Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 7-8/2020:

Leitungsbau 4.0 – Digitalisierung ändert vieles

Arbeitsabläufe digitalisieren und optimieren – Digitalisierung ist ein echter Megatrend unserer Tage. Aber sie ist kein Selbstzweck. Vielmehr bietet sie der Bauwirtschaft eine große Vielzahl an Möglichkeiten, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Analog dem Leitbild einer modernen „Industrie 4.0“ arbeiten derzeit auch viele der im Leitungsbau tätigen Unternehmen daran, ihre Prozesse zu analysieren und in der Folge mit digitalen Hilfsmitteln zu transformieren und zu optimieren. Das stellt hohe Anforderungen an das Change Management im Unternehmen, ist gleichzeitig aber auch ein nachhaltiger Schritt in Richtung einer verbesserten Leistungs-und Wettbewerbsfähigkeit.

Autor: Andreas Hüttemann (Rohrleitungsbauverband e. V.)

 

Impuls für Konjunktur und Klima – Wärmewende jetzt ermöglichen!

In der jetzigen Corona-Krise benötigt Deutschland dringend nachhaltige konjunkturelle Impulse. Dabei ist es wichtig, Lösungen den Vorrang zu geben, die einen zukunftsgerichteten Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland ermöglichen. Das sind vor allem investive Maßnahmen in Infrastrukturen, CO2-arme Technologien und Klimaschutzlösungen. Dringender Handlungsbedarf besteht in den Städten und Kommunen und dort insbesondere im Wärmemarkt. Hier drohen bereits heute eine deutliche Verfehlung der Klimaziele und damit auch sehr hohe zusätzliche Kosten für Staat und Gesellschaft. Eine erfolgsversprechende Lösung für die dringend benötigte Wärmewende sind Wärmenetzsysteme.

Autor: John A. Miller (AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.)

 

Materialverhalten von Dehnpolstern im Feld und Labor

Zur Kompensation temperaturbedingter Dehnungen, die infolge der Änderung der Betriebstemperatur in Fernwärmesystemen auftreten, müssen im Fernwärmeleitungsbau Elemente vorgesehen werden, die diese Aufgabe erfüllen. Durch den Einsatz von Dehnpolstern wird der Fernwärmeleitung eine definierte Verschiebung im Erdreich bei einer reduzierten Bettungsreaktionsspannung ermöglicht. Dadurch wird sichergestellt, dass die Druckfestigkeit der Polyurethan-Hartschaumstoffwärmedämmung des Kunststoffmantelrohrs in den Dehnzonen nicht überschritten wird. Beschrieben wird, wie sich Eigenschaften von Dehnpolstern unter betriebsdingten Belastungen verändern können und welche Kenngrößen bei der zukünftigen statischen Bemessung zu berücksichtigen sind.

Autoren: Stefan Hay (AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.), Tim Gerlach (Leibniz Universität Hannover, Institut für Geotechnik)

 

Risikoorientierte Rehabilitationsplanung von Fernwärmenetzen

Der nachhaltige Betrieb von Fernwärmenetzen erfordert von einem Netzbetreiber technische und wirtschaftliche Kenntnisse sowie strategische Überlegungen, um zu bestimmten Zeitpunkten Maßnahmen zur Rehabilitation zu ergreifen. Liegen detaillierte Informationen zu einem Zustand oder auch zur Versorgungsrelevanz von Bauteilen vor, kann hier auch ein risikoorientierter Rehabilitationsansatz gewählt werden.

Autor: Dr. Gerald Gangl (RBS wave GmbH)

 

Geotechnische und geohydraulische Aspekte beim Bau der neuen Schleuse Gleesen

Unterschiedlichste Verfahren des Spezialtiefbaus kommen beim Neubau der Schleusenanlage Gleesen zum Einsatz. Maßgeblich bestimmt wird die Auswahl der Verfahren durch besondere geotechnische und geohydraulische Randbedingungen.

Autoren: Christina Altenhöfer, Dr. Markus Herten, Dr. Hermann-Josef Lensing (Bundesanstalt für Wasserbau (BAW))

 

Regenerierung zweier Tiefbrunnen – ein Erfahrungsbericht aus Mittelfranken

Vorgestellt wird die mechanische Regenerierung von zwei rund 240 m tiefen Brunnen der Feuchter Gemeindewerke GmbH. Beide erforderten aufgrund unterschiedlicher Ausgangssituationen jeweils eigene Brunnenbaulösungen. Zum Einsatz kam eine neue Regenerierungseinheit. Als Resümee der durchgeführten Maßnahmen kann gelten: Erfahrung bringt Effizienz.

Autoren: Stefan Wagemann (R & H Umwelt GmbH), Mirko Huber (H. Anger’s Söhne Bohr und Brunnenbauges. mbH)

 

Greencity – Erdwärme macht aus Vision Wirklichkeit

Wie wollen wir in Zukunft bauen, leben, wohnen und arbeiten? Die Antworten sind im Süden Zürichs zu finden. Denn hier zwischen Zürichsee, Sihlwald und Uetliberg entsteht Greencity, das erste zertifizierte 2.000-Watt-Areal der Schweiz. Sämtliche Gebäude werden mit modernsten Energiestandards realisiert. Energetisches Herzstück sind dabei zwei große Geothermiefelder mit insgesamt 215 Erdwärmesonden à 220 m. Diese übernehmen einen Großteil des Wärme- und Kältebedarfs und sind über die Hauptzentrale in ein Fernwärme- und Fernkälte-Leitungsnetz eingebunden.

Autor: Benjamin Pernter (Jansen AG)