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© Csaba Peterdi - iStock.com
14. November 2018

FNB sichert mit Maßnahmen Verfügbarkeit von Gas

Die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben im Oktober zum dritten Mal ihren Ausblick auf den kommenden Winter veröffentlicht. Der Winterausblick 2018/2019 ist durch eine weiter reduzierte L-Gas-Produktion in den Niederlanden sowie die weiterhin eingeschränkte Verfügbarkeit der Trans Europa Naturgas Pipeline (TENP) in Süddeutschland geprägt. Das technisch verfügbare Speichervolumen in den deutschen Gasspeichern entspricht dem des Vorjahres. Der aggregierte Füllstand der Speicher am deutschen Fernleitungsnetz ist jedoch derzeit niedriger als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Daher ergreifen die FNB schon zu Beginn des Winters alle notwendigen Maßnahmen zum Sichern des Transportsystems und der Verfügbarkeit von Gas zu jeder Zeit an jedem Ort.

 

 

Deutsche Gasversorgung flexibel aufgestellt

Die neue Verordnung über Maßnahmen zur Gewährleistung der sicheren Gasversorgung (EU) 2017/1938 (SoS-Verordnung) sieht u. a. eine verstärkte risikobezogene Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten vor. Dabei zeigt sich die deutsche Gasversorgung als ausreichend flexibel aufgestellt. So stufen die FNB die weitere Verringerung der niederländischen L-Gasproduktion nach wiederholten Erdbeben in der Förderregion Groningen als unkritisch ein, da sich zum einen die Produktion am temperaturgeführten Bedarf orientiert. Zum anderen entlastet auch die im Zeitplan liegende Marktraumumstellung von L- auf H-Gas die Versorgungslage. Bis Ende 2018 werden kumuliert rund 270.000 Geräte auf H-Gas umgestellt sein. Allerdings minimiert die Reduktion die vorhandene Flexibilität.

 

 

Keine erneuten Preisspitzen erwartet

Die vergangene Winterperiode mit ihrer europaweiten Kältewelle Ende Februar/Anfang März 2018 führte zu hohen Preisen an den Handelsplätzen. Davon waren auch die beiden deutschen Marktgebiete NetConnect Germany (NCG) und GASPOOL mit Preisspitzen bis zu 285 Euro/MWh betroffen. Verstärkt wurde die Knappheit durch die bereits zu Beginn der Kältewelle relativ niedrigen Speicherfüllstände in Deutschland, die Ende Februar noch bei einem Füllstand von rund 30 % lagen. Die FNB sind aufgrund der aktuellen Marktsignale – sowie gegenüber dem Vorjahr zusätzlich getroffenen Maßnahmen – zuversichtlich, dass sich diese Situation im kommenden Winter so nicht wiederholen wird.

Beispielsweise werden NCG und GASPOOL zur weiteren Steigerung der Erdgasversorgungssicherheit für Februar und März 2019 in erhöhtem Maße Long Term Options (LTO) kontrahieren. Basis dafür ist das Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie über Vorsorgemaßnahmen im Regelenergiemarkt, das eine ausreichende Verfügbarkeit von lokalen Regelenergieprodukten in außergewöhnlichen Bedarfssituationen sicherstellen soll. Der erhöhte Bedarf an LTO für den kommenden Winter basiert insbesondere auf den angestiegenen Regelenergieeinsätzen der vergangenen Jahre.

 

 

Ansteigende Kapazitätsnachfrage

In Süddeutschland setzt sich der Trend zu ansteigender Kapazitätsnachfrage auch für das kommende Jahr fort. Allerdings ist das TENP-System weiterhin nur eingeschränkt nutzbar. Bis die in den Netzentwicklungsplänen Gas hinterlegten erforderlichen Netzausbaumaßnahmen ihre volle Wirkung entfalten, müssen daher weiterhin Lastflusszusagen (LFZ) zur Erhöhung der Einspeisung sowie in Form von Abschaltverträgen (LiFA) in nachgelagerten Netzen zur Reduzierung der Ausspeisung kontrahiert werden, um diese besonders in Baden-Württemberg steigende Kapazitätsnachfrage abbilden zu können.

 

 

Der Winterausblick 2018/2019 steht  auf der Website der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber zum Download zur Verfügung:

www.fnb-gas.de