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18. November 2016

Erste Geothermie-Bohrungen in Weilheim

Am 21. Oktober hat die Erdwärme Oberland GmbH in der oberbayerischen Kleinstadt Weilheim mit ersten Bohrungen für ein Geothermie-Kraftwerk begonnen. Der Kraftwerksbau wird beginnen, wenn die Ergiebigkeit der Bohrungen bestätigt worden ist.

Mit gut 49 m Höhe ist der Bohrturm schon jetzt das gut sichtbare Wahrzeichen des Projekts, das von einem Team aus weltweit führenden Vertragspartnern unterstützt wird. Die Erkundungsphase umfasst die Abteufung und den Test der ersten Förderbohrung, die über eine Gesamtlänge von ca. 5.300 m und eine vertikale Teufe von ungefähr 4.100 m niedergebracht wird. Es folgt das Niederbringen der Injektionsbohrung bis voraussichtlich Mitte 2017. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser ersten Dublette sind bis zu zwei weitere Dubletten geplant.

Das Geothermie-Kraftwerk soll eine maximale Leistung von 26 Megawatt haben. Damit würde die Energiegewinnung aus Erdwärme von derzeit 39 Megawatt in ganz Deutschland deutlich erhöht werden.

Bereits im Jahr 2007 waren im Raum Weilheim die ersten geologischen Untersuchungen des geothermischen Reservoirs gestartet worden. Nach einer gründlichen Prüfung des Reservoirs im Rahmen einer 3D-Seismik-Studie in den Jahren 2010 und 2011, wurde die nördliche Lichtenau (nord-westlich von Weilheim) als das Gebiet mit den besten geologischen Bedingungen und den geringsten Beeinflussungen von Mensch und Natur bestimmt. Aufgrund von Unklarheiten über die Fortsetzung der staatlichen Unterstützung für geothermische Energie im Rahmen der EEG-Reform 2014 wurde das Projekt im Jahr 2013 gestoppt. Unter der Leitung von Enel Green Power, die Ende 2015 die Mehrheit an der Erdwärme Oberland GmbH erwarb, wurde das Projekt nun in einem größeren Maßstab wieder aufgenommen.