Vorstellung der größten solarthermischen Anlage Deutschlands
Diskutiert wurden in mehreren Vorträgen die Bedeutung der Fernwärme für die Energiewende sowie die zukünftige Rolle der Solarthermie als Erzeugungsoption. Das Fazit der Veranstaltung lautete, es sei davon auszugehen, dass die Solarthermie zukünftig eine bedeutende Rolle bei der Wärmeerzeugung für Fernwärmesysteme einnehmen werde – als ein Faktor der neben der Energiewende ebenso benötigten Wärmewende. Die Besichtigung der Anlage zeigte schließlich, dass in Senftenberg diese Zukunft bereits begonnen hat.
Das Fernwärmenetz in Senftenberg hat eine Gesamtlänge von rund 33 km und bei einem Anschlusswert von rund 50 MW einen jährlichen Wärmebedarf von über 100 GWh. Die Solaranlage wurde so dimensioniert, dass sie an normalen Sommertagen den gesamten Wärmebedarf des Netzes liefern kann. Neben der dezentral über eine Ringleitung angebundenen Anlage wurde im Heizwerk ein Bypass eingebaut, damit die 2.000 m³ Wasserinhalt des Fernwärmenetzes an besonders strahlungsreichen Tagen die Überleistung der Solaranlage aufnehmen und als Puffer dienen können. Dadurch kommt diese Solaranlage ohne einen Speicher aus.
Die Einbindung der Solaranlage und die Umbauten im Netz wurden von dem Cottbusser Ingenieurbüro Integral Projekt GmbH & Co. KG geplant. In der Regel erfolgt die Einspeisung der Solarwärme mit Soll-Vorlauftemperatur, welche gleitend zwischen 85 und 105 °C gefahren wird. Die hydraulische Einbindung und die Steuerungstechnik erlauben aber auch, bei schwächerer Einstrahlung, vor allem im Winterhalbjahr, die Betriebsweise Rücklauftemperaturanhebung zu wählen.
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www.agfw.de; ritter-xl-solar.com;
www.stadtwerke-senftenberg.de