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bbr 9/2015

Fachbeiträge der Ausgabe:

Mit Hochdruck durch den Nordschwarzwald

Für die Stuttgarter terranets bw GmbH realisiert der Rohrleitungsbau der Köster GmbH derzeit einen rund 26 km langen Teilabschnitt der Nordschwarzwaldleitung, einer Erdgasfernleitung mit einem Nenndurchmesser von 600 mm und einem maximalen Betriebsdruck von 80 bar. Das Bauunternehmen, das den Auftrag in Arbeitsgemeinschaft mit einem Rohrbauer erbringt, deckt dabei das gesamte Tiefbauspektrum ab. Unter anderem realisiert die Köster-Mannschaft die Sonderbauwerke zur Unterquerung von fünf Gewässern und die Kreuzung von 14 Straßen sowie Gleisen der Deutschen Bahn mittels Bohrpressung. Diese Aufgabe erfordert nicht nur eine hohe technische Kompetenz, sondern auch ausgereifte Konzepte für Umwelt- und Bodenschutz, Arbeitssicherheit und eine Abstimmung mit Grundstückseigentümern – das alles bei einem eng gesteckten Zeitplan.

Autor: Hans Peter Karrenbauer (Köster GmbH, Osnabrück)

 

Fremdwasser in Kanalisationsnetzen: Keine Sanierung, wenn das Grundwasser steigt?

Rund zwei Milliarden Kubikmeter Fremdwasser belasten jährlich Deutschlands Kanalnetze und Kläranlagen. Hydraulisch überlastete Netze führen zur Verschmutzung von Oberflächengewässern, hydraulisch überlastete Kläranlagen leiden unter reduziertem Wirkungsgrad. Die Fremdwasserfracht stammt überwiegend aus undichten Abwasser-Kanalisationsnetzen. Der RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V. nimmt deshalb eine aktuelle Veröffentlichung des Umweltbundesamtes (UBA) zu diesem Thema zum Anlass, auf die ungebrochene Bedeutung konsequent realisierter Kanalsanierungsprogramme hinzuweisen.

Autor: Ulrich Winkler (RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V., Lage)

Welches Sanierungsverfahren bei welchem Schaden?

Für eine erfolgreiche Sanierung muss der Sanierungsplaner Funktionsweise, Risiken und Einsatzgrenzen der verschiedenen Verfahren kennen, um das geeignete Verfahren oder die Verfahrensgruppe festlegen zu können. Nicht jedes Sanierungsverfahren ist für jedes Schadensbild gleichermaßen geeignet. Darüber hinaus sind bei der Auswahl auch die haltungsspezifischen Randbedingungen und die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen, da hierin Ausschlusskriterien bestehen können.

Autor: Roland Wacker (Ingenieurbüro Wacker, Auenwald)

 

Schlauchlining ist kein Selbstläufer – der Teufel steckt im Detail

Die Renovation bestehender Abwasserkanäle ist fester Bestandteil der täglichen Arbeit der Entwässerungsnetzbetreiber. Der Anteil der geschlossenen Verfahren zur Instandsetzung von Entwässerungsanlagen steigt stetig an und man darf davon ausgehen, dass diese Arbeitstechnik aufgrund der mittlerweile vorliegenden, mehrjährigen Erfahrungen als Selbstläufer zu sehen ist. Die Praxis zeigt jedoch leider ein anderes Bild, denn der Teufel steckt, wie so oft, im Detail: Beginnend mit der Qualität und der Tiefe der Grundlagendatenerhebung, über die Abstimmung aller Schnittstellen im Planungsprozess bis hin zur Vollständigkeit und Klarheit der Vertragsgrundlagen mit der ausführenden Firma gibt es eine Vielzahl von Punkten, die es zu beachten gilt, um den „roten Faden“ auf dem Weg zur erfolgreichen Linersanierung nicht zu verlieren.

Autor: Mario Brenner (Ingenieurbüro Brenner GmbH, Hennef)

 

Schlauchlining mit Warmwasserhärtung: Ökologie und Ökonomie im Gleichtakt

Die grabenlose Sanierung eines stark mit Fremdwasser belasteten Hauptsammlers per Schlauchlining in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Linden war ein technisch, ökologisch und organisatorisch gleichermaßen bemerkenswertes Projekt. Die Investition von ca. 1,1 Mio. Euro amortisiert sich über deutliche Einsparungen bei Abwasserabgaben und Betriebskosten. Damit wird deutlich, dass Kanalsanierungen nicht nur die Umwelt schonen und Rechtssicherheit schaffen, sondern auch die kommunalen Abwasseretats entlasten. Lindens Kanalnetz ist ein reines Mischwassersystem von ca. 8.000 m Länge, wobei allein über den Hauptsammler das Abwasser von ca. 80 % der Haushalte entsorgt wird.

Autorin: Ines Knaack (Aarsleff Rohrsanierung GmbH, Röthenbach/Pegnitz)

 

Optimierungspotenzial bei Bohrarbeiten

In diesem Beitrag soll es nicht um Innovationen gehen, welche die Bohrarbeiten optimieren, sondern vielmehr um Möglichkeiten, mit der vorhandenen und vielfach bewährten Bohrtechnik eine verbesserte Voraussetzung für einen qualitativ hochwertigen Brunnenausbau zu schaffen. Dabei sollen nicht die spektakulären Veränderungen, sondern vielmehr die vielen kleinen Verbesserungsmöglichkeiten, die mit wenig Aufwand alltäglich umzusetzen sind, vorgestellt werden.

Autor: Michael Tholen (Oldenburg)

 

Koaxiale Erdwärmesonden ermöglichen sichere geothermische Energienutzung im geschlossenen System

Das Projekt ist ebenso ehrgeizig wie beispielhaft: In Kaiserslautern beabsichtigt ein mittelständisches Hightech-Unternehmen durch den Einsatz eines Geomassivspeichers und die Nutzung mitteltiefer Erdwärmesonden den Ausstoß von CO2 drastisch zu reduzieren.

Autoren: Dr. Roland Gaschnitz (aix-o-therm GeoEnergien, Marl), Heiko Handke (Handke Brunnenbau GmbH, Dirmstein), Otto Reisig (Otto Reisig GmbH, Riedenburg), Guido Schönfelder (Wipotec GmbH, Kaiserslautern)

 

Praxistaugliche Qualitätskontrollen der Hinterfüllung geothermischer Bohrungen

Im Rahmen einer von der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) der Freien und Hansestadt Hamburg beauftragten Untersuchung galt es, die Einsatzmöglichkeiten eines Prüfverfahrens zur Bestimmung der Systemdurchlässigkeit von Hinterfüllmaterialien von Erdwärmesonden (EWS) bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchungen im Baustelleneinsatz in Anlehnung an die Fremdüberwachung bei Betonbauwerken zu prüfen. In einem Zeitraum von drei Monaten wurde hierfür eine Auswahl an geothermischen Bohrungen in Hamburg überwacht. Dabei wurden neben Feldversuchen auch labortechnische Untersuchungen an auf der Baustelle gewonnenen Proben durchgeführt und eine Bestimmung der Systemdurchlässigkeit und des Frost-Tau-Wechsel-Widerstands der Hinterfüllmaterialien vorgenommen. In dem Beitrag werden der Ablauf der Überwachung, die Messergebnisse sowie die Praktikabilität der Überwachung dargestellt und diskutiert.

Autoren: Dr. Hauke Anbergen (APS Antriebs-, Prüf- und Steuertechnik GmbH – Wille Geotechnik, Rosdorf), Dr. Jens Frank (Frank GeoConsult GmbH, Hamburg), Hartmut Dittrich (Behörde für Umwelt und Energie Freie und Hansestadt Hamburg)