Fachbeiträge der Ausgabe:

Grabenlose Sanierung einer Trinkwasserleitung DN 300 im Compact-Pipe-Verfahren

Im Norden des Verbandsgebietes des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbands (MAWV) sichert eine Hauptwasserleitung DN 300 die Trinkwasserversorgung. In den letzten Jahren stieg jedoch die Anzahl von Leckagen im Trassenabschnitt, insbesondere zwischen den Ortslagen Klein- und Großziethen, sodass eine Sanierung notwendig wurde. Aufgrund einer stark befahrenen Landesstraße, des Bewuchses der Trasse mit einer Baumallee sowie wegen eines unmittelbar an die Trasse grenzenden Rad- und Gehwegs fiel die Wahl der Planer dabei auf ein Close-Fit-Verfahren, das im Verbandsgebiet des MAWV erstmalig für die Sanierung einer Trinkwasserleitung zum Einsatz kam.

Autoren: Peter Sczepanski (Märkischer Abwasser- und Wasserzweckverband, Königs Wusterhausen), Lutz Kretschmann (RSC Rohrbau und Sanierungs GmbH, Cottbus)

 

Potenziale zur Wasserstoffeinspeisung in Gasnetzen

Das Versorgungsgebiet der EWE NETZ ist geprägt von einer überdurchschnittlich hohen Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien. Dies führt bereits heute zu einem signifikanten Bedarf für den Stromnetzausbau in den Ortsnetzen und mittel- bis langfristig auch in den Mittel- und Hochspannungsnetzen. Im Rahmen einer Studie hat die DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH für EWE anhand realer Gasnetze untersucht, welche Potenziale gasseitig sowohl heute als auch in Zukunft für die Aufnahme von Wasserstoff bereitgestellt werden können. Darüber hinaus rücken zunehmend auch reine Wasserstoffinfrastrukturen in den Fokus von Politik und Forschung.

Autoren: Autoren: Jens Hüttenrauch, Sylvana Zöllner, Marco Henel, Gert Müller-Syring (DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, Leipzig), Thomas Götze (EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg)

 

Gasnetzberechnung auf Fernleitungsebene mittels unterschiedlicher Modellierungsansätze

Der Netzentwicklungsplan (NEP) Gas, den die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) der Bundesnetzagentur nach § 15a Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) im Zwei-Jahres-Rhythmus verpflichtend zur Prüfung vorlegen, muss alle wirksamen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung und Verstärkung sowie zum bedarfsgerechten Ausbau des Netzes und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit enthalten, die für einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb in den kommenden zehn Jahren netztechnisch erforderlich sind. Ein noch junger Arbeitsschwerpunkt im Referat 609 „Zugang zu Gasfernleitungsnetzen, internationaler Gashandel“ der Bundesnetzagentur besteht darin, durch eigene Flusssimulationen und Kapazitätsberechnungen der Netze einen Überblick über unterschiedliche Modellierungsansätze und -annahmen der FNB zu erhalten. Hierdurch wird das Verständnis für die FNB-eigenen Modellierungen erhöht, um zukünftig auf einer verbesserten Grundlage über aktuelle Entwicklungen in den Gasfernleitungsnetzen diskutieren zu können. Vorgestellt wird die grundlegende Vorgehensweise der Arbeiten zu diesem Themenkomplex inklusive eines Ausblicks auf die in naher Zukunft anstehenden Arbeitsschritte.

Autoren: Dr. Anne Saß, Annabel Fürstenau (Bundesnetzagentur, Bonn)

 

Ölfernleitung Wilhelmshaven: Erneuerung des Abschnitts durch den Fluss Maade

Jeder Bau einer Pipeline durch kreuzende Gewässer vereint die Herausforderungen des Wasserbaus mit denen des Rohrbaus und der Pipelineverlegung. Im niedersächsischen Wilhelmshaven wurde in diesem Zusammenhang ein besonders anspruchsvolles Projekt umgesetzt: Die klassische Konstruktion eines Dükers in offener Bauweise konnte hierbei durch ein besonderes Einbaukonzept auf engstem Raum realisiert werden. Neben einer speziellen Methodik zur Sicherung im Absenkvorgang und der Lagestabilisierung kam dabei Flüssigboden im Unterwassereinbau als Ballastierung und als Bettungsmaterial zum Einsatz.

Autoren: Dr. Frank Krögel, Robert Trauernicht, Waldemar Drobachin (Bohlen & Doyen GmbH, Wiesmoor)

 

Zukunftsorientierte Anpassungsmaßnahmen für die Abwasserinfrastruktur – Über- und Unterlast-Szenarien rechtzeitig begegnen

Die Zukunft beginnt heute. Dies gilt für uns Menschen, unsere Bedürfnisse und unser urbanes Umfeld. Mit welchem Wasserversorgungs- und Entwässerungskomfort wir leben, wo wir leben und wie wir dort mit Stadtentwicklung umgehen. Wir wollen in lebenswerten Städten leben, in hygienisch sicheren und möglichst attraktiven Stadtquartieren, mit einer funktionierenden Grundversorgung an Strom, Wasser, Energie, neben Nah- und Fernverkehr und Telekommunikationsnetzen schließlich mit effektiven Abwassertransportnetzen. Wir wollen auch eine hohe Qualität der Oberflächengewässer, die durch geeignete Maßnahmen im Stadtgebiet und an Kläranlagen den zukünftigen Veränderungen gerecht werden sollen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt KURAS liefert hierzu Methoden zu ganzheitlichen Betrachtungsansätzen und erste Anpassungsoptionen.

Autoren: Jan Waschnewski, Michel Gunkel, Erika Pawlowsky-Reusing (Berliner Wasserbetriebe), Raja-Louisa Mitchell (TU Berlin), Hagen Hürter (TU Kaiserslautern), Mathias Riechel (Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH)

 

Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven im Breitbandausbau

Die Breitbandstrategie des Bundes sieht vor, dass in ganz Deutschland schnelles Internet mit mindestens 50 Mbit pro Sekunde verfügbar ist. Die Erfolge wie Herausforderungen des Breitbandausbaus hängen dabei von rechtlichen Rahmenbedingungen und verfahrenstechnischen Anforderungen ab. Um den flächendeckenden und wirtschaftlich tragfähigen Breitbandausbau voranzubringen, unterstützt der Bund den Bau hochleistungsfähiger Breitbandnetze in unterversorgten Gebieten durch das Bundesförderprogramm Breitband.

Autor: Tim Brauckmüller (Breitbandbüro des Bundes, Berlin)

 

Bohrtechnik u. Spezialtiefbau: Rückblick auf die bauma 2016

Vom 11. bis 17. April 2016 fand die 31. bauma, die weltgrößte Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, in München statt. Mit 3.423 Ausstellern wurde in diesem Jahr erneut ein neuer Rekord aufgestellt. Insgesamt kamen rund 580.000 Besucher nach München, um sich über Neuheiten und Bewährtes für die gesamte Baubranche zu informieren. Der folgende Beitrag fasst die wichtigsten Trends und Entwicklungen zusammen.

Autor: David Urban-Werner (Bau-ABC Rostrup, Bad Zwischenahn)

 

Erstellung von Horizontalfilterbrunnen und Drainagebohrungen mittels HDD-Verfahren

Seit 1985 ist die verlaufsgesteuerte Horizontalbohrtechnik zum grabenlosen Verlegen von Leitungen regulär im Bauwesen der USA im Einsatz, seit 1986 gibt es die steuerbare Horizontalbohrtechnik (HDD-Verfahren) auch in Deutschland. Im Jahr 1988 wurde mit diesem Verfahren eine eigene Brunnenbautechnologie entwickelt. Ein erstes Einsatzgebiet war die hydraulische Altlastensanierung, später kamen Anwendungen für Trinkwassergewinnungen, Hangentwässerungen, Tiefdrainagen und Tagebauentwässerungen hinzu. Besonders in Südamerika und in den USA werden Trinkwasser- und Sanierungsbrunnen heute im HDD-Verfahren hergestellt – Grund genug, die Brunnenbaumethodik und den Wert, den sich der Auftraggeber damit einkauft, darzustellen.

Autoren: Andreas Hagedorn, Dr. Hans-Joachim Bayer (Tracto-Technik GmbH & Co. KG, Lennestadt)

 

Monitoring des geothermischen Tiefenspeichers in Neubrandenburg

In Neubrandenburg sind die 1.200 m tiefen Postera-Sandsteine durch Bohrungen erschlossen. Die Bohrungen Gt N1/85 und Gt N4/85 werden seit 2004 als Wärmespeicherbohrungen betrieben, wobei im Sommer die Abwärme eines GuD-Kraftwerkes (Temperatur bis 90 °C) eingespeichert und im Winter zu Heizzwecken wieder ausgespeichert wird. Der Betrieb des Wärmespeichers wird durch ein intensives Monitoring begleitet, welches neben Betriebsdaten vor allem geochemische (Wasser, Gas), mikrobielle und mineralogische Fragestellungen umfasst.

Autoren: Christian Buse, Dr. Markus Wolfgramm (Geothermie Neubrandenburg GmbH), Dr. Andrea Seibt (BWG Geochemische Beratung Neubrandenburg GmbH), Uwe Richlak, Hartmut Beuster (Neubrandenburger Stadtwerke GmbH)