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bbr 4-2022

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 4-2022:

 

Chancen und Potenziale für Wasserstoff im Wärmemarkt

Im Wärmemarkt müssen die CO2-Emissionen zügig und effektiv reduziert werden. Ohne den Einsatz von Gas – heute Erdgas und morgen dekarbonisiertes Gas – wird dies aber nicht möglich sein. Der Einsatz von elektrischen Wärmepumpen ist im Neubau oft eine gute Alternative, scheitert bei Bestandsgebäuden aber häufig an den äußeren Umständen. Der Einfluss aufwendiger Sanierungen wird schon durch die Auslastung des Handwerks zu über 90 % begrenzt. Seit Jahren stagniert die Sanierungsrate in Deutschland bei rund einem Prozent. Notwendig wird also künftig die Dekarbonisierung der bestehenden Wärmeversorgung, erreichbar insbesondere durch grünes Gas wie Biogas und Wasserstoff. Durch dessen Einsatz könnte rund die Hälfte des privaten und gewerblichen Gebäudesektors finanziell verträglich und mit geringem Aufwand in relativ kurzer Zeit CO2-frei werden.

Autor: Dr. Timm Kehler (Zukunft Gas GmbH)

 

Qualifizierung von Gashochdruckleitungen für den Transport von Wasserstoff

Für den Wasserstofftransport im deutschen Gasnetz ist es im Vorfeld erforderlich, die betroffenen Stahlbauteile auf ihre Wasserstofftauglichkeit hin zu bewerten sowie eine solche Bewertung im DVGW-Regelwerk zu implementieren. In diesem Zusammenhang stellt der Fachbeitrag erste Ergebnisse von bruchmechanischen Prüfungen an typischen Leitungsstählen von Gashochdruckleitungen unter dem Medium Wasserstoff vor.

Autoren: Dr. Michael Steiner, Dr. Ulrich Marewski (Open Grid Europe GmbH), Christian Engel (TÜV Süd Industrie Service GmbH)

 

Stahlrohre für nachhaltige Wasserstoffleitungen

Wasserstoff als Energieträger ist die einzige Möglichkeit, ausreichend viel Energie aus regenerativer Erzeugung zu speichern. Dabei ist der Transport von großen Mengen nur über Rohrleitungssysteme sinnvoll. Stahlrohre der neueren Generationen haben sich bereits beim Erdgastransport bewiesen. Aber auch für den Transport von Wasserstoff bieten sie hervorragende und vor allem sichere Lösungen. Zusätzlich kann Stahl auch beim Thema Nachhaltigkeit punkten, schließlich lässt sich kein anderer Werkstoff so unbegrenzt recyclen und in den Wertstoffzyklus zur erneuten Verwendung zurückführen. In diesem Artikel wird der aktuelle Stand der Untersuchungen im Bereich Wasserstoff an Stahlrohren, hergestellt nach dem Hoch-Frequenz-Induktions-(HFI-)Schweißverfahren, aufgezeigt.

Autoren: Dr. Holger Brauer, Dr. Georg Golisch (SZMF) (Mannesmann Line Pipe GmbH)

 

Rohrvortrieb – Empfehlungen (Teil 1): Arbeitssicherheit

Rohrvortriebsarbeiten stellen hohe Anforderungen an die eingesetzte Technik und das ausführende Personal. Insbesondere durch sehr tiefe Baugruben und das Arbeiten unter Tage bzw. in beengten Verhältnissen besteht ein spezifisches Gefährdungspotenzial. Wird dieses bereits im Rahmen der Ausführungsplanung von Rohrvortriebs-Baumaßnahmen berücksichtigt, lassen sich die erforderlichen Arbeitsschutzmaßnahmen bei der Durchführung des Rohrvortriebs in der Regel wesentlich sicherer und wirksamer umsetzen. Mit den vorliegenden Sicherheitshinweisen des Bundesarbeitskreises Rohrvortrieb im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie werden Empfehlungen für ausgewählte Aspekte der Arbeitssicherheit beim Rohrvortrieb gegeben. Bei deren Berücksichtigung kann bereits in der Planungsphase die Durchführbarkeit einer Baumaßnahme verifiziert werden. Zusätzlich ist damit auch eine Hilfestellung bei der Umsetzung von Pflichten aus staatlichen Arbeitsschutzvorschriften bzw. Unfallverhütungsvorschriften möglich.

Autoren: Andreas Hüttemann (Rohrleitungsbauverband e. V.), Dieter Hesselmann (Bundesfachabteilung Leitungsbau im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.)

 

Kanalbau in offener Bauweise – Verdichtungsprüfungen (Teil 2)

Im Beitrag „Kanalbau in offener Bauweise – Verdichtungsprüfungen, Teil 1, Kontrolle der Erdarbeiten im Zuge der Eigenüberwachung“ wurden die Anforderungen an und die Bedeutung der Verdichtung, die zugehörigen Prüfmethoden sowie die Auswahl der Verdichtungsgeräte thematisiert. Der zweite Teil beschäftigt sich nun mit den Anforderungen der Prüfungen nach Arbeitsblatt DWA-A 139 „Einbau und Prüfung von Abwasserleitung und Kanälen“ sowie den relevanten Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen.

Autor: Hans-Willi Bienentreu (Bienentreu-Ingenieurberatung)

 

Der lange Weg zu einem der tiefsten Wassergewinnungsbrunnen Norddeutschlands (Teil 1)

Die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung ist für jeden Wasserversorger eine tägliche Herausforderung. Dies gilt auch für den Großraum Hamburg und dessen Wasserversorger HAMBURG WASSER. Der lange Weg vom Beginn einer Aufschlussbohrung bis zur Fertigstellung eines Trinkwasserbrunnens soll am Beispiel des Neubaus eines 420 m tiefen Brunnens im Bereich des Wasserwerks Langenhorn aufgezeigt werden. Der nachfolgende erste Teil des Beitrags widmet sich insbesondere der Aufschlussbohrung ABLAN7. Der kommende zweite Teil wird dann die Arbeiten für die Brunnenbohrung BLAN18 beschreiben.

Autoren: Jan Lamprecht, Sven Tewes (NORD Bohr und Brunnenbau GmbH), Karsten Baumann (Borlochmessung Storkow GmbH), Guido Bengel (Hamburg Wasser)

 

Lithium und Energie aus Thermalwasser – „made in Germany and made for Europe“

Das einheimische Cleantech-Unternehmen Vulcan Energie Ressourcen aus Karlsruhe hat Großes vor: Es möchte mit Tiefengeothermie CO2-freies Lithium gewinnen und gleichzeitig Wärme, Kälte und Strom aus erneuerbaren Energien liefern. Lithium ist derzeit einer der weltweit gefragtesten Rohstoffe – liefert es doch die Grundlage für die von vielen beschworene Verkehrswende. Nun bietet sich diese vielversprechende Kombination aus Verkehrs- und Energietransformation vielleicht mehr denn je an, denn im Rheingraben zwischen Basel und Darmstadt befindet sich eines der lithiumreichsten Thermalwasserreservoire der Welt. Und Unabhängigkeit und dauerhaft günstige Preise sind das Gebot der Stunde.

Autor: Dr. Horst Kreuter (Vulcan Energie Ressourcen GmbH)