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22. März 2023

Weltwassertag und Start der UN-Wasserkonferenz

1993 riefen die Vereinten Nationen den Weltwassertag ins Leben. Der diesjährige Aktionstag am 22. März findet unter dem Motto „Accelerating Change“ („den Wandel beschleunigen“) statt. Damit nehmen die Vereinten Nationen Bezug auf den anhaltenden Versorgungsmangel mit Trinkwasser. Laut eines Berichts von WHO und UNICEF hatte jeder vierte Mensch auf der Welt von 2015 bis 2020 keinen geregelten häuslichen Zugang zu Trinkwasser. Etwa der Hälfte der Weltbevölkerung mangelte es zudem an einer gesicherten Sanitärversorgung. Das umfasst beispielsweise Toiletten und Abwasserentsorgung.

 

UN-Wasserkonferenz in New York

Am Weltwassertag startet außerdem die dreitägige UN-Wasserkonferenz in New York. Diese markiert den Mittelpunkt der UN-Wasserdekade, die 2018 begann. Die UN-Wasserdekade ruft die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen dazu auf, das Menschenrecht auf Wasser auf globaler Ebene zu gewährleisten und national umzusetzen. In New York soll unter anderem die „Water Action Agenda“ mit Verpflichtungen, Zusagen und Maßnahmen durch und für die Mitgliedstaaten verkündet werden. Damit soll eine Anforderung der Resolution 75/212 der UN-Generalversammlung von 2020 erfüllt werden, die eine umfassende Halbzeitüberprüfung der Umsetzung der Ziele der internationalen Aktionsdekade „Wasser für nachhaltige Entwicklung“ vorsieht.

Die beiden Hauptziele der UN-Wasserdekade sind die Verbesserung der Wissensverbreitung zum Thema Wasser und Gewässerschutz, einschließlich der Einhaltung der wasserbezogenen Sustainable Development Goals (SDG) aus den Nachhaltigkeitszielen der 2030er-Agenda der Vereinten Nationen, und die Stärkung der Maßnahmen der Mitgliedstaaten zur Umsetzung dieser Ziele. Im Speziellen geht es um das sechste Nachhaltigkeitsziel („Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“), worunter sowohl die langfristige Verfügbarkeit als auch die effiziente Wassernutzung fallen. Dabei werden klimarelevante Herausforderungen adressiert und entwicklungs- und sozialpolitische Aspekte, wie die Bekämpfung von Armut und Hunger, berücksichtigt. Die Agenda 2030 ist rechtlich nicht bindend, wird jedoch von dem Hochrangigen Politischen Forum zu nachhaltiger Entwicklung (HLPF) überprüft.

Die Durchführung einer UN-Wasserkonferenz ist Teil der im Jahr 2018 beschlossenen Resolution 73/226 der UN-Generalversammlung, in der Maßnahmen zur Überprüfung der Ziele innerhalb der UN-Wasserdekade festgelegt wurden. Bereits im Jahr 2022 forderte die UN in ihrem Weltwasserbericht, die Grundwasserreserven effizienter zu nutzen. Für viele afrikanische Länder etwa, in denen Grundwasser bisher selten genutzt wird, ergäben sich daraus bedeutende Chancen zur Verbesserung der Wassernutzung und -versorgung.

 

Trockenheit und Dürre

Die Konferenz findet auch vor dem Hintergrund des Dürre-Jahres 2022 statt: Der Frühling und der Sommer des vergangenen Jahres waren nicht nur ungewöhnlich heiß und sonnig, sondern auch viel zu trocken. Laut dem Copernicus Climate Change Service stiegen die Temperaturen unverändert durch den hohen Treibhausgasausstoß, woraus extreme Klima- und Wetterereignisse resultierten. Weltweit kam es zu Überschwemmungen, wie beispielsweise in Pakistan, Australien und Nigeria. Das Jahr 2022 war europaweit das zweitwärmste Jahr seit der Wetteraufzeichnung. Viele Flüsse in Europa führten Niedrigwasser, in Teilen Deutschland herrschte bereits im Frühjahr Waldbrandgefahr. In Südeuropa waren ganze Regionen betroffen, was zu massiven Ernteausfällen führte. Zudem kam es zu Engpässen in der Energiewirtschaft, da die Kühlketten von Atomkraftwerken durch Wassermangel unterbrochen wurden. Durch die Trockenheit litten Land- und Viehwirtschaft wie auch die Vegetation immens. Durch Hitzewellen kam es unter anderem in Südeuropa und im Vereinigten Königreich zu starken Bränden.

 

Weitere Informationen

https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/519322/22-maerz-weltwassertag-und-start-der-un-wasserkonferenz/