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© Norddeutsche Seekabelwerke GmbH
28. September 2015

Windpark Global Tech I geht in Betrieb

Mit einem gemeinsamen Startsignal haben im September Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Carsten Sieling, Bürgermeister der Hansestadt Bremen, und Olaf Lies, Wirtschaftsminister des Landes Niedersachsen, zusammen mit Gesellschaftern und Geschäftsführern der Projektgesellschaft Global Tech I Offshore Wind GmbH den Nordsee-Windpark Global Tech I offiziell in Betrieb genommen.

Mit 400 Megawatt ist er der größte deutsche Offshore-Windpark, der in diesem Jahr vollständig in Betrieb genommen wurde. Bis heute gibt es in Deutschland nur einen weiteren Windpark mit der gleichen Gesamtleistung. Gleichzeitig ist Global Tech I mit 140 Kilometern Entfernung vom Logistik-Stützpunkt in Emden auch der Windpark, der am weitesten von der Küste entfernt liegt. Er verfügt über insgesamt 80 Windturbinen der 5-Megawatt-Klasse und erreicht damit eine installierte Gesamtleistung von 400 Megawatt. So kann das Nordsee-Kraftwerk jährlich rund 445.000 Haushalte mit Strom aus Windkraft versorgen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen Energieversorgung und zur Erreichung der Klimaziele. Die CO2- Einsparung beträgt jährlich 1,2 Millionen Tonnen im Vergleich zu herkömmlichen Kohlekraftwerken.

Der Bau des Windparks selbst war anspruchsvoll: Die Adwen AD 5-116 Windturbinen wurden unter Berücksichtigung strikter Meeresumweltschutzauflagen in einer Wassertiefe von 40 Metern auf stählernen Tripod-Gründungsstrukturen montiert. Die gesamte Logistik für alle Bauabschnitte, von der Installation der Fundamente bis zur Montage der Rotorsterne, musste optimal und flexibel auf Faktoren wie Wetter, Verfügbarkeiten von Schiffen, Crews, Material sowie dem Netzanschluss abgestimmt werden. Da der Netzanschluss mehrfach verschoben wurde, hatte Global Tech I seinen Bauzeitenplan soweit wie möglich angepasst und trotz der Verzögerungen das Projekt im Kosten- und adaptierten Zeitrahmen realisiert.

Um einen reibungslosen Betrieb des Windparks zu gewährleisten, arbeiten die mit 37 Personen besetzte Offshore-Umspannstation im Windpark und die Betriebsleitstelle in der Hamburger HafenCity eng zusammen. Die Betriebsleitstelle überwacht den Seeraum sowie sämtliche Parameter des Windparks. Darüber hinaus gehört auch die Steuerung des parkinternen Kabelnetzes und der Großtransformatoren, die den Strom der Windkraftanlagen von 33 auf 155 Kilovolt umspannen, dazu. Und dies alles wird per Mausklick aus dem Herzen Hamburgs gesteuert. Die Betriebsleitstelle ist gleichzeitig für die Kommunikation mit den Direktvermarktern des erzeugten Stroms sowie dem Übertragungsnetzbetreiber verantwortlich. Die Umspannstation ist aufgrund der großen Entfernung des Windparks zur Küste als logistischer Stützpunkt für Service- und Wartungseinsätze eingerichtet. Sie verfügt, vergleichbar mit einer autarken Kleinstadt, über alle notwendigen Einrichtungen wie Frisch- und Abwasseraufbereitung, einen Hotelbetrieb, ein Hospital mit Rettungsassistenten und telemedizinischem Gerät sowie eine eigene „Feuerwehr“ und einen Helikopterlandeplatz inklusive Tankstelle. Die Servicetechniker des Turbinenherstellers Adwen sind hier für Service- und Wartungseinsätze untergebracht, um eine optimale Verfügbarkeit der 80 Turbinen zu gewährleisten.

Hinter dem Projekt stehen folgende Anteilseigner: Die Energieversorger Stadtwerke München GmbH, ENTEGA AG (vormals HEAG Südhessische Energie AG, Darmstadt) und das Schweizer Unternehmen Axpo. Darüber hinaus zählt der Privatinvestor, Familie Meltl, über die Esportes Offshore Beteiligungs GmbH und als ursprüngliche Initiatoren des Windparks die beiden Projektentwicklungsgesellschaften Norderland Projekt GmbH und Windreich GmbH dazu. Beteiligt sind zudem die Unternehmen FC Wind 1 GmbH, FC Wind 2 GmbH, GTU I GmbH und GTU II GmbH.