Feldmessungen an grabenlos verlegten Fernwärmeleitungen
Bei der Erzeugung von Strom und Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) wird bei der Energieumwandlung eine hohe Effizienz erreicht. Deshalb sind Fernwärmesysteme eine nachhaltige Lösung für heutige Herausforderungen in Umwelt- und Energiefragen und werden durch die Europäische Gesetzgebung unterstützt. Um Fernwärmenetze ausbauen zu können, ist es erforderlich, technologische Entwicklungen voranzutreiben, die den Netzausbau effizienter und wirtschaftlicher machen.
Autoren: Dr. Ingo Weidlich (Fernwärmeforschungsinstitut in Hannover e. V.), Ole Eichhorst (AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V., Frankfurt/M.)
Fernwärmeleitungen und HDD – keine Standardkombination
Ein großes Fernwärmeprojekt wurde in den Niederlanden zwischen dem Wärmekraftwerk der Gemeinde Diemen und der 196.000 Einwohner zählenden Stadt Almere realisiert. Die 8,5 km lange Trasse führt durch das IJmeer, den südlichsten Teil des niederländischen Binnensees, wobei für die Leitungen eine Mindestüberdeckung von 1,5 m ermöglicht werden musste. Zum Einsatz kamen hier auf Schiffen montierte Schaufelkräne. Entlang der Trasse waren drei Querungen mit jeweils zwei Bohrungen projektiert, die mittels Horizontalbohrtechnik erfolgreich ausgeführt werden konnten.
Autor: Luurd van der Leest (A.Hak Drillcon b.v., Helmond (NL))
Neue Kunden unterbrechungsfrei an das Fernwärmenetz anschließen
Fernwärmenetze leben. Regelmäßig müssen – als Ersatz für veraltete Heizanlagen, bei Neubau oder Eigentümerwechsel – Gebäude neu an vorhandene Netze angeschlossen werden. Um die Versorgung der Bestandskunden hierfür nicht unterbrechen zu müssen, gibt es das Anbohrverfahren. Spezial-Kugelhähne und spezielle Anbohrgeräte ermöglichen die Herstellung neuer Anschlüsse an das Fernwärmenetz im laufenden Betrieb.
Autor: Olaf Rickert (Danfoss GmbH, Offenbach)
See-Anlandung im Winter durch angepasstes HDD-Verfahren
Zwei Hochleistungsseekabel für Windstrom wurden im Mai 2015 von der Halbinsel Kintyre zum schottischen Festland bei Hunterston durch die Irische See verlegt. Im November 2014 erhielt LMR Drilling den Auftrag, rechtzeitig vor Eintreffen des Kabellegers zwei parallel verlaufende, 400 m ins Meer ragende Kabelschutzrohre (d = 560 mm) als Anlandungshilfe zu installieren. Das Bohrverfahren wurde während der Planung und Arbeitsvorbereitung durch LMR Drilling so angepasst, dass Arbeiten auf und unter Wasser auf ein Minimum reduziert werden konnten, da die Arbeitsbedingungen auf See im Winter selten geeignet sind. Die Bohrarbeiten begannen am 24. Januar; am 10. März waren beide Kabelschutzrohre zur Zufriedenheit des Kunden installiert.
Inspektion und Zustandserfassung von Abwasserdruckleitungen – Ergebnisse aus Forschung und Praxis (Teil 1)
Das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur konnte zusammen mit mehr als zwanzig Netzbetreibern das Projekt „Inspektion und Zustandserfassung von Abwasserdruckleitungen und Dükern – Phase II“ erfolgreich abschließen. Die wesentlichen Arbeitsergebnisse unterstreichen erneut die Forderung nach klaren Regelwerken sowohl für Kanalnetzbetreiber als auch für Hersteller verschiedenster Techniken (Sanierungsmethoden, Inspektionstechniken, Dichtheitsprüfungen etc.). Beschrieben werden einzelne untersuchte Inspektionstechniken, die Problematik bei Dichtheitsprüfungen im Bestand sowie die Schwierigkeiten zur Auswahl einer richtigen Sanierungstechnik. Ebenso wird zur Priorisierung der netzeigenen Leitungen ein qualitatives Risikomodell vorgestellt, welches im Zuge umfangreicher Interviews direkt bei Kanalnetzbetreibern angewendet wurde. Als richtungs-weisend zeigt sich auch die Entwicklung einer verkürzten Dichtheitsprüfung für PE-Druckleitungen im Bestand – entwickelt an der IKT-eigenen Testdruckleitung.
Autoren: Dr. Sissis Kamarianakis, Prof. Dr. Bert Bosseler (beide IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH, Gelsenkirchen)
Zukunftsfähigkeit der Trinkwasserverteilung in Deutschland
Betreiber und versorgte Kunden erwarten, dass die vergleichsweise unflexiblen bzw. wenig anpassungsfähigen Anlagen der Trinkwasserverteilung während ihrer Nutzungsdauer zuverlässig funktionieren – gerade bei sich ändernden Rahmenbedingungen. Für zukünftige Planungs- und Betriebsprozesse ist abzusehen, dass die Faktoren Klima, Demografie und Wirtschaftsentwicklung treibende Einflussgrößen sein werden. In verschiedenen Forschungsprojekten werden Untersuchungen zu Auftretenswahrscheinlichkeit und Ausmaß dieser Faktoren durchgeführt sowie Anpassungsstrategien und mögliche technische Lösungen erarbeitet. Der Beitrag zeigt diesbezüglich erste Ergebnisse, insbesondere aus den BMBF-Verbundprojekten dynaklim und TWIST++.
Autoren: Dr. Hans-Christian Sorge (IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasser, Biebesheim am Rhein), Dominik Nottarp-Heim (Hessenwasser GmbH & Co. KG, Groß-Gerau-Dornheim)
Enteisenung im Grundwasserleiter
Die Unterirdische Enteisenung und Entmanganung von Grundwasser (UEE), auch In-situ-Aufbereitung genannt, aktiviert einen natürlichen Aufbereitungsprozess im Grundwasserleiter (Aquifer) bereits vor der Förderung. Dabei ist die UEE im Vergleich zu oberirdischen Filteranlagen deutlich effizienter und wirtschaftlicher. Mit geringem Aufwand lassen sich bereits im Aquifer Eisen-, Mangan- und Ammoniumkonzentrationen auf Trinkwasserniveau und weit unterhalb der TrinkwV Grenzwerte erzeugen. Dadurch werden auch Verockerungen in Brunnen, Pumpen und Rohrleitungen effektiv vermieden. Gleichzeitig ist das Verfahren besonders nachhaltig, weil kein Filtermaterial benötigt wird, kein Abwasser oder Abfall entstehen, der Energiebedarf besonders niedrig ist und die Lebensdauer der Bohrbrunnen erhöht wird.
Autor: Dr. Torsten Winkelnkemper (Winkelnkemper GmbH FERMANOX Wasseraufbereitung, Wadersloh)
Geothermische Nutzung von Horizontalfilterbrunnen
Eines der Einsatzgebiete von Horizontalfilterbrunnen ist die Versorgung von Kälteanlagen mit Grundwasser zum Rückkühlen. Anhand von zwei Beispielen aus der Praxis – einem aktuellen Neubauprojekt aus Österreich und einer schon seit Jahren erfolgreich betriebenen Anlage in Dresden – werden die Vorteile dieser umweltfreundlichen Anwendungen aufgezeigt.
Autoren: Mirko Huber (H. Anger’s Söhne Bohr- und Brunnenbaugesellschaft mbH, Murr), Reinhard Niespor (DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden), Markus Stadler (Engel Austria GmbH, Schwertberg (AT))
Facebook und Social Media als Standbeine erfolgreicher Projektkommunikation Tiefer Geothermie
Wer spricht eigentlich über Tiefe Geothermie? Und welche neuen Medien setzen Bürgerinnen und Bürger bei der Beschaffung von Informationen zu dem Thema ein? Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Verbundprojekt „Tiefe Geothermie: Akzeptanz und Kommunikation einer innovativen Technologie“ (TIGER) hat Facebook- und Social-Media-Studien umgesetzt. Die TIGER-Methoden und -Ergebnisse zeigen, wie in diesem Themengebiet neue Medien effektiv und zielgerichtet genutzt werden.
Autoren: Aike van Douwe (gec-co Global Engineering & Consulting – Company GmbH, Augsburg), Dr. Bianka Trevisan (HCIC / Textlinguistik und Technikkommunikation, RWTH Aachen)
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