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bbr 3/2016

Fachbeiträge der Ausgabe:

 

Rheinquerung bei Bingen – Stromversorgung wichtiger Trassen mittels grabenloser Technik

Die Deutsche Bahn AG hat den Neubau einer Einspeiseleitungstrasse veranlasst, um die Stromversorgung wichtiger Strecken für den Güter- und Fernverkehr zu sichern. Die etwa 3,5 km lange Stromtrasse wurde auf ganzer Länge erdverlegt geplant und hergestellt. Hierbei wurden für rund 50 % der Strecke Sonderbauwerke zur Unterquerung von Hindernissen erforderlich – etwa für die Unterquerung des Rheins auf ca. 1.300 m Länge, in geschlossener Bauweise mittels Rohrvortriebsverfahren. Neben Planungsphase und Bauausführung werden auch die Rolle einer fachtechnischen Baubegleitung sowie die Verantwortlichkeiten der beteiligten Parteien während der Bauausführung beleuchtet.

Autoren: Torben Meins (de la Motte & Partner GmbH, Reinbek), Christian Trittenbach (SONNTAG Baugesellschaft mbH & Co. KG, Bingen-Kempten)

 

Regenwasserbehandlung ermöglicht Gewässereinleitung

Großen Flüssen wird einiges zugemutet: Abwärme von Kraftwerken, Belastungen durch Wasserfahrzeuge, Zuflüsse aus Klärwerken und Regenüberlaufbecken, auch Oberflächenwassereinleitungen von Betrieben und vieles andere mehr. Nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) 2009 § 55(2) verlangt der Gesetzgeber, dass Niederschlagswasser nicht mehr mit Schmutzwasser vermischt, sondern „ortsnah (…) in ein Gewässer eingeleitet“ werden soll. Dabei muss nach § 57(1) WHG „die Menge und Schädlichkeit des Abwassers so gering gehalten werden, wie dies bei Einhaltung der jeweils in Betracht kommenden Verfahren nach dem Stand der Technik möglich ist.“

Autor: Klaus W. König (Sachverständigen- und Fachpressebüro Dipl. Ing. Klaus W. König, Überlingen)

 

Neubau und wiederkehrende Prüfung von Rohrleitungen in industriellen Anlagen

Rohrleitungen leisten einen wichtigen Beitrag für die Funktionalität und Produktivität von industriellen Anlagen. Der wiederkehrenden Prüfung dieser Leitungen kommt vor diesem Hintergrund eine zentrale Bedeutung zu. Auch beim Neubau von Industrierohrleitungen gilt es, im Hinblick auf die einschlägigen Regelwerke und hohe Reinheitsanforderungen einige Besonderheiten zu beachten. Beleuchtet werden u. a. der Neubau einer Leitung für hochreines Siliziumtetrachlorid aus Edelstahl sowie ein bisher wenig bekanntes Verfahren zur Dichtheitsprüfung für Rohrleitungen mittels Wasserstoff.

Autor: Winfried Schramm (Grenzach-Wyhlen)

 

VOB 2015 Teil C: Überarbeitete und neue Allgemeine Technische Vertragsbedingungen (ATV) für den Tiefbau

Nachdem der Ergänzungsband der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) seit Ende des letzten Jahres gültig ist, müssen in den bisherigen Leistungsverzeichnissen über 50 Boden- und Felsklassen aus den verschiedenen ATV-Normen durch einheitliche Homogenbereiche ersetzt werden. Doch wie werden sie definiert und beschrieben, was muss zusätzlich untersucht werden, wie müssen sich Planer und geotechnischer Sachverständiger abstimmen, und nicht zuletzt: Was verbessert sich für den Kalkulator? Vorgestellt werden die wesentlichen Veränderungen.

Autor: Gero Kühn (Kühn Geoconsulting GmbH, Bonn)

 

Überschnittene Großlochbohrung als Bodenaustauschverfahren bei der Sanierung ökologischer Altlasten

Der Austausch kontaminierten Bodens in der grundwassergesättigten Zone stellt hohe Ansprüche an den Tiefbau sowie den Arbeits- und Immissionsschutz. In den letzten Jahren werden zunehmend überschnittene Großlochbohrungen als Sanierungsverfahren angewendet, da diese kleinräumigen Verfahren bis in größere Tiefen anwendbar sind, ohne umfangreiche Verbauarbeiten oder Grundwasserabsenkungen vornehmen zu müssen. Anhand einer erfolgreichen Anwendung dieser Sanierungsmethode auf dem Grundstück einer ehemaligen chemischen Reinigung in Berlin werden Planung und Ausführung dieser Methode erläutert.

Autoren: Stefan Schulze, Dieter Schulze (beide IGB-Ingenieurbüro für Grundwasser und Boden GmbH, Berlin), Irina Müller (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin)

 

Magnetisch dotierte Füllbinder zur Abdichtung im Brunnenbau – Ergebnisse von Versuchen

Die Abdichtung von Brunnenringräumen ist ein Bauelement im Brunnenbau, dem große Bedeutung für die langfristige Sicherung der Rohwasserbeschaffenheit zukommt. Auf dem Markt sind verschiedene Baustoffe erhältlich, die im Ringraum unterschiedliche Eigenschaften und Nachweismöglichkeiten aufweisen. Für einen verbesserten Nachweis der Position und Integrität einer Ringraumsperre wurde in einem Testbrunnen im Bau-ABC Rostrup ein magnetisch dotierter Verfüllbaustoff getestet, der inzwischen auch bei Erdwärmesonden zum Einsatz kommt.

Autor: Prof. Dr. habil. Christoph Treskatis (Bieske und Partner Beratende Ingenieure GmbH, Lohmar)

 

Building Information Modeling von Geothermieanlagen

Im Hochbau ist die Konstruktion kompletter Bauvorhaben in 3D Stand der Technik. Mit dem Konzept des Building Information Modelings (BIM) wird die Planung effizienter und in Zukunft wichtiger für den LifeCycle von Gebäuden. Hersteller im Bereich der Geothermie können mit einer intelligenten Digitalisierung ihrer Produkte auf die Planung der Zukunft reagieren. Erste Ansätze im Spezialtiefbau ergaben positive Ergebnisse.

Autoren: Holger Kaiser (GWE pumpenpoese GmbH, Peine), Oliver Langwich (Contelos GmbH, Gehrden)

 

Unterirdische Enteisenung und Entmanganung – wirtschaftliche Kühlung und Klimatisierung von Gebäuden

Eine Hochschule und ein Produktionsbetrieb in Süddeutschland nutzen oberflächennahes Grundwasser zur energieeffizienten Klimatisierung bzw. zur Kühlung von Spritzgussmaschinen und neu errichteten Produktions- und Bürogebäuden. Die Eisen- und Mangangehalte des Grundwassers von ca. 3-5 mg/l werden mithilfe einer In-situ-Wasseraufbereitung (ISWA) durch Unterirdische Enteisenung und Entmanganung entfernt, sodass sich keine Ablagerungen im Wärmetauscher und in der Wärmepumpe bilden können. Das ISWA-Verfahren hat sich an beiden Standorten bewährt und erfüllt die technischen sowie wirtschaftlichen Anforderungen der Auftraggeber.

Autoren: Clarissa Kellner, Dr. Hans-Georg Edel (beide Züblin Umwelttechnik GmbH, Schwaig), Carsten Meyer (Lehrstuhl für Siedungswasserwirtschaft und Wasserrecycling, Universität Stuttgart)

 

Integrale Sanierungs-Strategie für Abwasser-Pumpwerke

Anlässlich einer Bestandsaufnahme der elektrischen Anlagen und der Fernwirktechnik an den Pumpstationen der Ammerseewerke gKU, die für die Ring- und Ortskanäle des Ammersee-Westufers sowie für die dazugehörige Kläranlage zuständig sind, entschieden die Verantwortlichen, dass auch in anderen Bereichen der Pumpwerke eine systematische Überprüfung stattfinden sollte. Dabei galt es, Handlungsbedarfe rechtzeitig zu erkennen sowie deren Art und Umfang einzuschätzen und zu priorisieren. Die mit dieser Aufgabe betraute Ingenieurgesellschaft entwickelte zu diesem Zweck in Anlehnung an das DWA-Merkblatt M 149-3 die Integrale Sanierungs-Strategie (ISS), die zusätzliche Bewertungskriterien wie Energieverbrauch sowie die Maschinen- und Betriebstechnik mit einschließt und eine ganzheitliche, objektive Bewertung aller Abwasser-Pumpwerke ermöglicht.

Autoren: Dr. Ralf Mitsdoerffer (GFM Beratende Ingenieure GmbH, München), Christian Pachernigg (Ammerseewerke gKU, Eching am Ammersee)