Suche

bbr 6/2018

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

Die Qual der Wahl bei Auswahl und statischer Dimensionierung von Druckrohrlinern – Teil 2

Für die grabenlose Rehabilitation von Druckrohrleitungen durch mit der Rohrwand verklebte Gewebeschläuche bestehen mehr als 25 Jahre weltweite Anwendungserfahrungen. Zu den bereits in bbr 4-2018 angestellten, regelwerksorientierten Betrachtungen der semi-strukturellen bzw. voll-statisch tragfähigen Druckrohrliner wird im zweiten Teil ergänzend über Praxiserfahrungen der Berliner Wasserbetriebe berichtet. Der daraus resultierende Überblick kann als Erkenntnisquelle dienen und dazu beitragen, die Qual der Wahl des richtigen Druckrohrliners zu erleichtern.

Autoren: Andreas Hüttemann (Rohrleitungsbauverband e. V.), Michael Schneider (Berliner Wasserbetriebe)

 

Lagegenaue Rohrverlegung im grabenlosen Press-Bohr-Verfahren

Grabenlose Techniken für die unterirdische Rohrverlegung sind seit Langem als effizient, umweltschonend und technisch sicher anerkannt. Neben ihrer Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit überzeugt vor allem die Präzision dieser No-Dig-Verfahren, bei denen – unabhängig vom angewandten Verfahren – grundsätzlich von einem bestimmten Startpunkt entlang einer vorgegebenen Trasse zu einem definierten Zielpunkt vorgetrieben wird. Besondere Präzision kennzeichnet das Press-Bohr-Verfahren, mit dem hohe Lagegenauigkeiten erreicht werden können, wie sie z. B. im Kanalbau gefordert werden. Da dieses Verfahren auch für Rohrverlegungen infrage kommt, die mit anderen grabenlosen Verfahren oder nur in aufwendiger offener Bauweise realisierbar sind, sollen die Bedingungen und Möglichkeiten im Folgenden naher beschrieben und erläutert werden.

Autoren: Anne Knour, Manfred Pachutzki (beide: TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG)

 

Wie erreicht man Qualität im leitungsgebundenen Tiefbau?

Das 3D-Bohrlochradar wird seit über 15 Jahren erfolgreich zur Vorerkundung des Umfelds von neuen Kavernen im Salz eingesetzt. Diese Technologie wurde nun auf geotechnische Anwendungen erweitert. Ursprünglich für die Erkundung des Salzstocks Gorleben entwickelt, werden mit dieser Messtechnik Radar-Reflexionen aus dem Umfeld einer Bohrung registriert, dreidimensional dargestellt und geologisch interpretiert. Abhängig von den elektrischen Eigenschaften der Gesteine werden unterschiedliche Aufschlusstiefen des Radars erreicht (Granit bis ca. 30 m, Kalkstein bis ca. 150 m, Salz bis ca. 1.000 m). In diesem Beitrag werden die physikalischen und technischen Eigenschaften des 3D-Bohrlochradars erläutert und anhand von Praxisbeispielen die Vorgehensweise bei der Datenakquisition, beim Processing und bei der Interpretation der Ergebnisse vorgestellt.

Autoren: Dr. Boris Dombrowski, Dr. Dirk Orlowsky, Prof. Dr. Bodo Lehmann (alle: DMT GmbH & Co. KG)

 

Neubau Terminal 3 – eine Baugrube mit großen Dimensionen

Im Süden des Frankfurter Flughafens entsteht auf den Flächen der ehemaligen US-Militärbasis das Terminal 3. Dieses soll Kapazität für jährlich bis zu 14 Mio. Passagiere bieten. In einer ersten Bauphase wird das Terminalhauptgebäude mit zwei Flugsteigen und insgesamt 24 Gebäudepositionen gebaut. Die derzeit in Bau befindliche Baugrube weist außergewöhnliche Dimensionen auf. Die äußere Spundwand umfasst eine Größe von rund sieben Fußballfeldern und muss bis zu 8 m Wasserdruck aufnehmen.

Autor: Dr. Achim Jaup (Fraport Ausbau Süd GmbH)

 

Sanierung des Aubeckens bei Dogern: Ringdamm mittels Mixed-in-Place- Verfahren abgedichtet

Vor 40 Jahren wurde bei Dogern das Aubecken am Rhein in Betrieb genommen. Aufgrund von Undichtigkeiten im Ringdamm des Pumpspeicher-Ausgleichsbeckens entschloss sich die Schluchseewerk AG, diesen wieder instandzusetzen. Die BAUER Spezialtiefbau GmbH stellte hierfür in geotechnisch anspruchsvollen Bodenverhältnissen auf einer Länge von 980 m rund 13.500 m² Dichtwand im Mixed-in-Place- Verfahren (MIP) her. Das Verfahren bot eine deutliche Zeit- und Kostenersparnis gegenüber alternativen Bauverfahren.

Autoren: Tobias Gebler (Schluchseewerk AG), Dr. Roland Hoepffner (RMD-Consult GmbH), Daniel Sabo (BAUER Spezialtiefbau GmbH)

 

Lösungsansätze für Abfangbrunnen zum Rückhalt hoher Eiseneinträge in die Spree

Mit dem Wiederanstieg des Grundwassers im Bereich des Sanierungsbergbaus wird in die angrenzenden Oberflächengewässer partiell eine erhöhte Eisenfracht eingetragen, was eine sichtbare Braunfärbung und eine Schädigung der Gewässer als Ökosysteme bewirkt. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft als Bergbausanierer hat aus ihrer bergrechtlichen Verantwortung u. a. die Errichtung von Abfangbrunnen veranlasst. Die zum Teil sehr hohen Eisenkonzentrationen im Grundwasser erfordern dabei besondere Beachtung bei der Konstruktion und Errichtung dieser Brunnen.

Autoren: Dr. Uli Uhlig, Andreas Schmidt (GIP Grundwasser-Ingenieurbau-Planung GmbH im Grundwasser-Zentrum Dresden)

 

Auswirkungen von Zirkulationsbrunnen zur geothermischen Nutzung auf das Grundwasser

Grundwasserzirkulationsbrunnen zur geothermischen Nutzung stellen ein leistungsstarkes offenes und oberflächennahes Geothermiesystem dar. Wie sich die Anlagen auf den Grundwasserleiter auswirken, ist jedoch noch kaum untersucht worden. Diese Lücke soll mit dem Forschungsprojekt „Integralsonde II“ der TU Berlin und der Firma Geo-En Energy Technologies GmbH geschlossen werden.

Autoren: Eva Dinkel, Dr. Burga Braun, Prof. Dr. Ulrich Szewzyk, PD Dr. Traugott Scheytt (alle 4: Technische Universität Berlin, Institut für Angewandte Geowissenschaften), Winfried Reul, Moritz Muhrbeck, Dr. Alexander Meeder (alle 3: Geo-En Technologies GmbH)

 

Behördliche Überwachung großer geothermischer Anlagen

Die Zahl großer oberflächennaher geothermischer Anlagen steigt in urbanen Räumen kontinuierlich an, sodass die gezielte thermische Bewirtschaftung des Untergrundes und die hierfür erforderliche unterirdische Raumplanung an Bedeutung gewinnen werden. Ein wesentlicher Baustein der thermischen Bewirtschaftung ist die behördliche Überwachung des Betriebs und der Auswirkungen großer geothermischer Anlagen.

Autor: Dr. Sven Rumohr (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie)