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Bohrungen für Baugrundaufschlüsse auf dem Rhein © Keller Grundbau
21. Mai 2024

Innerstädtische Baugrunderkundung vom Schiff aus in Düsseldorf

Eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte in Düsseldorf ist der Neubau der U81. Im zweiten Bauabschnitt soll hierbei diese Stadtbahnstrecke das Messegelände samt Stadion bzw. den U-Bahnhof MERKUR SPIEL-ARENA/Messe Nord mittels Rheinquerung mit Düsseldorf- Lörick, Neuss, Meerbusch und Krefeld verbinden. Um Deutschlands wichtigste Wasserstraße zu überwinden, kommen zwei Varianten in Betracht: die Rheinquerung als Brücke oder als Tunnel.

 

Brücke oder Tunnel: die Baugrunderkundung hilft bei der Entscheidung

Um die Planung beider Bauvarianten detaillierter zu untersuchen, wurden umfangreiche Baugrundaufschlussmaßnahmen seitens der Landeshauptstadt Düsseldorf geplant und ausgeschrieben, für welche sich Keller Grundbau den Auftrag sichern konnte. Zu dem Erkundungskonzept gehörten insgesamt 25 Rammkernbohrungen mit Kerngewinnung bis in Tiefen von bis zu 35 m sowie ca. zwölf schwere Rammsondierungen. Zwei Bohrungen waren als Grundwassermessstellen auszubauen. Für die sichere Durchführung der Arbeiten waren sowohl die Kampfmittelerkundung an jeder Aufschlussstelle als auch die im innerstädtischen Bereich unvermeidbaren Verkehrsregelungen Bestandteil des Auftrags. Damit mit den Arbeiten in der Örtlichkeit gestartet werden konnte, musste eine Vielzahl von Genehmigungen von den Grundstückseigentümern, teilweise private, teilweise öffentliche, eingeholt werden. Weiter waren diverse Ämter der Landeshauptstadt Düsseldorf und auch der Stadt Meerbusch, wie z. B. die untere Naturschutzbehörde, das Garten-, Friedhofs- und Forstamt, die Deichaufsicht, die Düsseldorfer Messe und auch die Rheinbahn, einzubinden, um die erforderlichen Genehmigungen zu erwirken.

Für die Erkundung des projektierten Tunnelverlaufs waren zwei Bohrstellen wasserseitig im Rhein erforderlich. Damit diese Stellen erreicht werden konnten, wurde ein motorisiertes Arbeitsboot eingesetzt, von welchem die Bohrarbeiten ausgeführt wurden. Nach Anpassung der Lage der Aufschlüsse, an die durch den Wasserstand des Rheins beeinflusste Fahrrinne der Binnenschifffahrt und Erteilung der wasserrechtlichen Genehmigung durch das Wasser- und Schifffahrtsamt konnte im ersten Schritt die Kampfmittelerkundung unter der Rheinsohle aufgenommen werden. Hierfür war, wie aus dem Straßenverkehr bekannt, auch für die Arbeiten auf der Wasserstraße eine temporäre Regelung des Schifffahrtsverkehrs durch entsprechende Kennzeichnungen erforderlich. Im zweiten Schritt erfolgten die Bohrungen für die Baugrundaufschlüsse. Dieses geschah in Tag- und Nachtschicht, um die Einflüsse auf die Schifffahrt möglichst gering zu gestalten.

Insgesamt nahmen die Erkundungsarbeiten einen Zeitraum von etwa vier Monaten, von November 2022 bis Februar 2023, in Anspruch.

 

Weitere Informationen

www.kellergrundbau.de