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Rohreinbau für die dritte Sektion in Holzkirchen bei Temperaturen bis unter -20 °C © Dorsch (Erdwerk GmbH)
3. Februar 2017

Geothermieprojekt Holzkirchen: Schwieriger Bohrabschnitt erfolgreich beendet

Die schwierige dritte Sektion der zweiten Bohrung beim Geothermieprojekt Holzkirchen ist geschafft. Vom 5. bis zum 7. Januar wurden die Futterrohre des dritten Bohrabschnitts, der in rund 2.600 bis 4.450 m Tiefe verläuft, erfolgreich eingebaut. Damit sind die Arbeiten an der anspruchsvollen dritten Sektion, die in zwei vorhergehenden Anläufen zu technischen Problemen geführt hatten, erfolgreich abgeschlossen.

Rund 150 Rohre mit einer Länge von jeweils 12 m und einem Durchmesser von ca. 25 cm mussten zur Fertigstellung der dritten Bohrsektion ineinander verschraubt und in die Tiefe gebracht werden. Der so entstehende Strang hatte eine Länge von über 1.800 m und ein Gewicht von rund 290 t. Nachdem dieser Strang die geplante Zieltiefe erreicht hatte, wurde er am 8. Januar in seiner gesamten Länge durch Zementierung dauerhaft mit dem umgebenden Erdreich verbunden. Die Arbeiten fanden an den bisher kältesten Tagen des Jahres statt und stellten bei zum Teil unter -20 °C eine enorme Herausforderung an Personal und Technik dar.

Zwischenzeitlich sind der untere Abschluss des eingebrachten Rohrstrangs, der sogenannte Rohrschuh, aufgebohrt und das Bohrloch mit geophysikalischen Methoden präzise vermessen. Mitte Januar begannen die Arbeiten am vierten Bohrabschnitt, der mit rund 650 m Strecke vergleichsweise kurz ist und einen Durchmesser von gut 20 cm haben wird. Die fünfte und letzte Sektion wird dann durch den sogenannten Malm führen, also durch die Kalksteinschicht, in der das Thermalwasser erwartet wird. Nach Fündigkeit dieser Bohrung sollen plangemäß Mitte bis Ende Februar Pumpversuche stattfinden, bei denen die Ergiebigkeit des Bohrlochs getestet wird.