VBI: „Planermangel gefährdet Bauexpansion“
Ernste Situation und Zeitdruck
„Wir sehen mit großer Sorge, dass die Schere zwischen wachsenden Herausforderungen für die Baubranche und dem Mangel an fähigen Ingenieurinnen und Ingenieuren immer weiter auseinandergeht“, betonte VBI-Präsident Jörg Thiele bei der Vorstellung der Umfrage. „Wenn wir 400.000 neue Wohnungen jährlich bauen wollen, die lange vernachlässigten Brücken sanieren, die Schieneninfrastruktur ausbauen und Hochwasservorsorge betreiben wollen, müssen Politik und Baubranche gemeinsam Veränderungen anstoßen. Der VBI schlägt daher die Einrichtung eines ‚Runden Tischs Ingenieurnachwuchs‘ vor, um schnell und systematisch mehr junge Leute für ein Bauingenieurstudium zu gewinnen und auszubilden. Bundesregierung, Länder, Hochschulen und Verbände müssen jetzt an einen Tisch, wir haben keine Zeit zu verlieren“ so Thiele weiter.
Weitere Erkenntnisse
Trotz wachsender Personalprobleme blicken die VBI-Mitgliedsunternehmen insgesamt aber optimistisch in die Zukunft. 84 % beurteilen zu Jahresbeginn ihre wirtschaftliche Situation als gut oder sogar sehr gut, fast 40 % verbuchen Auftragszuwachs und mit mehr als 30 % erwarten deutlich mehr Ingenieurbüros als vor einem Jahr Umsatzzuwächse im laufenden Geschäftsjahr.
Die Ertragslage hat sich nur wenig verändert, allerdings zu Ungunsten der Firmen. Meldeten im Vorjahr rund 26 % einen Anstieg der Umsatzrendite, konnten 2021 nur 21 % Gewinnzuwachs verbuchen. Rückgänge bei der Umsatzrendite gaben aktuell 31 % an, im Vorjahr traf dies noch 28 % der Teilnehmer.
Mit den Auswirkungen der Coronakrise hatten 2021 nur noch 21 % der VBI-Unternehmen zu kämpfen, ein Rückgang um 10 % gegenüber dem ersten Jahr der Pandemie. Der Personalmangel hat die Pandemie als Einflussfaktor deutlich überholt.
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