Suche
© VÖBU
27. Mai 2022

Rückblick auf die 13. Österreichische Geotechniktagung & die VÖBU Fair 2022

Endlich hieß es „Vorhang auf“ für das größte österreichische Geotechnikevent. Die 13. Österreichische Geotechniktagung ging vom 19. bis 20. April 2022 gemeinsam mit der 12. VÖBU FAIR im Wiener Messe Congress Center über die Bühne, nachdem diese coronabedingt zwei Mal verschoben werden musste. „Unwägbarkeiten in Planung & Ausführung“ war also nicht nur Titel der Fachkonferenz bzw. Spezialtiefbaumesse. Das hinderte die Veranstalter, einerseits die VÖBU – Vereinigung Österreichischer Bohr-, Brunnenbau- und Spezialtiefbauunternehmungen – und andererseits die TU Wien samt dem ÖIAV und der AGS nicht, das Programm kurzerhand zu verschieben und zum etablierten Branchentreffpunkt nach über drei Jahren Pause einzuladen.

Der Bedarf zum fachlichen Austausch war dringend gegeben, dazu hält Thomas Pirkner, Geschäftsführer der VÖBU fest: „Trotz der Verschiebungen und Einschränkungen konnten wir 66 Aussteller und ca. 1.000 Teilnehmer an zwei Tagen begrüßen, für uns in Anbetracht der Gesamtsituation ein beachtlicher Erfolg. Die COVID-Regelungen fielen zwar am Samstag davor, dennoch hatten wir mit 50 % mehr Ausstellerfläche vorgesorgt und ca. 80 % der Besucher/innen trugen freiwillig unsere VÖBU-FFP2 Masken.“

23 Fachvorträge von führenden Spezialtiefbau- und Geotechnikexperten begeisterten das Publikum dabei ebenso wie die abwechslungsreiche Messe und das kulinarische Rahmenprogramm. Auch nach fast 30 Jahren ist die Netzwerkveranstaltung ein Magnet für Geotechniker und Spezialtiefbauer aus Österreich und dem benachbarten Ausland.

 

Vienna-Terzaghi Lecture und Österreichischer Grundbaupreis

Das deutsche und englische Vortragsprogramm rund um das Veranstaltungsthema „Unwägbarkeiten in Planung und Ausführung“ war in folgenden Themenblöcken strukturiert, wo viele Best Practice Beispiele aus aktuellen Spezialtiefbauprojekten und wissenschaftliche Entwicklungen präsentiert wurden:

  • Spezialtiefbau im Kraftwerksbau
  • Anker und Mikropfähle
  • Innovative Ansätze in der Geotechnik
  • Spezialtiefbauprojekte in Wien
  • Neue Wege in Planung und Ausführung von geotechnischen Maßnahmen

Ein Höhepunkt war wie immer die Verleihung des Österreichischen Grundbaupreises, der die Arbeit des akademischen Geotechnik-Nachwuchses in den Vordergrund stellt.  Erstmalig von der Firma PORR gesponsert ging der 1. Preis an Frau Dr. Carla Fabris, MSc. von der TU Graz für ihre Dissertation mit dem Titel „Numerical study on pullout tests of ground anchors monitored with fibre optic sensors“. Joachim Wagner., Diplomand der TU Wien, erhielt den 2. Preis für seine „Großmaßstäblichen axialen Belastungsversuche an Großbohrpfählen im typischen Wiener Baugrund“. Danach folgte der Vortrag des designierten Präsidenten der weltweiten ISSMGE, Prof. Dr. Lyesse Laloui, EPFL (Lausanne, Schweiz), der mit seinem innovativen Vortrag „Tailor-made soil properties by bio-geochemical means“ die von allen erwartete Vienna – Terzaghi Lecture gestaltete.

 

Business Plattform für Spezialtiefbau, Geotechnik und -mechanik

Als Branchentreffpunkt traf sich hier wieder das Who-is-who des breit gefächerten Geotechnikbereichs. Die vertretenen Unternehmen präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen rund um spezifische Baumaterialien, Geotextilien, Brunnenbau- und Bohrtechnik, Maschinen-, Mess- und Werkzeugtechnik, Munitionsbergung, Planungsbüros und Spezialtiefbau. Sogar eine Wasserverkostung, organisiert von den österreichischen Brunnenbaumeistern, stach diesmal als Publikumsangebot hervor. Am ersten Nachmittag war der Zutritt zur Messe erstmalig kostenlos nach Registrierung möglich.

Die meisten Aussteller waren langjährige Mitglieder der VÖBU, die trotz Corona derzeit stolze 160 Mitgliedsbetriebe zählt. Ein Fünftel war erstmalig dabei, darunter Austrian Standards, ÖGG oder auch das Zentrum am Berg von der Montanuniversität in Leoben und zahlreiche andere Unternehmen, die hier neben Kontaktpflege vor allem neue Interessenten ansprechen wollten, aber die Messe auch als Employer Branding Maßnahme nutzten. So waren rund 70 einschlägige HTL Schüler/innen und Student/innen als Gäste vor Ort.

Das B2B-Event wurde wieder mit der TU Wien, Institut für Geotechnik – Grundbau, Boden- und Felsmechanik sowie dem Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein ÖIAV und der Austrian Geotechnical Society als Österreichisches Nationalkomitee der International Society for Soil Mechanics and Geotechnical Engineering (ISSMG) in Kooperation veranstaltet.

 

Ausblick: nach der VÖBU FAIR ist vor der VÖBU FAIR

Andreas Körbler, amtierender Präsident der VÖBU, zieht positive Bilanz: „Wir freuen uns sehr, dass uns trotz der anfänglichen Hürden zahlreiche Teilnehmer die Treue hielten. Wir konnten viele guten Gespräche führen, genau dafür ist diese Veranstaltung auch da. Es herrschte gute Stimmung, die wirklich spannenden Vorträge waren auch für mich wieder ein Highlight.“

Weitere Informationen:

https://oegt.voebu.at