbau jedoch unverzichtbar. Vielfach wird dabei das Uberbohren der alten Bauwerke praferiert und alternativen Moglichkeiten nur ungenugende Aufmerksamkeit geschenkt. Im Nachfolgenden werden jahrzehntelang praktizierte Methoden der Ringraumabdichtungen bzw. Nachdichtungen beschrieben und fur den Brunnenruckbau Alternativen zum Uberbohren und Prufmethoden zur Erfolgskontrolle aufgezeigt.

Autoren: Karsten Baumann (Bohrlochmessung-Storkow GmbH), Sven Tewes, Daniel Lang (NBB Nord Bohr und Brunnenbau GmbH), Ronald Rogge (HAMBURG WASSER)

 

Alternative Erschließung von Erdwärme aus Gewässern

Die Erschließung von Erdwärme kann mancherorts aus verschiedenen Gründen nicht mit den üblichen Verfahren realisiert werden. Gründe hierfür können z. B. die mangelnde Genehmigungsfähigkeit im Wasserschutzgebiet oder Platzmangel auf einem Grundstück sein. Die Alternative zum Verzicht auf die Erschließung ist die Ausarbeitung von genehmigungsfähigen Alternativen. Beispiele und Betriebserfahrungen werden erläutert. Darüber hinaus wird der Betrieb von Erdwärmesondenanlagen mit Wasser ausgeführt.

Autor: Stefan Pohl (geo consult POHL)

 

Wenn der Rotor raucht – Löschwasser für Windräder vorhalten

Können Windräder brennen und stellen sie dann eine Gefahr dar? Zunächst gibt es keine generelle Pflicht, Löschwasser bereitzuhalten, obwohl Rotorblätter und Generatoren in seltenen Fällen schon in Flammen standen. Der großen Höhe wegen sind die Chancen gering, solche Anlagen zu löschen. Dennoch: Zum Schutz benachbarter Immobilien oder Waldflächen fordern die Genehmigungsbehörden im Einzelfall vor Ort ein Wasserreservoir. Die Pflicht zur Installation eines Löschmittelvorrates kann sich auch aus den technischen Vorgaben der Sachversicherer ergeben. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass an entlegenen Standorten unterirdische Behälter aus Stahlbeton gemäß DIN 14230 gebaut und dann mit Trink- oder Regenwasser gefüllt werden.

Autor: Klaus W. König (Sachverständigen- und Fachpressebüro)

 

Nachhaltige Pumpen-Lösungen für die Wasserwirtschaft

Die Vereinten Nationen sehen – auch als Folge des globalen Klimawandels – die Bereitstellung von sauberem Wasser als zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Nicht nur die Wasserwirtschaft, auch die Zivilgesellschaft erwartet von der Industrie Lösungskonzepte. Für einen Pumpenhersteller bedeutet das: Er muss mehr bieten als nur Pumpen. Industrielle Ökologie und eine globale Wirtschaftsethik sind gefragt.

Autor: Dirk Schmitz (Grundfos GmbH)