25. Oktober 2017

Korrosionsschäden an halbharten Kupferrohren: Trinkwasserbeschaffenheit nicht ursächlich

Die Schäden durch Kupferlochkorrosion in Trinkwasser-Installationen sind kein singuläres Problem vereinzelter Versorgungsgebiete, sondern treten in zahlreichen Bundesländern in kaltem wie erwärmtem Trinkwasser auf. Die Korrosionserscheinungen an halbharten Kupferrohren sind dabei nicht ursächlich mit der Trinkwasserbeschaffenheit verbunden. Dies ist das Kernergebnis eines aktuellen, vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) geförderten Forschungsprojekts, welches das IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung in Mülheim an der Ruhr durchgeführt hat.

Ziel der Untersuchungen war es, die Datenbasis zur Ermittlung schadensauffälliger Versorgungsgebiete zu verbreitern sowie durch Untersuchung schadhafter Rohre verschiedene Erscheinungsformen zu typisieren. An der Umfrage nahmen 225 DVGW-Mitgliedsunternehmen aus 13 Bundesländern teil. Es konnten bundesweit 55 Versorgungsgebiete identifiziert werden, in denen Schäden an Kupferrohren in Trinkwasser-Installationen aufgetreten sind oder aktuell noch auftreten.

Nach Auswertung von 200 Trinkwässern konnte kein Zusammenhang zwischen spezifischen Trinkwassereigenschaften und einer erhöhten Lochkorrosionswahrscheinlichkeit festgestellt werden. Welche Ursachen letztlich für die erhöhte Korrosion verantwortlich sind, wurde im Rahmen des Vorhabens nicht weitergehend untersucht. Infrage kommen u. a. die Oberflächenbeschaffenheit der Rohrinnenflächen, der Einfluss von Lagerung, Transport und Verarbeitung der Rohre, die Inbetriebnahme und der nicht ordnungsgemäße Betrieb der Trinkwasser-Installation. Im Sinne des Verbraucherschutzes könne laut DVGW nur mit einem gemeinsamen Vorgehen von Industrie, Handwerk und Wasserversorgern sichergestellt werden, Schadensursachen genauer einzugrenzen und künftig zu minimieren.

Weitere Informationen
www.dvgw.de