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© Messe Offenburg / BRAXART
7. Februar 2019

GeoTHERM 2019 steht vor der Tür

Nächste Woche ist es soweit: Die GeoTHERM bietet am 14. und 15. Februar 2019 als Europas größte Geothermie-Fachmesse mit Kongress Raum für intensiven Austausch und aktuelle Diskussionen. Dabei kombiniert die Veranstaltung die Oberflächennahe sowie Tiefe Geothermie. Bereits bei der vergangenen Veranstaltung wurden 200 Aussteller sowie über 3.600 Besucher aus 48 Nationen registriert. Das nationale sowie internationale Netzwerk der Geothermie entfaltet damit am Messestandort Offenburg einmal jährlich einen umfassenden Spiegel der Branche.

In rund 40 Fachvorträgen werden aktuelle Themen und Fragestellungen diskutiert. Im Bereich der Tiefen Geothermie wird neben Best Practice-Vorträgen ein Streifzug durch Europa sowie die Gastregion Baltic Sea vollzogen. Einen Einblick in die Erdwärmevorkommen Dänemarks unter dem Aspekt der Optimierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten liefert beispielsweise William Harrar von Ross DK. Über Folgen der Nutzung von Inhibitoren im niederländischen Geothermiesektor berichtet darüber hinaus Mw. Fenna van de Watering, Witteveen + Bos am 14. Februar im Kongress 1.

Aus der Praxis und im speziellen von der Erschließung der Erdwärme aus Altbergbau berichtet Stefan Pohl vom Ingenieurbüro geo consult. Zahlreiche aufgelassene Bergwerke befinden sich im näheren Umfeld von Bebauung. Die Wohnhäuser oder Gewerbebetriebe im Nahbereich können die im Bergwerk vorliegenden Wässer geothermisch zu Heiz- und ggfs. auch Kühlzwecken nutzen. Am Beispiel der Versorgung eines Rathauses (altes Gebäude mit hoher Vorlauftemperatur) wird die Planung der Bergwerksgeothermie erläutert. Dazu werden auch die Aspekte der Wirtschaftlichkeit bei den ursprünglich angenommenen hohen Vorlauftemperaturen erläutert. Von den Erkundungs- und Planungsherausforderungen über die Auswahl der Wärmetauscher bis hin zu den Betriebserfahrungen, bietet Pohl Einblicke in die Praxis.

 

Vorstellung von ausgezeichnetem Nachhaltigkeitsprojekt

Im Kongress 2 der Oberflächennahen Geothermie stellt Alexander Wolf am 14. Februar das durch den Bayerischen Energiepreis 2018 ausgezeichnete Nachhaltigkeitsprojekt der Energiegenossenschaft ÜZ Mainfranken (Unterfränkische Überlandzentrale eG) vor. Gemeinsam mit Kommunen entwickelt die ÜZ Mainfranken insbesondere die wärmetechnische Erschließung von Neubaugebieten. Das Konzept der ÜZ beruht auf dem Einsatz von regional regenerativ erzeugtem emissionsfreiem Strom, der einer dauerhaften Nutzung zugeführt wird und damit seinen Wert behält.

Die Verdichtung der Erdwärmenutzung in Ballungsgebieten erfordert strategische Planungen zu einer nachhaltigen und gleichberechtigten Nutzung des Untergrunds. Eine solche muss den Besonderheiten der Technologie, der Planungssicherheit von Investoren und raumplanerischen Gesichtspunkten kommunaler Verwaltungen gerecht werden. Dr. Joachim Poppei, CSD Ingenieure AG, befasst sich in seinem Vortrag am 15. Februar im Kongress 2 mit aktuellen Aufnahmen und Prognosen der Untergrundnutzung durch das EWS in Zürich, mit der Charakterisierung des grundstücksflächenbezogenen Wärmebedarfs in kommunalen Bauzonen und deren Möglichkeiten und Grenzen der Bedarfsdeckung. Auf dieser Basis werden Empfehlungen zur zukünftigen Berücksichtigung strategischer Aspekte bei der Anlagen- und Raumplanung gegeben.

 

Unsicherheiten bei der Planung, Genehmigung und beim Betrie

Unter den erneuerbaren Energieträgern fällt bei der Erreichung nationaler und internationaler Klimazielen der Geothermie eine besondere Rolle zu. Jedoch ergeben sich Unsicherheiten bei der Planung, Genehmigung und beim Betrieb geothermischer Anlagen auf Grund ihrer Komplexität und den langen Betrachtungszeiträumen. Es bedarf einer Systematik, mit der energetische Wechselwirkungen zwischen Stadtquartier und geothermischen Anlagen ganzheitlich betrachtet werden können. Diesem Bedarf widmet sich das Forschungsprojekt „GeTIS – Geothermisches Informationssystem zur Bemessung, Modellierung, Bewertung und Genehmigung vernetzter geothermischer Energiesysteme auf Gebäude- und Stadtquartiersebene“. Die Ziele des Vorhabens stellt Sebastian Weck-Ponten vom Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen der RWTH Aachen am 15. Februar im Kongress 2 vor.

Das gesamte Programm der GeoTHERM ist verfügbar unter www.geotherm-offenburg.de. Alle Vorträge werden aufgrund der hohen Internationalität simultan übersetzt (Deutsch, Englisch, Französisch). Die beiden Kongress-Stränge der GeoTHERM sind im Eintritt bereits enthalten und können von den Besuchern individuell kombiniert werden.