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bbr 4-2021

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 4-2021:

 

Mit Gas in die Zukunft – die deutsche Gaswirtschaft im Wandel

Zum Jahreswechsel hat sich die Initiative der deutschen Gaswirtschaft von „Zukunft Erdgas“ in „Zukunft Gas“ umbenannt. Mit dem neuen Namen unterstreicht die Initiative ihren Willen, das Jahrhundertprojekt Energiewende aktiv mitzugestalten sowie den Mut, mit innovativen Technologien voranzugehen. Denn die deutsche Gaswirtschaft ist schon lange mehr als das erfolgreiche Produkt Erdgas. Effiziente Heiztechnologien, die Brennstoffzelle im Heizungskeller, Biogas, seine Verwendung und Speicherung im Gasnetz oder Innovationen zur klimaneutralen Gewinnung von Wasserstoff sind nur einige Themen, die deutlich machen: Gas hat Zukunft und Gas ist Zukunft.

Autor: Dr. Timm Kehler (Zukunft Gas GmbH)


Power-to-Gas-Anlagen: Gelbdruck des DVGW-Arbeitsblattes G 220 veröffentlicht

Mit der Veröffentlichung des Gelbdruckes des DVGW-Arbeitsblattes G 220 hat der DVGW auf die Projekte und den Wunsch von Betreibern von Power-to-Gas- Energieanlagen nach einer technischen Regel reagiert, welche grundlegende (und insbesondere sicherheitstechnische) Anforderungen für die Planung, Fertigung, Errichtung, Prüfung, Inbetriebnahme und den Betrieb festlegt. Dieser Beitrag stellt den neuen Entwurf vor und erläutert ausgewählte Aspekte des Regelwerks.

Autoren: Dr. Klaus Steiner (Erdgas & Verwandtes), Finn Grohmann (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.)


Gasdruckregel- und Messanlage für Wasserstoff – Erfahrungen an einer Versuchsanlage

Der Ersatz von fossilen Energieträgern durch Wasserstoff aus regenerativen Energien erfordert die Anpassung vorhandener und neuer Technologien an die physikalisch-chemischen Eigenschaften von Wasserstoff. Eine zentrale Einrichtung zur Einstellung des Druckes von Wasserstoff für nachgeschaltete Anlagen ist die Gasdruckregel- und Messanlage (GDRMA). Entsprechend der weiten Anwendung im Erdgassektor ist für GDRMA unter Erdgasbedingungen ein umfassendes Regelwerk entwickelt worden, aus dem Fachleute die einzuhaltenden Anforderungen für die Errichtung und den Betrieb ablesen können. Bei der Übertragung dieses Regelwerkes von Erdgas auf Wasserstoff gibt es momentan viele offene Fragen.

Autoren: Dr. Hartmut Neumann, Karsten Englich (TÜV SÜD Industrie Service GmbH), Patrick Becker, Martin Glas (Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH)


Prozesse optimieren durch Cloud-Softwarelösungen

Um stets allen für eine verantwortungsvolle Gas- und Wasserversorgung erforderlichen Zertifizierungs- und Qualifizierungsaspekten gerecht zu werden, müssen Versorgungs- und Leitungsbauunternehmen eine Vielzahl komplexer organisatorischer und administrativer Prozesse sicher managen. Aktuell werden Informationen über den qualifikatorischen Status quo der Mitarbeiter sowie über anstehende Schulungen oder Prüfintervalle von Maschinen und Geräten in vielen Unternehmen dezentral abgelegt und können nur mit einem sehr hohen Zeit- und Personalaufwand sicher überwacht werden. Um wesentliche Aufgabenstellungen eines Betrieblichen Managementsystems (BMS) umzusetzen, hat die LANG-Gruppe gemeinsam mit der Timly Software AG eine Cloud-Lösung entwickelt, welche auf die Anforderungen des Leitungsbaus maßgeschneidert ist. Die Software zentralisiert die Informationen im Unternehmen und schafft dabei Transparenz und Kosteneffizienz. Gerade im Kontext von BMS und TSM können somit Entscheidungswege verkürzt und klare Strukturen geschaffen werden, sodass neben ausführenden Unternehmen bereits auch Stadtwerke die Lösung erfolgreich einsetzen.

Autoren: Philipp Baumann (Timly Software AG), Sebastian Lang (LANG GmbH Bauunternehmen seit 1891)


Kegelstrahlschieber einer Schleuse des Main-Donau-Kanals instandgesetzt

Der Main-Donau-Kanal ist mit einer Länge von rund 171 km eine wichtige Bundeswasserstraße, die die beiden Flüsse miteinander verbindet. Dabei sorgen insgesamt 16 Schleusen für die Überwindung der Höhenunterschiede auf der Strecke. Zwischen den Schleusen Hilpoltstein und Bachhausen liegt die knapp 17 km lange Scheitelhaltung, die mit 406 m über dem Meeresspiegel (NN) den höchsten Punkt im europäischen Wasserstraßennetz bildet. Der Höhenunterschied, den die Schiffe mit der Schleuse Hilpoltstein überwinden, beträgt dabei stolze 24,70 m. Damit ist sie eine der drei Schleusen mit der größten Schleusenfallhöhe, die bislang in Deutschland gebaut wurden. Umso wichtiger ist es, dass die Schleuse stets einwandfrei funktioniert.

Autoren: Jörg Werner (Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH), Frank Rottmann (RAC-Rohrleitungsbau)


Peilrohre in Brunnen – Fluch und Segen?

Über den Fluch und Segen von Peilrohren in Brunnen wurde in der Fachwelt
immer wieder diskutiert. Peilrohre werden aber immer noch ohne differenzierte Betrachtung und Hinterfragen des Zwecks und Nutzens geplant und dann vom Brunnenbauer mehr oder weniger gut eingebaut. Daher soll dieser Beitrag das Thema Peilrohr noch einmal aufgreifen und vor allem vor dem Hintergrund von heute unentbehrlichen Monitoringanforderungen, wie z. B. die lückenlose Überwachung von Wasserständen und physikochemischen Leitparametern mittels Datenloggern, Hinweise zur Plausibilitätsprüfung von Messdaten aus Brunnenpeilrohren geben.

Autor: Prof. Dr. Christoph Treskatis (Bieske und Partner – Beratende Ingenieure GmbH)


Grundlagen des Wasseranstiegs in stillgelegten deutschen Steinkohlegruben

Mit Einstellung des Steinkohlebergbaus in Deutschland gilt es, im Rahmen von Abschlussbetriebsplanverfahren Regelungen zur Höhe des Grubenwasseranstiegs zu treffen. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen ist dabei die Methode der Wasserhaltung anzupassen sowie das abzupumpende Wasservolumen und dessen Stofffrachten so gering wie möglich zu halten. Zudem weisen die Grubenwässer ein hohes geothermisches Potenzial auf und enthalten Stoffe, die als kritisch für die Rohstoffversorgung gelten. Die Einleitungen sollten auf größere Gewässer beschränkt werden, um so die Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen.

Autoren: Prof. Dr. Georg H. E. Wieber, Dr. Marion Stemke (Johannes-Guttenberg-Universität Mainz)


Nachhaltiges Energiekonzept für eine zukunftsfähige Unternehmensvision

Beim Großbauprojekt des neuen Firmensitzes der ungarischen MOL Gruppe war das auf erneuerbaren Energien basierende Heiz- und Kühlsystem ein zentraler Faktor. Die herausfordernde Nähe zur Donau, verbunden mit einem hohen Grundwasserspiegel, verlangte absolut wasserdichte Verteilerschächte – in einer Umgebung von mit bis zu 45 °C zirkulierendem Wärmeträger. Die Gesamtlösung aus hochtemperaturbeständigem PE-RT-Material umfasste über 300 Erdwärmesonden des Schweizer Herstellers JANSEN für eine Gesamtbohrlänge von 32,8 km, über 21 km an Anbindungsrohren, mehr als 2.000 Stück Elektroschweißfittings sowie sechs Großverteilerschächte.

Autor: Benjamin Pernter (Jansen AG)