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bbr 7/8-2021

Fachbeiträge der bbr-Ausgabe 7/8-2021:

 

Versorgungssicherheit durch nachhaltigen Kabelleitungstiefbau

Um die aktuell für die Umsetzung der politischen Agenda-Ziele wie Energiewende, Breitbandausbau und Digitalisierung benötigten Leitungsnetze schnell und zielorientiert um- und auszubauen, stehen die im Tief- und Leitungsbau tätigen Unternehmen derzeit vor großen Herausforderungen. Denn immer noch gilt es einerseits, die über Jahrzehnte versäumten Investitionen in die unterirdischen Gas-, Wasser,- Fernwärme- und Abwasserleitungen nachzuarbeiten, andererseits sollen im Eiltempo leistungsfähige Infrastrukturen für die Versorgung mit Energie sowie zur Datenübertragung errichtet werden; all dies mit nicht ausreichenden personellen Kapazitäten und unter den erschwerten Rahmenbedingungen unstrukturierter und realitätsferner Zeit- und Prioritätenpläne. Darüber hinaus fehlen klare politische Rahmenbedingungen als Grundlage einer kontinuierlichen und planbaren Auslastung in den bauausführenden Unternehmen der Leitungsbaubranche. Ein Blick auf die Gesamtsituation am Markt verdeutlicht die Problematik.

Autorin: Susanne Hake (Gütegemeinschaft Leitungstiefbau e. V.)


Qualität als höchste Prämisse beim Kabelleitungstiefbau

Der FTTH- und Ladesäulen-Ausbau in Deutschland schreitet deutlich voran, doch nicht immer mit Rücksicht auf eine nachhaltige Planung und Ausführung. Dabei sind Problemstellungen für Kommunen, Nutzer, aber auch für bauausführende Firmen, die qualitativ hochwertige Verlegearbeiten ausführen wollen, vorprogrammiert oder bereits vorhanden. Aufgegriffen werden nachfolgend die sich hieraus ergebenden Herausforderungen anhand des Alltags und der Erfahrungswelt des insbesondere im Kabelleitungstiefbau tätigen Unternehmens Deiser Bau GmbH. Der Beitrag darf als eine Art „Wachrütteln“ der Branche verstanden werden.

Autoren: Matthias Fiedler (Deiser Bau GmbH), Marcel Reiser (ALPEN-VERLAGSGRUPPE GmbH)


Neuland im Kabelleitungstiefbau

Schon in Zahlen liest sich die Maßnahme beeindruckend: 32 km Kabelschutzrohre, ca. 12.000 m³ zeitweise fließfähiger, selbstverdichtender Verfüllbaustoff, kurz „ZFSV“ oder auch „Flüssigboden“, ca. 50.000 m³ Erdbewegung, ca. 8.400 Bohrmeter im Horizontalspülbohrverfahren, 2.100 m im Rohrvortriebsverfahren, drei 12 m tiefe Baugruben mit überschnittenen Bohrpfahlwänden und Durchmessern von rund 17m, 540 Stahlbetonrohre mit einem Innendurchmesser von 3 m, drei Bauwerke für die spätere Begehung und Wartung des Kabeltunnels sowie 64 km Höchstspannungskabel.

Autoren: Maibritt Engell, Matthias Sauer (Amprion GmbH)


Grüne Windenergie unter der Erde

Damit die Energiewende gelingen kann, sind leistungsfähige Verteilnetze von zentraler Bedeutung. Rheinland-Pfalz will bis zum Jahr 2030 nur noch Strom aus regenerativen Quellen erzeugen. Das setzt nicht nur neue Windkraft- und Fotovoltaikanlagen voraus, sondern auch eine belastbare Infrastruktur, die den grünen Strom zu den Verbrauchern bringt. Um dieses Ziel zu unterstützen, investierte Westnetz, einer der größten Verteilnetzbetreiber Deutschlands, im Hunsrück in ein neues 17,5 km langes Erdkabelsystem. Die unterirdische Verbindung zwischen dem Einspeisepunkt Thalfang und dem Umspannwerk Osburg ist in der Lage, die erzeugte Energie von rund 80 Windrädern zu transportieren und damit eine Leistung von 260 Megawatt – eine Strommenge, die dem Verbrauch von bis zu 300.000 Haushalten bei EVU Last 0,7 entspricht. Das bestehende Netz wäre durch den stark wachsenden Anteil an Windenergie an seine Kapazitätsgrenze gestoßen.

Autoren: Bernd Kirsch (Westnetz GmbH), Vukašin Basara (Pfisterer Kontaktsysteme GmbH)


Druckprüfung für Kabelschutzrohre – Glasfaserinstallation nach ZTV TKNetz 40

Glasfaserkabel stehen wie keine andere Telekommunikationstechnik für die digitale Zukunft. Bisher wurde der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in Deutschland nur langsam vorangetrieben, u.a. weil die Kosten der Leitungsverlegung im Vergleich zu kupferbasierten Leitungen relativ hoch sind. Zudem führten technische Neuerungen zu einer deutlichen Steigerung der möglichen Bandbreiten von Kupferkabeln, sodass zumindest für übliche Haushalte ausreichende Bandbreiten erreicht werden konnten. Doch spätestens mit dem Ausbau des 5G-Netzes, welcher mittlerweile auch in Deutschland forciert wird, muss ein massiver Ausbau der Glasfaserinfrastruktur einhergehen, da nur durch diese Telekommunikationstechnologie die notwendigen Bandbreiten für 5G-Funkzellen bereitgestellt werden können. Damit steigen die Anforderungen an die Prüfung und Dokumentation der Kabelschutzrohre.

Autor: Dr. Johannes Hopster (Esders GmbH)


Neues Doppelrotationsaggregat für die Brunnenregenerierung

Das Wasserversorgungsunternehmen Hessenwasser zählt zu den zehn größten Wasserversorgern Deutschlands und unterhält insgesamt 192 Brunnen, Quellen und Stollen. Bei der Regenerierung seiner Brunnen hat das Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit mehrere innovative Verfahren getestet. Der Beitrag berichtet in diesem Zusammenhang über die Regenerierung von zwei Brunnen in der Nähe von Lampertheim, bei der eine neuartige Vorgehensweise auf der Grundlage des Druckwellenimpulsverfahrens ihre Eignung unter Beweis stellen konnte.

Autor: Gerhard Etschel (Etschel Brunnenservice GmbH)


Bewertung von geothermischen Anlagenteilen im Hinblick auf die AwSV-Vorgaben

Geothermische Anlagen, die mit Wasser-Glykol-Gemischen betrieben werden, unterliegen den Anforderungen der Verordnung für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). Seit der bundeseinheitlichen Neufassung der Verordnung im Jahr 2017 wurden im § 35 einige Sonderregelungen für geothermische Anlagen definiert. Der noch offene Interpretationsspielraum im Hinblick auf geothermische Anlagenteile, die in der Verordnung nicht explizit genannt sind, wird im Artikel von den Autoren aus Sachverständigensicht diskutiert.

Autoren: Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn, Dr. David Kuntz (tewag Technologie, Erdwärmeanlagen, Umweltschutz GmbH)